Eine Nachricht aus der vergangenen Woche war zwar nicht ganz uninteressant, aber für die Märkte bei weitem nicht so wichtig wie der US-Arbeitsmarktbericht, über den wir bereits hier auf investing.com berichtet haben:
US-Wirtschaft wuchs im 3. Quartal um 2,8 Prozent
Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt ist nach erster offizieller Schätzung im dritten Quartal um 2,8 % gestiegen. Erwartet wurde nur ein Anstieg im Bereich von 1,9 bis 2,4 Prozent. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum bei 2,5 Prozent gelegen.
Diese Nachricht war für die Märkte so wenig wichtig, weil an der Börse nichts so alt ist wie die Nachrichten von gestern. Und die BIP-Zahlen betreffen das 3. Quartal, welches bereits Ende September endete und damit schon über einen Monat zurückliegt.
Mehr Aufträge werden zu höherer Produktion führen
In der vorangegangenen Ausgabe des Geldanlage-Briefs berichten wir über einen Anstieg der US-amerikanischen Industrieproduktion im September um 0,6 Prozent. Fast noch erfreulicher als dieses Plus waren die neuen Daten zu den US-Auftragseingängen. Die Aufträge sind im September um 1,7 Prozent gestiegen, nachdem sie im August um -0,1 Prozent zurückgegangen waren.
(Quelle: Markt-Daten.de)
Noch erfreulicher sind diese Daten deshalb, weil im Produktionsprozess der Auftragseingang vor der Produktion steht. Entsprechend dürfte durch die höheren Aufträge im September auch die zukünftige US-Industrieproduktion weiter zulegen.
Positiver Dienstleistungsindex reiht sich nahtlos ein
Der ISM Dienstleistungsindex ("ISM Non-Manufacturing Index") aus den USA für Oktober 2013 ist 54,4 auf 55,4 Prozent gestiegen.
(Quelle: Markt-Daten.de)
Damit fügt er sich in die Reihe positiver Einkaufsmanagerdaten, über die wir vor einer Woche im Geldanlage-Brief und auch auf unserer Facebook-Seite berichteten, nahtlos ein.
Weitere Hinweise auf das Tapering der Fed ab Dezember
Sowohl die gestiegenen Auftragseingänge der Industrie als auch der Dienstleistungsindex sind weitere Hinweise auf das „Tapering“ der US-Notenbank im Dezember. Entsprechend belastet zeigten sich die Aktienmärkte kurzzeitig.
Steigende Frühindikatoren deuten auf anhaltendes US-Wirtschaftswachstum
Und auch die US-amerikanischen Frühindikatoren (Conference Board Leading Economic Index) deuten in die gleiche Richtung. Sie sind im September um 0,7 Prozent auf 97,1 (2004 = 100) gestiegen. Bereits im Vormonat August war ein Plus in Höhe von 0,7 Prozent verzeichnet worden, nach einem Plus von 0,4 Prozent im Juli.
(Quelle: Markt-Daten.de)
Die Frühindikatoren spiegeln den Ausblick für die US-Wirtschaft in den kommenden 3 bis 6 Monaten wider. Der Konjunktur-Sammelindex setzt sich aus 10 Indikatoren zusammen. Dazu zählen unter anderem die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die Neuaufträge in der Industrie, das Verbrauchervertrauen, die Baugenehmigungen und das Geldangebot sowie die Aktienkursentwicklung.
Ein weiteres Indiz für eine sich fortsetzende Erholung der US-Wirtschaft und damit der Möglichkeit, dass die US-Notenbank bereits im Dezember die Liquiditätsschleusen ein wenig zudreht.