Die Anleger an der Frankfurter Börse fahren weiter auf Sicht und trauen der gestrigen Stabilisierung im Deutschen Aktienindex noch nicht wirklich über den Weg. Auch dass die Wall Street die im Großen und Ganzen überzeugenden Ergebnisse innerhalb der Berichtssaison nicht in steigende Kurse ummünzen kann, beunruhigt. Zu unsicher ist weiterhin die geo- und geldpolitische Landschaft, die Anleger haben derzeit mehr Fragen als Antworten. Die einzige Aufgabe, die der DAX heute hat, ist der Halt der 14.800er Marke, für den Weg in Richtung 15.000 dürften die nötigen Impulse fehlen.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
In Zeiten steigender Zinsen sind Bankaktien (NASDAQ:KBWB) in der Regel die großen Profiteure, da sich ihre Gewinnmargen verbessern. Dies bestätigt die Deutsche Bank (ETR:DBKGn) mit ihren heute vorgelegten Zahlen. Das Plus beim Vorsteuergewinn von sieben Prozent ist zwar zu einem großen Teil der Auflösung der Rückstellungen für Problemkredite zu verdanken, was erstmal nicht so erfolgreich klingt. Mit weniger befürchteten Kreditausfällen entsteht daraus allerdings eine optimale Situation für die Bank. Sie kann durch höhere Zinsen mehr einnehmen, zum anderen sinken die Ausfallrisiken. Sollte die Bank dieses Kunststück in den nächsten Quartalen fortsetzen, dürfte dies auch dem Aktienkurs einiges an Potenzial eröffnen.
Die Berichtssaison der US-Technologiewerte läuft bisher durchwachsen. Einerseits kann Microsoft (NASDAQ:MSFT) mit einem Top-Ergebnis überzeugen. Auf der anderen Seite enttäuscht die Alphabet-Aktie. Bei Microsoft läuft es vor allem in den Geschäftsbereichen Cloud und Künstliche Intelligenz. Alphabet (NASDAQ:GOOGL) hingegen zeigt gerade kein Wachstum im Cloudgeschäft. Mit dem nächsten Tech-Riesen Meta (NASDAQ:META) kommt heute der nächste Big Player mit Zahlen und dürfte damit eine weitere Indikation liefern, wie sich die gesamte Branche entwickelt.