DAX
Um weitere 1,95 Prozent konnte der DAX in der vergangenen Woche zulegen. Dabei riss er schon wieder gleich zum Wochenbeginn eine große Kurslücke (Gap, siehe blaue Ellipse im Chart).
Dies war auch schon in den beiden Vorwochen der Fall (siehe folgenden Chart), in denen der Index jeweils noch stärkere Kursgewinne von 2,13 und 2,82 Prozent erzielte.
Nach der Eröffnungslücke am Montag setzte zunächst eine Konsolidierung der vorangegangenen Kursgewinne ein, bis es durch die US-Notenbank zu einem weiteren Kursschub kam.
Insgesamt schaffte der DAX innerhalb von nur 12 Handelstagen einen Anstieg um 675 Punkte bzw. 8,3 Prozent. Sollte es vor diesem Hintergrund nicht nun bald zu einer Korrektur kommen?
S&P500
Durch die Bestätigung seines intakten übergeordneten Aufwärtstrends konnte der S&P500 ordentlich Fahrt aufnehmen. Sämtliche Widerstände wurden überwunden und ein neues Hoch markiert.
Der Keil, in den der Kurs nun hineinzulaufen scheint, deutet allerdings auf eine Ermüdung im Aufwärtstrend hin. Der Kursverlauf könnte bald kippen und es dann doch noch zu einem Bruch des Aufwärtstrends (grüne Linie) kommen. Eine heftige Korrektur wird einfach mit jedem Tag immer wahrscheinlicher.
EUR/USD
Unterstützt durch die Entscheidung der US-Notenbank startete der Euro einen Ausbruchsversuch über die so wichtige Marke von 1,35 US-Dollar. Zwar beendete er auch den Handel der Woche oberhalb dieses Widerstandes, dennoch ist der Ausbruch damit noch nicht nachhaltig. Im Februar dieses Jahres scheiterte schon einmal ein solcher Versuch (siehe Chart). EUR/USD Chartanalyse" width="595" height="450">
Um was für einen hartnäckigen Widerstand es sich bei dem aktuellen Niveau handelt, erkennt man erst bei einem Blick auf den längerfristigen Kursverlauf. EUR/USD Chartanalyse" width="595" height="450">
Man sollte hier einfach noch etwas abwarten. Derartige Ausbrüche müssten eigentlich durch weitergehende dynamische Kursanstiege bestätigt werden. Erfolgen diese nun nicht, muss man damit rechnen, dass der Kurs wieder in die Seitwärtsbewegung zurückfällt.
Gelingt ihm hingegen der Ausbruch, dann werden Sie noch genügend Zeit haben zum Einstieg. Denn dann könnte der Kurs auch noch deutlich weiter laufen.
Die Europäische Zentralbank EZB hat vor dem Hintergrund der Eurokrise definitiv kein Interesse an einer schnellen Aufwertung der heimischen Währung. Dies würde die Exporte und damit die wirtschaftliche Erholung Europas belasten. "Never fight the Fed" lautet ein Sprichwort. Dies gilt auch für die EZB. Wir glauben also trotz möglichem Ausbruch nicht daran, dass der Wechselkurs dynamisch steigen wird.
Gold
Der Goldpreis legte nach dem US-Notenbankentscheid deutlich zu. Da hätte man sich fragen können, ob die eher skeptischen Aussagen im DAF-Interview zum Goldpreis vor ca. zwei Wochen (http://www.geldanlage-brief.de/resources/GAB1337.html) völlig falsch gewesen sind. Denn schließlich schoss das Edelmetall am Donnerstag um knapp 60 USD bzw. mehr als 4 Prozent nach oben.
Allerdings muss man in einer derart langfristig gemeinten Prognose zum Goldpreis natürlich solche kurzfristigen Sondereinflüsse außer Acht lassen. Und inzwischen entpuppte sich der deutliche Anstieg als Strohfeuer. Der Goldpreis gab bereits mehr als die Hälfte des Anstiegs wieder ab (siehe Chart).
Es bleibt daher beim Goldpreis bei der bisherigen Einschätzungen: "Steigt der Kurs über 1.433 USD, ist der Abwärtstrend seit April beendet. Aktuell tendiert Gold aber wie erwartet wieder abwärts. Es scheint damit zu der von uns erwarteten Seitwärtsbewegung zu kommen, die nun zwischen 1.180 und 1.433 USD ablaufen könnte."
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Sven Weisenhaus