Wenn sich die Marktteilnehmer so fühlen, als wären sie wieder einmal von einer Behörde so richtig vorgeführt worden, dann haben die Bären erneut die Oberhand gewonnen. Wie jeder aus eigener Erfahrung wissen dürfte, bringt es wenig, sich gegen solche Marktgegebenheiten aufzulehnen. Der Gesamtmarkt sitzt einfach am längeren Hebel und kann folglich machen was er will, was er auch ausgiebig und ohne Rücksicht auf Verluste einzelner immer wieder zum Besten gibt. Der Markt hat nun einmal keine Existenzängste und so bleiben immer wieder einige, die nicht richtig positioniert sind, auf der Strecke. Das Umfeld ist derzeit so unsicher und die Rahmenbedingungen so schlecht, dass vielleicht auch die Gesamtheit der Marktteilnehmer nicht mehr so sicher ist, wie es weitergehen soll. Der DAX befindet sich jedenfalls in einem übergeordneten Abwärtstrend und Erholungsansätze werden zunehmend im Keim erstickt. Zuletzt sah es so aus, als könne die Abwärtstrendlinie zumindest getestet werden, mit dem Freitagsschluss konnte allerdings lediglich gerade so der untere Bereich der Unterstützungszone gehalten werden. Auch der Wochenauftakt dürfte kaum für eine Stimmungsaufbesserung sorgen. Ob die Saisonalität für das Jahresende noch eine Verbesserung bringt, bleibt offen und wird sich erst in einigen Wochen zeigen.
Dow Jones – Könnte eine bessere Entwicklung bringen als der DAX
Der Dow Jones hat zumindest versucht, den steilen Abwärtstrend zu brechen. Allerdings scheiterte der US-Index kurz nach dem Ausbruch und fiel zum Börsenschluss wieder unter die Abwärtstrendlinie. In diesem Zuge wurde auch die Unterstützungszone nicht nachhaltig überwunden und die Schlussnotierung führte zurück in diese Zone. Bei den Indikatoren stellt sich die Lage etwas besser dar. Der CCI hat ebenso eine Divergenz gebildet wie der Projektion Oszillator. Der MACD-Indikator hat ein Verkaufssignal bislang verhindert. Es besteht somit für den Wochenauftakt noch eine geringe Chance auf einen erneuten Versuch eines Ausbruchs nach oben. Sollte dieser gelingen, wäre die jüngste Bewegung als ein kleiner Doppelboden zu bezeichnen. Dazu müsste der Markt aber das jüngste Top sofort überwinden. Ob dafür die Kraft ausreicht, wird sich am Montag zeigen.
Gold – Das Scheitern hat Nachwirkungen
Die dynamische Anstiegsbewegung bei Gold, die Ende September begonnen hatte, scheiterte jäh an der Abwärtstrendlinie was zur Folge hatte, dass das Edelmetall wieder unter die alte Unterstützungszone gefallen ist. Zum Wochenschluss wurde die langfristige Aufwärtstrendlinie, die allerdings kaum eine große Tragfähigkeit haben dürfte, erneut angekratzt. Da die Indikatoren wieder nach unten abgekippt sind und zum Teil vor Verkaufssignalen stehen, dürfte der Wochenauftakt kaum eine nachhaltige Trendwende generieren können. Es wird spannend zu beobachten sein, ob die das jüngste Tief bei Gold unterschritten wird, oder ob dieses als, zumindest latente, Unterstützung dient. Dem Wochenauftakt kommt daher eine besondere Bedeutung zu.
Euro – kann da jetzt doch mal etwas halten?
Der Abwärtstrend beim Euro ist zwar unverändert intakt. Jetzt könnte sich aber eine Chance auftun, dass sich eine Stabilisierung entwickelt. Die letzte Abwärtsbewegung erreichte nicht das zuvor generierte Tief und die Umsätze haben leicht angezogen. Zunächst handelt es sich nur um ein zartes Pflänzchen welches sehr schnell wieder zerdrückt werden kann. Die im neutralen Bereich verlaufenden Indikatoren geben hier aktuell keine Unterstützung, um eine Trendwende nachhaltig einzuleiten. Daher sollte noch nicht allzu viel Hoffnung in eine Bodenbildung gelegt werden. Die kommenden Wochen dürften hier eine Entscheidung bringen.
Öl – Beginnt sich ein Trend zu etablieren?
Der Ausbruchsversuch bei Öl ist nicht unerwartet an der Widerstandslinie gescheitert. Hier hat sich wieder einmal gezeigt, dass Trendlinien weit weniger Aussagekraft haben, als Unterstützungen und Widerstände. Der Widerstand, der zuvor eine Unterstützung darstellte, hat seine Wirkung nicht verfehlt. Der Bereich um 86 USD sollte jetzt allerdings beachtet werden, sobald Öl hier wieder ankommen sollte. Dieser Bereich hat sich nämlich mit dem Top im vergangenen Jahr und dem Tief Ende September dieses Jahres, als Unterstützung herauskristallisiert.
Quelle Charts: ProRealTime.com