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Deutschland will weg von Gas, Öl und Kohle. Billionen werden für den grünen Umbau nötig sein. Die Geldanlage in die Energiewende rechnet sich derzeit aber trotzdem nicht.
Gerade viele deutsche Sparer, von je her skeptisch bei Aktien, haben sich gesagt: Wenn ich Geld in Unternehmensanteile oder Fonds anlege, dann in solche, die die Energiewende vorantreiben. Doch ausgerechnet diese Clean-Energy-Fonds und -Aktien schwächeln.
Damit aber nicht genug: Wer auf Mineralöl-, Gas- oder Bergbaukonzerne gesetzt hat, freut sich über teilweise enorme Kurssteigerungen. Dabei ist unumstritten: Langfristig führt an der Dekarbonisierung der Wirtschaft kein Weg vorbei.
Was also läuft da gerade schief am Kapitalmarkt? Oliver Roth, Handelschef an der Frankfurter Börse für die Privatbank Oddo BHF, erklärt die Entwicklung:
Die Konzerne, die mit Öl, Gas und Kohle ihr Geld verdienen, haben nachgewiesenermaßen gezeigt, dass sie über einen langen Zeitraum profitabel sind und Geld verdienen.
Aktuell mehr denn je. Seitdem das Ölkartell Opec+ die Förderung gekappt hat, steigen die Preise und sprudeln die Gewinne noch stärker. In Roths Worten schwingt allerdings noch etwas anderes mit. Eben, dass die Unternehmen, die "saubere Energien" anbieten, mit der Profitabilität der fossilen Energieträger nicht annähernd mithalten können.
Was folgte war ein Kursfeuerwerk, getrieben auch durch milliardenschwere Klimaschutz-Programme der EU, den USA und anderen Staaten. "Die Erneuerbaren sind zuvor gut gelaufen", weiß Pfingsten. Doch im vergangenen Jahr kamen die Rückschläge.
Erst stoppte der Energiekonzern Vattenfall ein Mega-Windprojekt in Großbritannien. Jetzt musste Orsted, der größte Offshore-Betreiber der Welt, 730 Millionen Dollar abschreiben. Der Grund: Die Projekte rechnen sich nicht mehr. Steigende Zinsen, aber auch Lieferverzögerungen und Inflation machen die Windräder auf hoher See für viele Unternehmen zum Minusgeschäft.
Für die Energiewende ist das fatal. Schließlich soll Offshore-Windkraft in den nächsten Jahren zur wichtigsten Energiequelle der Welt werden. Nun aber werden sich die Ausbauziele verlangsamen und genau darauf haben die Kapitalmärkte reagiert.
"Viele Investoren", bestätigt Roth, "entscheiden sich kurzfristig für die besseren Renditeaussichten." Getreu dem Motto: In "saubere Energie" können wir später immer noch investieren.
Auch Pfingsten, der von nachhaltiger Geldanlage grundsätzlich überzeugt ist, blickt realistisch in die Zukunft:
Die Kapitalmärkte gehen davon aus, dass die Erneuerbaren in den nächsten fünf Jahren vermutlich nicht so stark wachsen werden, wie zuvor angenommen.
Ein Dämpfer für die "Clean Energy"-Unternehmen. Pfingsten empfiehlt der Branche, sich ehrlich zu sich selbst zu verhalten und sich nichts vorzumachen. Was er damit meint: "Die Unternehmen müssen ihre einmal getroffen Annahmen korrigieren." Weiter erklärt er: Zum Beispiel müssen sie einpreisen, dass es auch in zwanzig oder dreißig Jahren noch Ölkonzerne geben wird.
Und zweitens: Man sollte die traditionellen Konzerne, die derzeit noch Millionen mit fossilen Energieträgern verdienen, nicht vorschnell abschreiben. Sie besitzen eine enorme Finanzkraft und die Fähigkeit sich neu zu erfinden. Noch aber sehen sie dafür offenbar nicht die Notwendigkeit.
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