Der Deutsche Aktienindex bleibt auch zum Start in die neue Handelswoche ohne klare Richtung. In eine eindeutige Richtung zeigen dagegen die Neuinfektionen mit dem Corona-Virus. Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland springt zum ersten Mal über 300, womit die Wucht der vierten Welle in den kommenden Wochen zum größten Hindernis für eine Jahresendrally des DAX werden könnte. Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege RoboMarkets vor.
Noch verweilt der Markt in der Nähe seines Allzeithochs und wartet auf neue Impulse. Diese könnten allerdings in negativer Form in dieser Woche aus der Politik kommen, die im Übergang zwischen der alten und der neuen Regierung in Berlin zwar noch keine eindeutigen Signale aussendet, wie sie die Pandemie wieder unter Kontrolle bringen will. Sollte es allerdings, was zunehmend wahrscheinlich wird, in den kommenden Tagen zu einschränkenden Maßnahmen des sozialen und wirtschaftlichen Lebens kommen, gäbe es nicht wirklich einen Grund für Anleger, auf dem hohen Niveau noch auf den fahrenden Börsenzug aufzuspringen. Günstigere Einstiegsgelegenheiten würden dann nicht lange auf sich warten lassen.
Geduld müssen Anleger auch beim Windkraftanlagenbauer Nordex (DE:NDXG) mitbringen. Dieser gewährte nach einigen Hiobsbotschaften in den vergangenen Tagen nun einen offiziellen Einblick in seine Bücher zum dritten Quartal. Der Konzern verbuchte einen Verlust von knapp 40 Millionen Euro. Im Vergleichsquartal 2020 konnte der Konzern noch 73 Millionen Euro erwirtschaften. Hauptgrund für das schlechte Abschneiden sind die gestiegenen Rohstoffpreise.
Nordex ist damit eines der wenigen deutschen Unternehmen, die den Gegenwind durch anhaltende Lieferengpässe und steigende Rohstoffpreise direkt ins Gesicht bekommen und in der laufenden Berichtssaison keine guten Zahlen vorlegen konnten. Noch gelingt es Nordex nicht wie anderen Unternehmen, die steigenden Preise an die Kunden weiterzureichen. Sollte sich dieses ändern und/oder sich die Rohstoffpreise wieder normalisieren, könnte die Aktie auf dem verbilligten Niveau vor dem Hintergrund der anstehenden Energiewende durchaus eine gute Gelegenheit für Anleger bieten.