Ohne Zweifel hat es in der abgelaufenen Handelswoche mächtig gerappelt in der Kiste. Der DAX eröffnete gleich am Montag mit einer großen Abwärtslücke und so lag selbst der Höchstkurs dieser Woche mit 9.608,12 Punkten schon knapp 90 Zähler unter dem Schlusstand der Vorwoche (9.695,77).
Verheerende Wochenbilanz des DAX
Die Gesamtbilanz fällt noch verheerender aus: Das Tief der Woche lag rund 4,5% unter dem Vorwochenschlusskurs und insgesamt verlor der DAX mit minus 3,92% auch nicht viel weniger.
Damit folgte der DAX einer Sentiment-Analyse, die ich am vergangenen Montag für das „Trader-Sentiment“ erstellt habe. Demnach passten die roten Vorzeichen aus dem Späthandel vom vorangegangenen Freitag zum bullishen Sentiment. Entsprechend hatte man mit fallenden Kursen zu rechnen.
DAX folgt der Sentiment-Analyse, Sentiment folgt dem DAX
Und so wie der DAX dieser Analyse gefolgt ist, folgten nun die Teilnehmer der Stimmungsumfrage „Trader-Sentiment“, an der jeder kostenlos teilnehmen kann, wieder in ihrer prozyklischen Art dem DAX. Die Stimmung ist von einer Bullenquote von 53,33% vor einer Woche auf nun nur noch 42,12% eingebrochen.
Stimmung auf 27-Wochen-Tief
Mit 57,88% Bären erreicht das Umfrageergebnis aktuell sogar ein 27-Wochen-Tief. Anders ausgedrückt war die Stimmung seit mehr als einem halben Jahr nicht mehr so schlecht wie an diesem Wochenende. Zuletzt war die Stimmung am 7. Oktober 2013 mit 42,11% Bären noch pessimistischer.
Auf Stimmungstief folgte ein 8-Wochen-Kursanstieg
Interessant zu wissen ist vielleicht, dass damals in den darauffolgenden 8 Wochen der DAX in jeder Handelszeit auf Wochensicht einen Gewinn verbuchen konnte (siehe linker grüner Pfeil im folgenden Chart).
Würde dem DAX dieses Kunststück noch einmal gelingen, dann könnte er vom aktuellen Niveau aus gesehen bis Mitte Juni auf 10.200 Punkte ansteigen.
Hält sich der DAX weiterhin an den Vorjahresverlauf?
In diesem Zusammenhang verweise ich auf den Kursverlauf zum Jahreswechsel 2012/2013 (siehe folgender Chart), denn dieser ähnelt extrem dem aktuellen Kursverhalten des DAX zum Jahreswechsel 2013/2014.
Was nun noch fehlt, damit die Kursverläufe fast identisch wären, ist lediglich der Anstieg auf 10.200 Punkte, dann wäre der Vergleich perfekt.
Kursverläufe wiederholen sich immer wieder
Ist es nicht verblüffend, wie sich die Kursverläufe immer wieder wiederholen?! Dieses Phänomen ist übrigens die Grundlage für die Elliott-Wellen-Theorie, mit der wir hier im „Geldanlage-Brief“ schon die ein oder andere sehr präzise Prognose veröffentlichen konnten.
DAX bis Juni auf 10.200 Punkte?
Und angesichts des aktuell erreichten Stimmungstiefs ist es nicht ganz unwahrscheinlich, dass die Anleger tatsächlich die 10.000 Punkte-Marke im DAX früher sehen als viele (aktuell 57,65%) derzeit erwarten.
Zumal wir es im DAX, wo wir gerade schon bei der Elliott-Wellen-Theorie sind, mit einer ABCDE-Formation zu tun haben könnten (siehe folgender Chart). Bei dieser Formation handelt es sich um eine Konsolidierung im Trend, bei der nach Abschluss des Kursmusters die Trendrichtung fortgesetzt wird.
Auf den DAX bezogen bedeutet dies, dass nach Abschluss der aktuell laufenden Welle E wieder steigende Kurse folgen. Ein Erreichen von 10.200 Punkten ist also auf absehbare Zeit durchaus möglich. Ob dies Mitte Juni bereits der Fall sein wird, ist allerdings fraglich. Zumal die Welle E noch durchaus das Tief der Welle C unterschreiten könnte. In diesem Fall hätten wir es mit dem aus der Elliott-Wellen-Theorie bekannten „expanding triangle“ (auseinanderlaufendes oder umgekehrtes Dreieck) zu tun.
Abbildung: „expanding triangle“ aus der Elliott-Wellen-Theorie
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Sven Weisenhaus