DAX
Beim Blick auf den folgenden Chart könnte man meinen, der DAX sei in der abgelaufenen Handelswoche in Summe kaum vom Fleck gekommen. Dies stimmt auch zum Teil, denn trotz durchaus interessanter Ereignisse, wie zum Beispiel die US-Arbeitsmarktdaten oder Nachrichten zur Syrien-Problematik, die zwischenzeitig für heftige Kursbewegungen sorgten, sieht es in diesem Chartausschnitt nur nach einer Seitwärtsbewegung aus und die gesamte Handelsspanne der Woche betrug genau wie in der Sommerpause erneut nur ziemlich genau 200 Punkte.
Doch in diesem Chart ist die Aufwärtslücke vom Montag nicht zu sehen und im Vergleich zum Schlussstand der Vorwoche stand zum Handelsschluss am Freitag ein ordentliches Plus von 2,13 Prozent auf der Anzeigetafel. Und das obwohl zuvor charttechnisch eigentlich alles auf fallende Kurse hindeutete, weil der DAX mit seinem Minus der Vorwoche seine 6-wöchige Seitwärtsphase nach unten hin auflöste (siehe folgender Chart).
Mit dem jüngsten Anstieg über 8.240 Punkte konnte der DAX ein klares Verkaufssignal zunächst abwenden. Solange er sich nun oberhalb dieser Marke hält, haben die Bullen die Oberhand. Fällt er allerdings wieder darunter, dann muss man davon ausgehen, dass es sich bei der derzeitigen Bewegung zwischen 8.091 und 8.294 Punkten lediglich um eine Konsolidierung innerhalb einer Abwärtsbewegung handelt. Weitere Kursverluste wären dann zu erwarten, was unser aktuell favorisiertes Szenario ist.
Wir sehen unser Kursziel von 8.065 Punkten also immer noch als aktiviert an, auch wenn der DAX es bereits fast erreicht hatte, und könnten uns sogar noch tiefere Kurse vorstellen. Denn dann (genauer gesagt bei 8.066,48 Punkten) hätte der Index die große Aufwärtslücke von Mitte Juli vollständig geschlossen. Wir hatten mehrfach darauf hingewiesen, dass solche Gaps in den überwiegenden Fällen geschlossen werden.
S&P500
Vor einer Woche hatten wir eine Unterstützung in Form einer Aufwärtstrendlinie für den S&P500 ausgemacht. Tatsächlich konnte sich der Index bis heute oberhalb dieser Linie (grüne Trendlinie im Chart) halten.
Bullischer wird es aber, wie vor einer Woche schon geschrieben, erst, wenn der S&P500 sein letztes Hoch bei 1.670 Zählern überwinden kann. Dies hat er bislang nicht geschafft. Daher befinden wir uns weiterhin in einer Korrektur, die sich durch einen kurzfristigen Abwärtstrend (rote Trendlinie im Chart) innerhalb eines übergeordneten Aufwärtstrends (grüne Trendlinie) auszeichnet.
Hier zeigt sich auch erneut die Präzision der Charttechnik: Der S&P500 scheiterte mit seiner jüngsten Aufwärtsbewegung exakt an der im Chart eingezeichneten roten Abwärtstrendlinie.
Der Kurs keilt sich dadurch nun genau zwischen den beiden Trendlinien ein, so dass ein Bruch einer dieser beiden Trendlinien wohl den Impuls für die kommende Bewegung liefern wird. Aufgrund der saisonalen Situation erwarten wir einen Ausbruch nach unten. Wir könnten uns weiterhin ein Erreichen des ehemaligen Allzeithochs vorstellen.
EUR/USD
Der Euro konnte sich in der abgelaufenen Handelswoche zwar im Bereich der Marke von 1,32 US-Dollar stabilisieren, fiel allerdings dabei unter diese Marke zurück.
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Zwischen 1,34 und 1,30 oder sogar 1,28 US-Dollar kann derzeit alles passieren und es kann ständig zu schnellen Richtungswechseln kommen.
Charttechnisch am wichtigsten ist aktuell das obere Ende der im Chart blau eingezeichneten Seitwärtsrange bei 1,34 US-Dollar, weil es sich dabei bislang um einen scheinbar unüberwindbaren Widerstand auf dem Weg nach oben zu handeln scheint.
Die zweite wichtige Marke ist das untere Ende der Range bei 1,28 US-Dollar, welches aktuell jedoch noch in scheinbar weiter Ferne liegt. Die Gemeinschaftswährung fühlt sich im Moment wohl oberhalb von 1,30 und unterhalb von 1,34 US-Dollar am wohlsten.
Zwischen 1,34 und 1,28 US-Dollar haben wir für Trader, welche die Seitwärtsbewegung handeln wollen, Hilfslinien eingezeichnet. Die Marke von 1,30 US-Dollar hat schon mehrfach eine hohe Anziehungskraft ausgeübt. Bei 1,32 liegt die obere Begrenzung einer ehemaligen Seitwärtsrange, die ebenfalls eine hohe Relevanz hat. Immer wenn der Kurs also eine dieser Marken unter- oder überschreitet, muss man damit rechnen, dass auch die nächste Linie angesteuert wird.
Gold
Es bleibt recht einfach beim Goldpreis: Steigt der Kurs über 1.433 USD, ist der Abwärtstrend seit April beendet. Aktuell tendiert Gold aber wie erwartet wieder abwärts. Es scheint damit zu der von uns erwarteten Seitwärtsbewegung zu kommen, die nun zwischen 1.180 und 1.433 USD ablaufen könnte.
Langfristig gesehen, das schrieben wir bereits in den vorangegangenen Ausgaben, gelten die eingezeichneten Fibonacci-Marken nur für die Kursbewegung seit April 2013. "Der eigentliche Abwärtstrend im Goldpreis begann schon früher, weshalb man in den Chart auch noch andere Fibonacci-Retracements einzeichnen kann", schrieben wir mehrfach.
Wie hoch der Goldpreis kurzfristig noch steigt, spielt für uns aber eigentlich keine Rolle. Denn wir erwarten nach wie vor, dass der Goldpreis erst einmal eine Weile seitwärts tendieren wird. Die Range, in der er das tun soll, wird dabei gerade aus unserer Sicht abgesteckt. Das Kurstief haben wir bereits bei rund 1.180 US-Dollar gesehen. Inzwischen kristallisiert sich heraus, dass das Hoch der Range bei 1.433 USD liegen könnte.