{Gold befindet sich nach seinem jüngsten Gipfelsturm seit etwa drei Wochen im Konsolidierungsmodus. Aber das Edelmetall ist jetzt bereit, möglicherweise wieder nach oben zu gehen, da es sowohl unter technischen als auch unter fundamentalen Gesichtspunkten weiterhin gut unterstützt bleibt.
Grundsätzlich waren die größten Treiber für den Goldpreis die Schwäche des US-Dollar und die fallenden Anleiherenditen. Und nach der Entscheidung der US-Notenbank Fed am Donnerstag, die Inflationsrate für einen längeren Zeitraum über dem Wert von 2% halten, bleiben die Zinsen wohl längere Zeit niedrig.
Dies sollte - und wird - jetzt für eine erneute Schwäche des Dollars sorgen, was auch erklärt, warum der Goldpreis heute Morgen wieder gestiegen ist, zusammen mit dem EUR/USD, während der USD/CAD in Richtung seines tiefsten Standes seit 2019 gefallen ist.
Aus charttechnischer Sicht haben wir bereits einige Anzeichen dafür gesehen, dass Gold sich für einen weiteren Aufwärtsimpuls in Stellung bringt. Der Tageschart zeigt beispielsweise, dass sich das Edelmetall oberhalb einer zentralen bullischen Trendlinie behauptet:
Hinzu kommt, dass die Rücksetzer unter das vorherige Allzeithoch aus dem Jahr 2011 bei rund 1920 US-Dollar bisher nur von kurzer Dauer waren. Dieser einstmals starke Widerstand ist nun die zentrale Unterstützung für die Bullen, die es zu verteidigen gilt, um die kurzfristige bullische Tendenz am Leben zu erhalten. Bislang leisten sie dabei gute Arbeit.
In der Zwischenzeit haben die Momentum-Indikatoren für Gold, wie der RSI, ihre "überkauften" Bedingungen abgearbeitet, hauptsächlich im Zeitverlauf (d.h. durch Konsolidierung) und nicht durch Preisbewegungen (d.h. durch einen großen Ausverkauf). Dies ist potenziell bullisch, da es darauf hindeutet, dass die Bullen nicht zu viel an Boden verloren haben, denn sonst hätte es darauf hingedeutet, dass die Bären die Kontrolle übernommen haben. Daher könnte die jüngste Gold-Schwäche eher durch Gewinnmitnahmen auf der Long-Seite als durch neue Short-Positionen ausgelöst worden sein.
Auf dem Wochenchart ist die jüngste Schwächephase kaum erkennbar. Vielmehr ist auf dem übergeordneten Timeframe eine Umkehrkerze in Form eines gescheiterten inside bars zu erkennen.
Nach der Bildung eines inside bars letzte Woche wollte Gold unter den Tiefststand der letztwöchigen Handelsspanne fallen, da dies eine Reihe von Stop-Sell-Orders zur Folge gehabt hätte, die sich vermutlich unterhalb dieser Handelsspanne befanden.
Wenn dies der Fall war, dann ist es wahrscheinlich, dass einige der Spekulanten, die innerhalb des Wochencharts gehandelt haben, ihre Stop-Loss-Orders über dem Hoch des letztwöchigen inside bars bei etwa 2016 Dollar platziert haben. Da sich die Märkte hauptsächlich dorthin orientieren, wo es Liquidität gibt, erwarte ich, dass sich der Goldpreis in den kommenden Tagen genau dorthin bewegen wird.