Der DAX ist aus seiner Seitwärtskonsolidierung, in der er sich seit Ende Oktober befand (Elliott-Welle 2 im folgenden Chart), nach oben ausgebrochen. Auf Wochensicht hat er fast 500 Punkte zulegen können und notiert nun bei über 9.700 Zählern.
Damit ist der Index genau unserer Erwartung gefolgt (siehe grüner Pfeil im Chart). Denn vor einer Woche hatten wir das Kursverhalten als „übergeordnet durchaus positiv“ gewertet, weil es dem Index mit der Seitwärtsbewegung gelang, „den vorangegangenen Kursanstieg zu konsolidieren und Schwung für den nächsten Anstieg zu holen. Und dabei konnte er bislang auch noch die Rückkehr in den Aufwärtstrendkanal (blaue Trendlinie) verteidigen.“ Der Index hat sich mit Blick auf den Chart quasi an der unteren Trendkanallinie nach oben hin abgestoßen.
Unser Elliott-Wellen-Szenario, wonach die seit Ende Oktober laufende Konsolidierung die Welle 2 eines neuen 5-gliedrigen Aufwärtstrends bildete und womit sich an deren Ende die Aufwärtsbewegung im Rahmen der Welle 3 fortsetzen sollte, läuft wie auf Schienen.
Dieses bullische Szenario war bislang solange möglich, wie das Tief der WelleC nicht unterschritten wurde. Inzwischen kann man diese „make-or-break“-Marke auf das Tief der Welle 2 legen. Das heißt, fällt der DAX unter sein jüngstes Korrekturtief (und damit aus dem Aufwärtstrendkanal heraus), müsste man das Elliott-Wellen-Szenario überdenken. Es macht also Sinn, hier den Stopp bei DAX-Long-Trades zu platzieren.
Auch unserer längerfristigen Betrachtungsweise (siehe folgender Chart) ist das aktuelle Kurverhalten des DAX zuträglich. Demnach war der DAX aus einem aufsteigenden Dreieck ausgebrochen und mit dem Kursrutsch auf 8.350 Punkte ist lediglich der Rücksetzer im Rahmen der übergeordneten Welle 4 erfolgt (roter Pfeil).
Somit deutet alles darauf hin, dass unsere Elliott-Wellen-Analysen passen und wir somit langfristig noch sehr viel höhere Kurse sehen könnten im Rahmen der Welle 5.
Wir haben allerdings nach wie vor die Befürchtung, dass die Jahresendrallye noch nicht begonnen hat. Zwar sehen wir keine signifikanten neuen Tiefs mehr, insbesondere nicht im DAX, es dürfte aber noch einige Tage lang stürmisch bleiben. Eine volatile Seitwärtsphase, wie wir sie bereits seit Oktober 2013 sehen, dürfte uns auch in den kommenden Wochen erwarten. Sprich: Wir rechnen noch einmal mit stärkeren Kursrückgängen, insbesondere in den US-Indizes.
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 23.11.2014)