Nach einem der höchstwahrscheinlich stärksten Oktobermonate seiner Geschichte kämpft der Deutsche Aktienindex jetzt mit einer massiven Widerstandszone und nicht zuletzt dem Abwärtstrend seit Jahresbeginn. Und das in einer Woche, in der mal wieder eine Sitzung der US-Notenbank ansteht, deren Ergebnisse am Mittwoch, in dieser Woche eine Stunde früher um 19 Uhr unserer Zeit, über die Ticker laufen. Während eine weitere Leitzinserhöhung um 75 Basispunkte nur noch reine Formsache ist, richtet sich der Blick der Investoren nach vorn und sie wollen eine Antwort auf die Frage, ob und wann die Fed das Tempo aus dem dynamischsten Zinserhöhungskurs der Historie nehmen will.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Die Luft wird aber auch deshalb dünner am Aktienmarkt, weil in der Berichtssaison zum dritten Quartal zwar einiges Positives zu vernehmen war, aber gerade in der vergangenen Woche die großen US-Technologiewerte fast durch die Bank weg enttäuschten. Ihr Blick nach vorn verheißt nichts Gutes für die kommenden Quartale. Diese Erinnerung wird haften bleiben. Dass der Gesamtmarkt und sogar der Nasdaq 100 trotz der Abstürze von Meta (NASDAQ:META), Amazon (NASDAQ:AMZN) & Co. nahezu ungeschoren davon kam, grenzt allerdings an ein Wunder und lässt die Anleger etwas ratlos zurück. Vieles von der Rally im Oktober geht ganz klar auf das Konto der extrem negativen Stimmung zu Monatsbeginn, die sich mit Blick auf den Fear & Greed Index von CNN jetzt schon wieder im neutralen Bereich bewegt.
Sollte also die US-Notenbank am Mittwoch alle Hoffnungen auf eine geldpolitische Entspannung enttäuschen, dürften die Aktienmärkte und auch der DAX erst einmal wieder den Rückwärtsgang einlegen. Andererseits hat der Index die Chance, über 13.300 Punkten direkt in eine Jahresendrally überzugehen und den Bärenmarkt zu verlassen. Am Mittwoch werden damit die Karten an der Börse ein weiteres Mal in diesem Jahr neu gemischt und alles ist möglich.