Der Einmarsch Russlands in die Ukraine ist ein schwarzer Tag für Europa, auch die Börsen sind kräftig unter Druck geraten. Gemessen an der Nachrichtenlage hat sich der DAX trotzdem gut gehalten. Hat die Korrektur damit zumindest vorerst ihren Tiefpunkt erreicht?
Trotz des großen Truppenaufmarschs an den Grenzen der Ukraine war es doch eine negative Überraschung, dass Russland eine große Offensive im ganzen Land gestartet hat. Es ist kaum absehbar, was dieser Schritt künftig für die Sicherheitsarchitektur Europas bedeutet. Klar ist aber eins: Es wird unruhiger und gefährlicher werden, deutlich steigende Rüstungsausgaben dürften notwendig sein und eine größere Emanzipation von Russlands Rohstofflieferungen scheint dringend geboten.
Kurzfristig stellt sich vor allem die Frage, ob der Schock die konjunkturelle Erholung abwürgt, die der IFO-Index zuletzt angedeutet hatte. Das wird sich aber erst in einigen Wochen klären.
Der DAX könnte dennoch heute das vorläufige Tief der Korrektur markiert haben. Denn einerseits konsolidiert er schon seit Anfang Januar, so dass das der aktuelle Sell-off den möglichen Schlusspunkt einer längeren Bewegung darstellt. Und andererseits hat der Index fast genau auf den Zwischenhochs aus 2018 und 2020 aufgesetzt. Das sollte zunächst einmal unterstützend wirken.