Die FED Politik und das Monatsende
Nachdem nun offiziell das Ende von QE3 bekanntgegeben wurde, lässt die FED ihren nächsten Schritt bereits frühzeitig und sanft in den Markt einfließen. Vermutlich werde es in 2015 zu ersten Zinserhöhungen kommen, dies ist jedoch von der Entwicklung von Inflation und Arbeitsmarkt abhängig. Analysten erwarten einen Zinsschritt Mitte 2015.
Die Zinsen sind ungewöhnlich niedrig. Demzufolge ist eine Anpassung ein Ausdruck hin zu einer Normalisierung „Raus aus der Finanzkrise“. In relativer Weise kann ein Ende der kurzfristigen Finanzkrise in den USA so gesehen werden (= Linderung), langfristig dürfte dieses Problem weiter schwellen.
Zunächst dürfte ein Zinsanstieg aber keine schädlichen Auswirkungen auf die Entwicklung des Aktienmarktes haben, da eine mit einem Zinsanstieg verbundene „Normalisierung“ bei gleichzeitig gut laufender Konjunktur als Entlastung angesehen werden kann. Ein Zinsanstieg wird zudem kaum über die 4-5% gehen, was erst dann eine schädliche Wirkung hätte.
Das X5-System ist seit dem 23. Oktober Bearish. Seit offiziellem Bearish Start (9047) liegt der DAX in einer Seitwärtsbewegung mit leicht geringfügig höherem Niveau. Die Risiken werden derzeit (noch) über diese Art der Bewegung abgebaut. Sollte sich dieses Szenario halten, dann ist in der nächsten Woche durchaus mit einer sehr starken Bewegung nach oben zu rechnen. Ob diese Aufwärtsbewegung dann in der zweiten Wochenhälfte stattfindet hängt von der Bewegung in den nächsten -2-3 Tagen ab.
Der Markt hat auf die FED Entscheidung hingearbeitet und könnte somit an Unterstützung verlieren. Wir erwarten eine schwächere Entwicklung am heutigen Donnerstag.
Die Parallele des Russell 2000 zum Jahr 2004 ist unheimlich groß. Russel 2000 Aktien sind kleinkapitalisierte Unternehmen, die besonders stark auf Zinserhöhungen und Liquiditätsänderungen reagieren. Im Jahr 2004 konsolidierte der Russel 2000 um 15% über einen Zeitablauf von ca. 8 Monaten und reagierte im Vorfeld vor der ersten Zinserhöhung der FED. Ähnlich sieht es heute aus. Nach einer Korrektur um ca. 10% in ebenfalls 8 Monaten und einem möglichen Ende von QE3 versteht der Markt die Aktionen der FED möglicherweise als Liquiditätsbremse.
Übergangsjahre bei den Zinsen (=Liquidität) sind in der Regel schwierige Zeiten, da die Dispersion der Aktien extrem groß ist. Eine Dispersion ist die Streuung des Marktes. Viele Werte tendieren extrem unterschiedlich, was ganz gut an der Performance von aktiven Fondsmanagern zu erkennen ist. In den USA haben aktuell 85% aller aktiv gemanagten Fonds den S&P500 underperformed.
DAX wird sehr schwach erwartet
Viel gravierender wird die DAX Entwicklung durch einen Sonderfaktor geprägt sein. Unsere Leser bereiten sich bereits jetzt auf das monatliche vorkommende Ereignis vor. So erwarten wir am Montag eine radikale Verkaufswelle beim DAX. Möglicherweise wird diese bereits am Freitagnachmittag einsetzen und sichtbar.
Die heutige Bewegung - Donnerstag - ist eine Einschätzung der FED Politik durch die Marktteilnehmer und der im Vorfeld gestiegenen Kurse. Als langjähriger Fondsmanager kennen wir die Usancen zum Monatsanfang mehr als ausreichend.