Die aktuelle Markteinschätzung sieht wie folgt aus:
DAX
Die Bullen haben es in der abgelaufenen Handelswoche nach einigem Zerren und Ziehen geschafft, den DAX über die runde Marke von 9.000 Punkten zu hieven (grüner Kreis im folgenden Chart). Schon ab vergangenem Dienstag (das blaue Rechteck markiert die gesamte Handelswoche) geriet diese Marke in greifbare Nähe, doch erst am Freitag machten die Bullen den finalen Hüpfer und sie konnten kurzzeitig über die vielbeachtete Hürde blicken.
Das Kurshoch lag bei 9.010,65 Punkten, für einen Schlusstand oberhalb von 9.000 Punkten reichte es allerdings nicht.
Damit ist der DAX im Rahmen des aktuellen Aufwärtstrends, der seit Herbst 2011 läuft (rechtes Rechteck im folgenden Chart), genauso weit gelaufen, wie in der Aufwärtsbewegung von März 2009 bis Mai 2011 (rechtes Rechteck im folgenden Chart). Auch zeitlich liefen die beiden Trends nahezu exakt gleich lang.
Nur noch wenig Restpotential billigem wir dem DAX daher noch zu. Die obere Begrenzung des blau eingezeichneten Trendkanals verläuft aktuell bei 9.085 Punkten.
S&P500
Der S&P500 hat ein weiteres bullisches Signal gesendet. Nach dem Ausbruch über die blaue Widerstandslinie (grüner Kreis im folgenden Chart) fiel der Kurs auf diese zurück und konnte sich dann wieder nach oben hin abstoßen. Der Ausbruch gilt damit als bestätigt.
Die Börsenampeln stehen hier ganz klar auf grün und man kann diesen bullischen Signalen durchaus folgen. Absichern sollte man die Positionen nun allerdings eng. Es würde sich anbieten, den StoppLoss unterhalb der blauen Trendlinien zu platzieren. Sollte der Kurs in den Keil zurückfallen, dann könnte sich auch hier wieder ein „false break“ bilden, genau wie wir ihn beim Bruch der grünen Aufwärtstrendlinie erlebt haben.
EUR/USD
Vor einer Woche schrieben wir, dass beim Euro vorerst die Zeichen auf „long“ stehen. Nachdem der Euro bereits vom Haushaltsstreit in den USA ordentlich profitieren konnte, trieben nun die schwachen Daten vom US-Arbeitsmarkt die europäische Gemeinschaftswährung auf ein Zweijahreshoch. Der letzte verbliebene Widerstand bei 1,371 US-Dollar konnte inzwischen überwunden werden, womit auch hier, genau wie beim S&P500, alle Börsenampeln auf Grün stehen.
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Sollte sich auf der in dieser Woche stattfindenden Fed-Sitzung abzeichnen, dass die US-Notenbank ab Dezember die Käufe der Staatsanleihen reduziert, dürfte sich der US-Dollar ein wenig erholen. Andernfalls wird der Euro wohl von dem bullischen Chartbild weiter profitieren können.
Gold
Wir hatten bereits in der Ausgabe vor einer Woche geschrieben, dass der Goldpreis tatsächlich, wie im DAF-Interview angegeben, aus einem bullischen Keil nach oben hin ausbrechen konnte.
Gewöhnlich ist es bei solchen Chartformationen so, dass das Kursziel bei einem Ausbruch am Beginn der Formation liegt. Im Falle des Goldpreises bedeutet dies ein mögliches Kurspotential bis auf rund 1.433 USD.
Man kann also die Long-Positionen, die Sie hoffentlich in Folge unserer Analysen aufgebaut haben, durchaus noch ein wenig halten. Zitat aus dem DAF-Interview: „Ich würde jetzt schon auf einen Ausbruch nach oben setzen und entsprechend in die fallenden Kurse hinein kaufen.“ Dieser Tipp ging 100-prozentig auf.
Viel mehr Potential sehen wir dann aber nicht, weil wir lediglich von einer längeren Seitwärtsphase zwischen 1.180 und 1.433 USD ausgehen. Der Goldpreis wird aus unserer Sicht aufgrund der fundamentalen Entwicklungen, insbesondere im Hinblick auf die Notenbankpolitik der Fed und die derzeit sinkenden Inflationsraten, unter Druck bleiben.