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D: Ermutigende Entwicklungen - Powell: "Sutje piano!" - EZB-Protokoll

Veröffentlicht am 09.04.2021, 09:16
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1905 (06:16 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1862 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109,30. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130,12. EUR-CHF oszilliert bei 1,1009.

Stabilität an westlichen Aktienmärkten bestimmt das Bild. Der USD befindet sich weiter in einem Korrekturmodus. Das Zinsniveau an westlichen Kapitalmärkten scheint zunächst auf aktuellen Niveaus verankert zu sein.

Deutschland mit ermutigenden Entwicklungen

Die deutschen Maschinenbauer kommen laut Branchenverband VDMA dank kräftiger Nachfrage aus dem Ausland weiter in Schwung. Im Februar seien die Bestellungen insgesamt um 12% gestiegen. Dies sei die erste zweistellige Wachstumsrate seit Oktober 2018. Das starke Auslandsgeschäft legte um 17% zu, während die Inlandsbestellungen um 2% zunahmen. Im Ausland gebe es Anzeichen dafür, dass sich neben einigen asiatischen Ländern weitere Absatzregionen auf kräftigem Wachstumskurs befänden.

Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen wuchs laut Statistischem Bundesamt per Januar 2021 um 5,1% im Monatsvergleich auf 27.654 (Einfamilienhäuser +9,3%, Zweifamilienhäuser +5,7%, Mehrfamilienhäuser -0,4% = Votum gegen angedachte "grüne" Verbotssiedlungspolitik?).

Im vergangenen Jahr waren trotz markanter Corona-Belastungen deutlich mehr Baugenehmigungen erteilt worden. 

Das Tempo lange jedoch nicht aus, um den vorhandenen Mangel zu beheben. In Ballungsgebieten sei bezahlbarer Wohnraum weiterhin knapp und teuer, hieß es beim Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen.

Powell auf IWF-Tagung: "Sutje piano!"

Der im Rahmen der Konjunkturerholung erwartete Anstieg des Preisniveaus sei laut Chef der US-Notenbank Federal Reserve nur vorübergehend. Powell erklärte, dass es in der Qualität der Inflation Unterschiede gebe. Dabei hob er auf Einmaleffekte einerseits (regelmäßig Basiseffekte) und anhaltender Inflation (endogene Basis) ab. 

Powell signalisiert damit, einen Ansatz, den wir in Norddeutschland mit "sutje piano" zum Ausdruck bringen. Der Begriff "sutje piano"steht für bedächtiges Handeln. 

Würde die Fed auf die kurzfristigen quantitativen Schwankungen der Preisinflation, so wie sie gemessen wird (ist angreifbar), hektisch reagieren, wirkten sich diese Zentralbankmaßnahmen in der Tat belastend auf das ökonomische Gesamtgeschehen aus. Auch würde der Ruf der Notenbank wegen häufiger Lastwechsel leiden. 

Die qualitative Basis der Inflation (endogen oder exogen) muss wesentlich in die Betrachtung einbezogen werden. Das gilt in den USA insbesondere deswegen, da das wirtschaftliche Geschehen im privaten Konsum von temporären Subventionen im Rahmen der Hilfsprogramme getragen ist, die auslaufen werden. 

Eine Erhöhung der Zinsen wirkte gegen die Interessen dieses Programms, da diskretionäre Einkommen der hoch verschuldeten privaten Haushalte durch Zinszahlungen reduziert würden. Vor diesem Hintergrund ist die aktuelle Herangehensweise der US-Notenbank korrekt und konsequent im Rahmen ihrer definierten Ziele. Diese Sichtweise ändert jedoch nicht ansatzweise meine Kritik an den Strukturen der USA. 

Der aktuelle strukturell malade Status Quo der USA, der dieses im internationalen Vergleich aggressive Interventionsgebaren erforderlich macht, ist auch Ausdruck der Ignoranz gegenüber meiner sachlich unbestechlichen Argumentationen seit 2005. 

"Merci", das geht an die Adresse der Politik und einiger Wirtschaftsredaktionen. Pluralismus, nicht "Politische Korrektheit im Interessenfahrwasser Dritter" ist unverzichtbare Ingredienz der Demokratie und deren Effizienz auf allen Ebenen als auch unseres Eigeninteresses! Diese mediale Asymmetrie (ab 09/2014) schadete!

EZB-Protokoll: Flexibilität

Der EZB-Rat hält laut Protokoll der letzten Sitzung trotz des Anstiegs der Staatsanleihe-Renditen der Länder der Eurozone das Gesamtvolumen ihres PEPP-Kaufprogramms für ausreichend. Es habe unter den Teilnehmern breite Übereinstimmung gegeben, den Kaufrahmen des Notfallprogramms PEPP in Höhe von 1,85 Billionen EUR nicht in Zweifel zu ziehen. Einer Erhöhung der Kaufgeschwindigkeit stimmten der Rat nur unter der Voraussetzung zu, dass diese bei Bedarf verringert werden könne.

Mit dem zunächst höheren Tempo will die EZB den aus Sicht und Interesse der EZB unangemessenen Anstieg der Renditen der Staatsanleihen der Euroländer entgegenwirken, da diese Renditen den Banken als Orientierungshilfe für Konditionen der Kundenkredite dienen. Eine Verschärfung der Finanzierungsbedingungen in der Pandemie will die EZB weitestgehend vermeiden.

Es wurde betont, dass die im PEPP eingebaute Flexibilität symmetrisch ist. Daraus folgt, dass das Kauftempo je nach Marktbedingungen erhöht und gesenkt werden könne. Sollte es möglich sein, günstige Finanzierungsbedingungen zu bewahren, ohne den gesamten Kaufrahmen zu nutzen, müsse dieser nicht ausgeschöpft werden. Gut so!

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Zumeist positive Daten

Der IHS Markit Einkaufsmanagerindex für den Konsumsektor der Eurozone stieg per Berichtsmonat März von zuvor 45,0 auf 50,1 Punkte. Damit wurde der höchste Indexwert seit Februar 2020 markiert. Die Erzeugerpreise der Eurozone legten per Berichtsmonat Februar im Monatsvergleich um 0,5% (Prognose 0,6%) nach zuvor 1,7% (revidiert von 1,4%) zu. Im Jahresvergleich stellte sich eine Zunahme um 1,5% (Prognose 1,4%) nach zuvor 0,4% (revidiert von 0,0%) ein. 

In Deutschland stieg der Auftragseingang der Industrie im Monatsvergleich um 1,2% (Prognose 1,2%) nach zuvor 0,8% (revidiert von 1,4%). Die deutsche Industrieproduktion verzeichnete per Februar einen unerwarteten Rückgang im Monatsvergleich um 1,6% (Prognose +1,5%) nach zuvor -2,0% (revidiert von -2,5%). Hintergrund sind maßgeblich Probleme in der Lieferbarkeit von Halbleitern. Die Daten des Auftragseingangs lassen keine dauerhafte Trendfähigkeit der aktuell negativen Entwicklung zu. 

Die deutsche Handelsbilanz wies per Februar einen Überschuss in Höhe von 19,1 Mrd. EUR (Prognose 20,0 Mrd.) nach zuvor 22,2 Mrd. EUR aus. Exporte stiegen im Monatsvergleich um 0,9% (Prognose 1,0%) nach zuvor +1,6% (revidiert von 1,4%), während Importe um 3,6% (Prognose 2,4%) nach zuvor -3,5% (revidiert von -4,7%) zulegten. Exporte und Importe signalisieren erhöhte Wirtschaftsaktivität.

USA: Erstanträge enttäuschen

Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe nahmen per Berichtswoche 3. April 2021 von zuvor 728.000 (revidiert von 719.000) auf 744.000 zu (Prognose 680.000).

China: Preise legen zu (Basiseffekte Energie)

Die Verbraucherpreise legten per Berichtsmonat März im Jahresvergleich um 0,4% (Prognose 0,3%) nach zuvor -0,2% zu. Die Erzeugerpreise verzeichneten per Berichtsmonat März im Jahresvergleich einen Anstieg um 4,4% (Prognose 3,5%) nach zuvor 1,7%.

Russland: Reserven rückläufig

Die Devisenreserven sanken per Stichtag 2. April 2021 von zuvor 577,7 Mrd. USD auf 574,8 Mrd. USD. Hintergrund sind voraussichtlich die geopolitischen Verwerfungen (Ukraine), die auch auf dem Rubelkurs lasten.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden der Widerstandszone im Währungspaar EUR/USD bei 1.2090 - 1.2120 neutralisiert den positiven Bias des USD.  

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer 
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH

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