Das Britische Pfund befindet sich momentan am Scheideweg. Im GBP/CHF bzw. dem eigentlichen Index dieser Währung konnte der erhoffte Befreiungsschlag noch nicht vollständig erfolgen, nachdem bspw. im GBP/JPY und GBP/USD beeindruckende Rallyes vollzogen wurden. Erste positive Anzeichen bildeten sich durch das Überwinden des Daily 50/55er EMA und dem Ausbruch aus dem abwärtsgerichteten Trendkanal, respektive bullishe Flagge.
Die jeweiligen Retests dienten hierbei, laut Tradingplan, als neue Positionierungsmöglichkeiten. Dennoch hat sich im Laufe der letzten Wochen ein markanter Widerstand im Bereich des Tages EMA 200/237 gebildet, welchen es erst einmal bullish auszuhebeln gilt. Diese Ebene bündelt dementsprechend einen der wichtigsten EMAs im Tageschart sowie den Weekly 50/55er EMA.
Ein bullisher Bruch wäre mit dem erwähnten Befreiungsschlag gleichzusetzen. Stellt sich diese Resistance Zone hingegen als zu markant für das Britische Pfund heraus, dann ist möglicherweise mit einer ausgedehnten konträren Bewegung zu rechnen. Erste Anzeichen dafür wären ein Wiedereindringen in den bereits ausgehebelten Trendkanal.
In welcher Beziehung steht die britische Währung nun eigentlich zum Euro? Klar ist, dass die Eurozone einem zunehmend emanzipierten Großbritannien gegenübersteht.
Die Wirtschaftspolitik Camerons wird, wenn auch anscheinend erst noch bei ca. der Hälfte des eigentlichen Plans befindlich, allgemein als großer Erfolg gefeiert. So viele neue Jobs wie in der gesamten EU zusammen und eine relativ solide Geldpolitik der Bank of England, im Gegensatz zu den führenden Zentralbanken der sogenannten "westlichen" Welt, sorgen anscheinend für Vertrauen in die Stabilität Großbritanniens.
Langfristig wird sich zeigen, ob eine Ausweitung des Niedriglohnsektors lediglich die Arbeitslosenstatistiken kaschiert oder wirklich eine stabile und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung mit sich bringt. Prinzipiell spielen aber diese langfristigen Gedankenspiele im Hier und Jetzt keine große Rolle.
Nachdem es nach der jüngsten Wahl keine Veränderung gab, die Konservativen an der Macht bleiben und die damit einhergehende Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik weitergeführt wird, kann das Britische Pfund theoretisch weiterhin mit Stärke glänzen.
Wenn man sich nun den EUR/GBP anschaut, dann wird deutlich wie prekär sich die Lage um den Euro im Allgemeinen gestaltet. Seitdem Beginn der sogenannten Finanzkrise 2008 befindet sich der Euro nun in einem kontinuierlichen Abwärtsstrudel. Deutlich zu sehen in einem klar definierten Abwärtstrendkanal im Monatschart.
Sollte dieser Trendkanal in naher Zukunft auch noch bearish ausgehebelt werden, dann rechne ich mit weiteren und sehr ausgeprägten Kursverlusten. Das vorläufige Ziel dieser Korrektur sehe ich, nachdem endgültigen Aushebeln des 61.8er Fibonacci Retracements, bei einem relativ soliden Support aus den Jahren 2004, 2005 und 2006. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies eine Abwärtsdynamik von ca. 600 Pip bis in den Bereich zwischen 0.65500.
Um an diesem Szenario partizipieren zu können wurde bereits die erste geplante Sell Limit Order ausgelöst, als der Kurs die gebrochene bearishe Flagge getestet hat. Weitere mutmaßliche Positionierungen bilden sich im Bereich des Ausbruchstiefs bei ca. 0.70890, einem markanten Widerstand zwischen 0.71100 und 0.71300 sowie im Einzugsbereich der unteren Flaggenbegrenzung.
Der Stop Loss ist, wie üblich, der eigenen Risikoeinschätzung bzw. dem damit einhergehenden Risikoprofil und Money Management überlassen.
Bei Fragen zum Setup kann sich selbstverständlich wieder an mich gewandt werden.
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