DAX: Die Invasion Russlands in die Ukraine hinterlässt ihre Spuren am deutschen Aktienmarkt. Bei 14567 Punkten beendete der DAX die letzte Handelswoche, was einem Wochenverlust von 3,16 % entspricht. Im Tief des Donnerstags handelte man im Extrem sogar bei 13807 Punkten. Nach 16285 Punkten noch am 05. Januar d.J. darf man da von einem regelrechten Ausverkauf sprechen. Der Wiederanstieg ist mit bisherigen 760 Indexpunkten dann auch entsprechend heftig und der DAX geht auf seinem Tageshoch aus dem Freitagshandel. Die entscheidenden Widerstände sind damit aber dennoch noch nicht erreicht und dementsprechend erst Recht nicht überwunden.
Als Erstes fallen einem in Situationen wie diesen wohl die altbekannten Börsen- bzw. Binsenweisheiten wie"Kaufen, wenn die Kanonen donnern" oder "politische Börsen haben kurze Beine" ein. Diese haben auch sehr wohl ihre Existenzberechtigung. Ohne besonderen Anlass oder Auslöser gibt es eben keine Ausverkaufspreise. Besser finde ich selbst jedoch das eher in den USA bekannte "tops are a process, bottoms are an event". Während Markttops also oftmals eher ein zeitlich gestreckter Prozess sind, sind die Tiefs eben oft "event-driven" bzw. sogar ein Tagesereignis. Die (Börsen-) Geschichte quillt förmlich über an Beispielen dafür.
Zuvor war eine Topbildung (Doppeltop) im DAX zu attestieren. 16290 und 16285 aus November 2021 und Januar 2022. Wo der Formationstiefpunkt, gleichzeitig Support und wo dementsprechend die Kurszielberechnung hingehen sollte, darüber konnte man diesmal streiten. Spätestens (!) und mit entsprechend höchster Abwärtskurszielformulierung aber lagen die wesentlichen Supports um 15 K. Dies seit Frühjahr 2021 mindestens 10-fach getestet und bestätigt und "Ausrutscher" bis 14816-845 beinhaltend. Mit dem nun erfolgten Break der 15 K kommt man also aus dem sog. "vertikalen Formationsabstand" auf ein Abwärtsziel im Bereich von 13700. War es das also "schon" nach unten?
Die Arbeitshypothese lautet: "Ja". Im erreichten Kurszielbereich mit entsprechenden Extremwerten im Sentiment und den Volatilitäten ist das so oder so zumindest zu vermuten. Da aber hier auch erheblichste DAX-Unterstützungen aus dem Langfristchart auftauchen, gilt dies erst Recht. Die Rede ist von 13596 und 13795 Punkten, ehemalige Hochs des Marktes aus 2018 und 2020.
Man wird "sehen müssen", aber rein vom Kursniveau her gelten ab jetzt wieder bullishe Verdachtsmomente. Auch wenn der DAX mit dem Polaritätswechsel der alten Unterstützungszone 14800-15 K nun erheblichen Widerstand vor der Brust hat, dürfte diese Bewährungsprobe im Verlauf des Jahres zu meistern sein. Um es anders oder auch mal plakativ auszudrücken könnte man nun sagen: "16 K ist oben (16000-16290), 15 K ist die Schaltstelle in der Mitte (14800-15050+) und 13800 ist unten (13800-13600/500). Wo der Markt also seine Sonderangebote macht(e) sollte wohl auch ich mein "Restjahres-Sonderangebot 2022", normalerweise immer um Ostern herum verbreitet, dieses Jahr vorziehen. Dies werde ich auch tun! In den genannten, doch auch sehr weit reichenden Bereichsgrenzen sollte sich für Trader doch ordentlich etwas handeln lassen ...
Dow Jones: Unveränderte Woche. Klingt wie Polemik, ist es aber am Ende dann doch gewesen. Zwischenzeitlich tauchte der Dow Jones bis 32300 Punkte ab, schliesst durch den Spurt der letzten 2 Handelstage aber mit 34058 Punkten auf dem Stand der Vorwoche. Der Rebound lief also nach altem Schema ab und "Buy the Dip" gilt offenbar noch immer? Die große bzw. ernsthafte Wiedergenesung bleibt Kursen oberhalb von 33200 bis letztlich 34 K vorbehalten, was sich fortan noch bestätigen müsste. Denn dann wäre der Dow Jones bereits wieder oberhalb der Untergrenze der seit Frühjahr 2021 geltenden Range (was im DAX erst über 14800- 15 K der Fall wäre).
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