DAX: Aktuell rund 2290 Punkte unter dem Allzeithoch bzw. dem Hoch zu Jahresbeginn redet man über einen intakten Abwärtstrend. Dieser stand jedoch (zuletzt) in der Vorwoche schon ernstaft zur Disposition, also sind Überlegungen in beide / alle Richtungen legitim. Zumal die neu aufgekommene, rel. Stärke des DAX im Vergleich zu den US-Märkten seit Jahren (!) absoluten Seltenheitswert geniesst. Vermutliche Begründung: Der DAX hatte zuvor - wie so oft - in deutscher Gründlichkeit und sicher auch aufgrund seiner "Nähe" zum Invasionskrieg in der Ukraine einmal mehr überreagiert und eben wesentlich stärkere Einbußen verzeichnet. Einbrüche bzw. Abgaben bis hin zu "absurden" 12438 Punkten im März waren die Folge. Darauf folgten jedoch 14925 Punkte bereits im April. Also + 2487 Indexpunkte oder + 20 Prozentpunkte vom Tief aus binnen weniger Wochen. Seither - dies ist die heute wichtige Erkenntnis - präsentiert sich der DAX zumindest vergleichsweise stark.
Abermals wird also ganz im Gegensatz zu den US-Indizes mit teilweise neuen Jahrestiefs dort, hierzulande um den Abwärtstrend seit März und auch seit Jahresbeginn gekämpft. Ebenfalls um die so wichtige 50-Tage-Durchschnittslinie. Zudem ist auch das Maximum-Korrekturretracement von 13975 Punkten weiterhin umkämpft, also das 62-%-Level der Anstiegswelle 12438-14925. Nur darunter denkt man gen 50-%-Niveau bei 13682 (in der Vorwoche erreicht) und darunter auch an das 38-%-Niveau von 13388 Punkten. Über 13975 wiederum hätte der DAX alle Chancen über die 50-Tage-Linie, die Vorgängerhochs von 14226 und 14315 und die besagten Abwärtstrendlinien nach oben auszubrechen und zumindest zeitweilig eine Rallye zu starten bzw. fortzusetzen. Ziele dann 14598 und darüber wieder 14925.
Im Finetuning der charttechnischen Betrachtung liegt seit 13380 kein tieferes Tief im Abwärtstrend mehr vor. Folgetief war 13683. Das muss nur so bleiben und dann (siehe oben) über 14226 fortgesetzt werden. Dann läge dort zusätzlich ein höheres Hoch vor, was über 14315 eindeutig werden würde. Bearish wären nur Kurse unter 13683 und "richtig bearish" Notierungen unter 13380. Im Zweifel also für den Angeklagten.
Dow Jones: Der begonnene Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank hat die US-Aktienbörsen fest im Griff. Das Wochenminus von 2,9 % führt den Dow Jones dabei aktuell erneut auf sein Jahrestief. Die Rückkehr über 32,3 K als Untergrenze der höchsten Supportzone mag zwar gelingen, würde aber erst ab 33,2-33,3 K an Kontur gewinnen. Ansonsten drohen mit "Blick nach links im Chart" auch Kurse unterhalb von 30 K, dies zunächst bis 29,6 K und 29,2-29,0K.
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