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China lockert, EZB macht Druck

Veröffentlicht am 05.02.2015, 13:02
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10
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Die PBoC folgt weiter dem allgemeinen Modetrend von Lockerungen, nachdem sie mit Wirkung zum 5. Februar den Mindestreservesatz um 50 Basispunkte auf 19,50% gesenkt hat. Viele hatten spekuliert, dass die Zinssatzsenkung aufgrund saisonbedingter Liquiditätsengpässe und der aktuell steigenden Nutzung von mittelfristigen Liquiditätsfazilitäten näher zum chinesischen Neujahr (19. Februar) stattfinden würde. Wir vermuten jedoch, dass die Begründung weniger mit der Angst zu tun hat, dass es keinen Zugang mehr zu Krediten geben könnte, sondern mehr mit der Demonstration eines Zeichens, dass 2015 das Jahr proaktiver chinesischer Behörden sein wird. Der Einsatz des Mindestreservesatzes wurde in der Vergangenheit aufgrund seines Einflusses auf eine unausgeglichene Wirtschaft vermieden.

Folglich wurde so möglicherweise die so sehr gewünschte strukturelle Umstrukturierung gestoppt und die Assetblasen im Immobiliensektor gefördert. Doch die eingehenden Daten (u. a. Composite PMI & PMI für den Dienstleistungsbereich fallen auf ein Sechsmonatstief) aus den vergangenen Wochen waren deutlich besorgniserregender und erforderten effiziente Lockerungsmaßnahmen. Schätzungsweise wird diese Maßnahme ca. 600 Mrd. RMB in das System spülen. Wir vermuten, dass die Senkung des Mindestreservesatzes eine starke Nachricht ausgesendet hat; das Vertrauen soll gefördert und die Risikobereitschaft der Banken gestärkt werden (Senkungen von Mindestreservesätzen haben langfristige Auswirkungen). Dies sollte es auch ermöglichen, dass die alten Triebkräfte des chinesischen Wachstums reaktiviert werden, obwohl es Bemühungen gibt, die Kontrolle über alte Wirtschaft wieder zurück zu gewinnen.

Zu guter Letzt wird die Maßnahme die Straffungen beenden, da es Liquiditätsabflüsse geben wird und somit die Stabilität des Finanzsystems geschützt wird. Wir gehen nicht davon aus, dass die PBoC bereits jetzt Halt machen wird und erwarten für das Jahr 2015 zwei weitere Senkungen um 25 Basispunkte. Es ist klar, dass die Anleger weitere Maßnahmen erwarten, da sowohl Shanghai als auch Shenzhen Composite heute gefallen sind.

Der EUR-Komplex wurde hart getroffen, nachdem Nachrichten bekannt wurden, dass die EZB gegenüber Griechenland eine härtere Gangart einschlägt. Der EZB-Rat hob den Verzicht eines Mindestkreditratings für griechische Schuldpapiere auf. Der Verzicht war eine Sonderregelung und hatte es Griechenland erlaubt, Schuldpapiere als Sicherheit für EZB-Kredite zu verwenden, obwohl sie die Anforderungen für das Mindestkreditrating nicht erfüllten.

In einem Statement sagte der Rat seine Entscheidung basiere auf der Tatsache, dass die Überprüfungen der Programme möglicherweise nicht erfolgreich ausfallen könnten (aufgrund griechischer Verhandlungswünsche). Der EUR/USD ging darauf im frühen asiatischen Handel in den freien Fall über, von 1,1420 auf 1,1347, und dann auf 1,1305, bevor die Nachfrage zurückkehrte. Der EUR/GBP fiel nach den Nachrichten aus der EZB in einer bärischen Bewegung auf 0,74500, und der EUR/CHF stabilisierte sich zwischen 1,0475 bis 1,0505. Die EZB-Maßnahme zeigt, dass, auch wenn lächelnde Politiker exzellente Schlagzeilen schreiben (schauen Sie heute auf das Treffen zwischen Wolfgang Schäuble und dem griechischen Finanzminister Yanis Varoufakisthere), es dennoch eine nicht zu überwindende Kluft zwischen den Behörden in Griechenland und der EU/ Troika gibt. Zudem sagte Angela Merkel, dass die aktuelle diplomatische Road Show in Europa keine Unterstützer finden könne: "Ich denke nicht, dass die Positionen der Mitgliedsstaaten innerhalb des Euroraums in Bezug auf Griechenland unterschiedlich sind, zumindest im Kern."

Tsipras hat die Forderungen einer Abschreibung griechischer Schulden zurückgezogen, da die EU-Mitglieder diese Idee rigoros ablehnten; sein aktuelles Ausgabenversprechen wird es schwierig gestalten, die aktuellen Schulden zu bedienen. Infolge der Entwicklung haben die griechischen Renditen ordentlich zugelegt. Papiere mit 10-jähriger Laufzeit rentieren nun über 11% (+4,47%).

Chart

EURUSD Der EUR/USD unterlag gestern aufkommendem Verkaufsdruck, der den kurzfristig aufsteigenden Kanal ungültig machte. Achten Sie auf die Unterstützung bei 1,1262 (sehen Sie auch das 61,8% Retracement), da ein Bruch auf ein Ende der jüngsten Erholung hindeutet. Widerstände können jetzt bei 1,1534 und bei 1,1679 gefunden werden. Eine weitere Unterstützung liegt bei 1,1098. Langfristig deutet das symmetrische Dreieck weitere Schwäche in Richtung Parität an. Infolgedessen wird jede Stärke nur als vorübergehend angesehen. Ein Widerstand liegt bei 1,1679 (Hoch vom 21. 1. 2015), während ein Schlüsselwiderstand bei 1,1871 (Hoch vom 12. 1. 2015) zu finden ist. Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,1000 (psychologische Unterstützung und bei 1,0765 (Tief vom 3. 9. 2003).

GBPUSD Der GBP/USD näherte sich dem Schlüsselwiderstand bei 1,5274 (Hoch vom 6. 1. 2015). Ein Ausbruch über dieses Niveau öffnet den Weg für weiteres kurzfristiges Aufwärtspotenzial. Stundenunterstützungen liegen bei 1,5139 und bei 1,5101 (Hoch vom 2. 2. 2015). Ein weiterer Widerstand findet sich bei 1,5486. Langfristig sieht die technische Struktur so lange negativ aus wie die Kurse unterhalb des Schlüsselwiderstands bei 1,5274 verharren (Hoch vom 6. 1. 2015; achten Sie auch auf die abfallende Trendlinie). Ein vollständiger Rückfall auf die Aufstiegsniveaus von 2013-2014 kann erwartet werden. Doch die starke Unterstützung bei 1,4814 sollte mittelfristig alle Risiken auf der Unterseite begrenzen.

USDJPY Der USD/JPY hat es bisher nicht geschafft, in Richtung des Hochs seines abfallenden Kanals zu marschieren. Dies deutet auf anhaltenden Verkaufsdruck hin. Ein Stundenwiderstand wird nun durch die kurzfristig abfallende Trendlinie markiert (um 118,16), während ein Schlüsselwiderstand bei 118,87 liegt. Unterstützungen finden sich bei 116,66 und bei 115,86 (Tief vom 16. 1. 2015). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die Schlüsselunterstützung bei 110,09 (Hoch vom 1. 10. 2014) hält. Auch wenn eine mittelfristige Konsolidierung möglicherweise unterwegs sein sollte, so finden sich dennoch keine Anzeichen für ein Ende des langfristig bullischen Trends. Ein Hauptwiderstand befindet sich bei 124,14 (Hoch vom 22. 6. 2007). Eine Schlüsselunterstützung liegt bei 115,46 (Tief vom 17. 11. 2014).

USDCHF Der USD/CHF pausiert in der Nähe des Widerstands bei 0,9368 (Tief vom 15. 10. 2014; sehen Sie auch die 200er DMA). Ein weiterer Widerstand liegt bei 0,9554 (Tief vom 16. 12. 2014). Stundenunterstützungen liegen bei 0.9170 (Tief vom 30. 1. 2015) und bei 0,9080 (Innertagestief). Nach Aufgabe der Mindestuntergrenze für den EUR/CHF hat sich ein wichtiges Top bei 1,0240 gebildet. Der Bruch des Widerstands, der durch das 61,8% Retracement auf den Abverkauf markiert wird, deutet auf ein starkes Kaufinteresse hin. Ein weiterer Schlüsselwiderstand liegt bei 0,9554 (Tief vom 16. 12. 2015), und eine starke Unterstützung kann bei 0,8353 (Innertagestief) gefunden werden.

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