Nach einem kurzen Kampf um das alte Jahreshoch bei 15.270 Punkten mussten die Bären den Deutschen Aktienindex weiterziehen lassen. Technische Käufe schoben den Markt sogleich in die nächste Widerstandszone zwischen 15.400 und 15.450 Zählern. Damit setzt sich die fulminante Rally seit dem Jahreswechsel oder besser seit letztem Oktober fort. Die zweieinhalbwöchige Pause hat dem DAX mehr als gutgetan.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Wenn die Skepsis gegenüber der laufenden Rally am Aktienmarkt immer noch hoch ist, reicht es schon aus, wenn eine US-Notenbank eigentlich nichts an ihrem Kurs ändert, gleichzeitig aber die ersten anfangen, etwas lockerere Töne vom Fed-Chef gehört haben zu wollen und Aktien kaufen. Der dann einsetzende Short Squeeze treibt die anderen vor sich her und es ergibt sich das Bild, das wir seit gestern Abend am Markt sehen. Als wenn Powell eine Zinssenkung angekündigt hätte, springen vor allem die Technologiewerte in den USA an. Und der Booster kam dann in Form der Meta-Zahlen nach Börsenschluss. Die Mutter von Instagram und Facebook wächst und spart weiter – eine traumhafte Kombination für Aktionäre.
Das berühmte Haar in der Suppe fanden die Investoren bei den Zahlen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn). Verwöhnt von einem Plus in der Aktie von fast 70 Prozent seit Oktober vergangenen Jahres, wurden heute der höchste Gewinn seit 15 Jahren und eine Eigenkapitalrendite von bis vor kurzem noch unvorstellbaren 9,4 Prozent verkauft. Höhere Zinsen waren der Turbo, während das Investmentbanking bremste. Kommt in den kommenden Monaten das Geschäft das Emissions- und Beratungsgeschäft aus dem Tal der Tränen wieder heraus, könnte die jetzt einsetzende Korrektur in der Aktie eine attraktive Einstiegsmöglichkeit darstellen.