Am Freitag geriet der Dax unter Druck, beeinflusst durch Äußerungen des Präsidenten der regionalen US-Notenbank Minneapolis. Diese Äußerungen hatten am Vorabend an der Wall Street Bedenken hervorgerufen, dass es in diesem Jahr keine Zinssenkungen geben könnte.
Das derzeit nicht stimmberechtigte Mitglied des Federal Reserve, Neel Kashkari, hatte angemerkt, dass es im Jahr 2024 möglicherweise keine Zinssenkungen geben könnte, wenn die Inflation hoch bleibt und das Wachstum robust ist. Diese Äußerungen hatten am Donnerstag zu spürbaren Verlusten an der Wall Street geführt. Der Arbeitsmarktbericht aus den USA lieferte jedoch auch keine Impulse.
Und was ist jetzt mit dem DAX? Bricht er jetzt zusammen?
Was sagen die Analysten aus großen Finanzhäusern dazu?
Jörg Scherer, Leiter Technische Analyse bei HSBC (LON:HSBA), identifiziert zwischen 17.900 und 18.039 Punkten eine erste Unterstützungszone für den DAX. Sollte der Index darunter fallen, könnte sich die Korrektur ausweiten. Ein mögliches Ziel läge dann in der Zone zwischen 17.757 und 17.736 Punkten, wie IG-Marktexperte Christian Henke betont. Das merken wir uns und kommen in ein paar Wochen oder Monaten darauf zurück. Wir sind anderer Ansicht.
Steckt die deutsche Wirtschaft in einer Rezession?
Die deutsche Wirtschaft dürfte im Jahr 2024 voraussichtlich das zweite Jahr in Folge eine leichte Rezession erleben: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird voraussichtlich um 0,3 Prozent schrumpfen, ähnlich wie im Jahr 2023.
Ende 2024 könnte das BIP wieder auf das Niveau von 2019 zurückfallen, auf das Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Deutschland "hätte damit wirtschaftlich ein verlorenes halbes Jahrzehnt erlebt" und wichtige Zeit verloren, um Wohlstand und Arbeitsplätze auf dem Weg in eine klimaverträgliche Zukunft zu sichern, ergibt eine neue wirtschaftspolitische Analyse des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung zum Jahresauftakt zu bedenken.
Um dies zu verhindern, müsse die Wirtschaftspolitik dringend die notwendigen Spielräume für Investitionen zurückgewinnen, die sie durch das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts im November und die politischen Reaktionen darauf verloren habe.
Das IMK empfiehlt als beste Lösung für das Problem eine "Goldene Regel", um künftige Investitionen von der Schuldenbremse auszunehmen. Als zweitbeste Lösung wird ein kreditfinanziertes Sondervermögen für Transformationsinvestitionen nach dem Vorbild des Sondervermögens Bundeswehr vorgeschlagen.
Das ist schon interessant, nicht nur das IMK, sondern auch andere Institute und so genannte Wirtschaftsweise empfehlen dringend, mehr Geld in die Hand zu nehmen und es den US-Amerikanern gleichzutun. Dort hat man mit dem Inflation Reduction Act (IRA) über eine Billion (!) Dollar an Sondervermögen lockergemacht, um es in die Infrastruktur zu stecken. Wieso das hierzulande nicht gehen soll, bleibt ein Rätsel.
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