Die Handelsverhandlungen zwischen den USA und China, die im Januar 2019 begonnen haben, werden morgen wieder aufgenommen, auch wenn beide Nationen zu wichtigen Themen weiter unterschiedlicher Meinung sind. Selbst wenn 90% des Handelsvertrags angenommen wird, so bleiben weiter Knackpunkte, wenn es um Subventionen, Technologieübertragung, Datenschutz und Zugang zu Cloud-Technologie geht. Peking steht daher vor der schwierigen Entscheidung, entweder einen Kompromiss mit seinem US-Pendant zu finden, oder aber härtere Einschränkungen für die Handelstarife zu akzeptieren.
Die Märkte berücksichtigen das Risiko einer Eskalation des aktuellen Handelskonflikts, da der chinesische Vizepräsident Liu He nur zwei Tage in Washington bleiben dürfte, während seine letzten Besuche sich über drei Tage erstreckten. Darüber hinaus bereitet China Vergeltungszölle gegen US-Importe vor, wenn die USD ihreDrohung umsetzen sollte, was für die Weltwirtschaft das schlechtmöglichste Szenario wäre. Beide Seiten dürften sich jedoch annähern, da Spekulationen über die Gründe für die Kehrtwende Chinas vor kurzem besagen, dass diese teilweise an der Falschauslegung der Sprache liegen soll, da ein Vertragsentwurf in chinesischer Sprache erst vor kurzem an das Politburo ausgehändigt wurde. Wir denken daher, dass die Zeit, einen Deal zu erzielen, abläuft, aber beide Seiten dürften die Verhandlungen vorsetzen, um eine Einigung zu finden, die die Störung der chinesischen Finanzinstitute und Unternehmen mindern würde.
Die chinesischen Handelsdaten waren eine positive Überraschung und der Handelsüberschuss straffte sich bei 13,84 Mrd. USD (Konsens: 34,56 Mrd. USD), was auf einen Rückgang der Exporte im Jahresvergleich von -2,70% zurückzuführen ist (Konsens: 3%), die im Vergleich zum Vormonat um 14,20% gefallen sind, während die Importe mit 4% höher als erwartet ausgefallen sind (Konsens: -2,10%) und zum ersten Mal in fünf Monaten in positivem Terrain liegen. Die jüngsten Veröffentlichungen lassen vermuten, dass die Binnennachfrage weiter stark bleibt, während ein Rückgang bei den Exporten die Folge der aktuellen Handelsstreitigkeiten ist. Der chinesische Handelsüberschuss mit den USA stabilisierte sich bei 21 Mrd. USD, unter dem Fünfjahresdurchschnitt von 23 Mrd. USD.
Unter den aktuellen Umständen gehen wir davon aus, dass der USD/CNY seitwärts handeln dürfte, da die Handelsverhandlungen am Donnerstag anfangen.