DAX
Vor einer Woche billigten wir dem DAX nur noch wenig Restpotential bis zur oberen Begrenzung des blau eingezeichneten Trendkanals (siehe folgender Chart) zu, der bei ca. 9.085 Punkten verlief. Der bisherige Höchstkurs, welcher am Mittwoch vergangener Woche erzielt wurde, lag bei 9.070 Punkten (roter Kreis im Chart).
Der Schlusskurs der Woche lag dann jedoch nur noch bei 9.007 Punkten. Eine Entscheidung ist damit bislang noch nicht gefallen.
Weiterhin ist der DAX im Rahmen des aktuellen Aufwärtstrends seit Herbst 2011 in etwa so weit gelaufen, wie in der Aufwärtsbewegung von März 2009 bis Mai 2011. Auch zeitlich liefen die beiden Trends nahezu exakt gleich lang, der aktuelle Trend hat hier noch etwas Raum. Vielleicht bis Dezember, wenn die US-Notenbank das Tapering beginnt.
Long-Positionen würden wir aktuell nicht eingehen und die Stopps eng nachziehen. Für Short-Spekulationen ist es vielleicht noch zu früh, kleinere Einstiegs-Positionen könnte man aber bereits riskieren. Auch wenn der DAX noch weiter steigt, dürfte er im Rahmen einer Korrektur unter das aktuelle Niveau fallen. Ein Gewinn wird dann also früher oder später möglich, auch wenn man zwischenzeitig leicht in den Verlust gerät.
S&P500
Beim S&P500 stehen die Börsenampeln weiterhin voll auf Grün. Der jüngste, leichte Kursrückgang hat noch kein charttechnisches Porzellan zerschlagen, da der Ausbruch über die blauen Widerstandslinien noch als geglückt gilt.
Zurecht hatten wir daher vor einer Woche geschrieben, dass „man .. diesen bullischen Signalen durchaus folgen“ kann. Absichern sollte man die Long-Positionen allerdings weiterhin eng unterhalb der blauen Trendlinien. Sollte der Kurs in den Keil zurückfallen, dann könnte sich hier ein „false break“ bilden, genau wie wir ihn beim Bruch der grünen Aufwärtstrendlinie Im Oktober erlebt haben.
EUR/USD
Der Euro ist auf unter 1,35 US-Dollar eingebrochen. Aus unserer Sicht zeichnet sich mit dem starken Kursrutsch des Euro von 1,385 auf aktuell 1,3485 ab, dass die Anleger das Tapering der US-Notenbank im Dezember wieder für wahrscheinlicher halten.
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In den vergangenen Wochen haben wir mehrfach in unserem kostenlosen Börsen-Newsletter Geldanlage-Brief geschrieben, dass sich der US-Dollar erholen wird, wenn die Anleger realisieren, dass die Fed im Dezember die Anleihekäufe reduzieren könnte. Insbesondere hatten wir dabei auf die kürzlich stattgefundene Notenbanksitzung hingewiesen. Exakt seit diesem Termin sinkt der Euro.
Noch kann es sich bei dem aktuellen Rückgang um einen Test des Ausbruchsniveaus handeln. Doch glauben wir nicht daran. Die Inflation ist in Europa inzwischen auf nur noch 0,7 Prozent gefallen. Der gesunkene Ölpreis könnte die Rate sogar noch weiter drücken. Die EZB könnte genötigt sein, eine mögliche Deflation zu bekämpfen. Bereits in dieser Woche tagt der EZB-Rat wieder und vielleicht werden hier sogar neue geldpolitische Maßnahmen verkündet. In diesem Fall würde der Euro noch stärker unter Druck geraten.
Gold
Auch der Goldpreis ist heftig eingebrochen. Im Vergleich zur Vorwoche gelang nur noch ein leichter Anstieg auf knapp über 1.360 US-Dollar, bevor es dann wieder in Richtung der psychologischen Marke von 1.300 US-Dollar ging.
Dass der Goldpreis jetzt schon wieder so stark eingebrochen ist, muss man natürlich der US-Notenbank und damit einem externen Ereignis zuordnen. Dennoch ist es bedenklich, dass der Goldpreis nicht sein volles Potential aus der Keilformation (1.433 US-Dollar) ausnutzen konnte.
So richtig bedauern müssen wir dies jedoch nicht, weil wir mehrfach und immer wieder betont haben, dass wir lediglich von einer längeren Seitwärtsphase zwischen 1.180 und 1.433 USD ausgehen und der Goldpreis „aus unserer Sicht aufgrund der fundamentalen Entwicklungen, insbesondere im Hinblick auf die Notenbankpolitik der Fed und die derzeit sinkenden Inflationsraten, unter Druck bleiben“ wird. Wir hatten also stets auf die US-Notenbank abgestellt und hingewiesen.