Der DAX bewegt sich nun schon seit Ende Oktober lediglich seitwärts (siehe blaues Rechteck im Chart).
Dies ist aber übergeordnet durchaus positiv zu werten. Denn damit gelingt es dem Index, den vorangegangenen Kursanstieg zu konsolidieren und Schwung für den nächsten Anstieg zu holen. Und dabei konnte er bislang auch noch die Rückkehr in den Aufwärtstrendkanal (blaue Trendlinie) verteidigen.
Damit nimmt unser Elliott-Wellen-Szenario (siehe folgender Chart) Form an, wonach die Welle 1 eines neuen 5-gliedrigen Aufwärtstrends, der nach der vorangegangenen ABC-Korrektur gestartet ist, beendet worden war. Die aktuelle Konsolidierung könnte nun die Welle 2 ausbilden, womit sich an deren Ende die Aufwärtsbewegung im Rahmen der Welle 3 (grüner Pfeil) fortsetzen würde.
Es handelt sich also um ein bullisches Szenario, das solange möglich ist, wie das Tief der Welle C nicht unterschritten wird.
Dies würde zu unserer längerfristigen Betrachtungsweise (siehe folgender Chart) passen, wonach der DAX aus einem aufsteigenden Dreieck ausgebrochen war und mit dem Kursrutsch auf 8.350 Punkte lediglich der Rücksetzer im Rahmen der übergeordneten Welle 4 erfolgt ist (roter Pfeil).
Dabei hat er übrigens ca. 38,20% der im Juni 2012 gestarteten Aufwärtsbewegung korrigiert, was zu der Fibonacci-Analyse als Definition von Rücklaufzielen (blaue Linien im Chart) passt. (Da die Korrektur im DAX extrem dynamisch ablief, ist hier eine gewisse Toleranz zu gewähren.)
Die Gegenbewegung auf den jüngst steilen Anstieg (mögliche Elliott-Welle 2, siehe zweiter DAX-Chart oben) sollte nach Möglichkeit innerhalb der Seitwärtsrange (blaue Rechtecke) bleiben.
Wir haben nach wie vor die Befürchtung, dass die typische Herbstkorrektur noch nicht vollständig beendet. Zwar sehen wir keine signifikanten neuen Tiefs mehr, insbesondere nicht im DAX, es dürfte aber noch einige Tage lang stürmisch bleiben. Eine volatile Seitwärtsphase, wie wir sie bereits seit Oktober 2013 sehen, dürfte uns auch in den kommenden Wochen erwarten. Die Elliott-Welle 4 (siehe dritter DAX-Chart), dürfte sich also über eine längere Seitwärtsbewegung ausbilden, bevor uns die Welle 5 auf aktuell kaum vorstellbare Höhen bringt (grüner Pfeil).
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 16.11.2014)