Dass das Allzeithoch im DAX und der damit verbundene Ausbruch aus der Seitwärtsbewegung nicht nachhaltig sein könnten, dafür spricht auch unser langfristiges Elliott-Wellen-Szenario. Vielleicht erinnern Sie sich noch an den folgenden DAX-Chart, den wir zuletzt im „Geldanlage-Brief“ am 11. Januar präsentiert hatten?!
Am Ende der mehrmonatigen Korrektur im DAX, die wir als Welle 4 bezeichnet hatten, sollte eine letzte Aufwärtswelle 5 den DAX auf neue Höhen treiben. Genau dies ist nun geschehen.
Doch führt man diese von mir bereits vor einigen Jahren aufgestellte Elliott-Wellen-Prognose fort (siehe folgender Chart), dann folgt nach dem 5-gliedrigen Aufwärtstrend (rote Ziffern 1 bis 5) eine ABC-Korrektur (rote Buchstaben).
Nachdem der DAX im Rahmen der übergeordneten Welle 3 (blaue Ziffern) von unter 5.000 auf fast 11.000 Punkte gestiegen ist, könnte diese ABC-Korrektur den DAX im Rahmen der Welle 4 durchaus noch einmal zurück auf sein ehemaliges Allzeithoch führen. Einem Anstieg um 116% wäre in diesem Fall eine 25%-Korrektur gefolgt.
Aus Sicht der Fibonacci-Marken (siehe folgender Chart) sicherlich keine ungewöhnlich starke Korrektur. Denn hätten wir das Hoch im DAX bereits bei rund 10.818,03 Punkten gesehen, dann würde eine Korrektur auf 8.582,48 Zähler lediglich auf das 38,20%-Fibonacci-Retracement führen. In der Charttechnik ist eine solche (Minimalziel-)Korrektur absolut nichts Ungewöhnliches.
Wir wollen aber den Teufel nicht an die Wand malen, denn noch ist natürlich überhaupt nicht sicher, dass wir das Hoch tatsächlich mit dem jüngsten Anstieg auf knapp über 10.800 Punkte schon gesehen haben. Es besteht durchaus die Chance, dass sich der DAX im Rahmen seiner Welle 5 (rot) bzw. der übergeordneten Welle 3 (blau) noch weiter nach oben arbeiten kann. Und dann müsste man auch die Fibonacci-Retracements nach oben anpassen.
Es ist also nicht klar, WANN der DAX eine stärkere Korrektur startet, es ist aus unserer Sicht lediglich sicher, DASS sie kommen wird. Und mit Blick auf die US-Indizes, ist eine solche längst überfällig, sofern sie nicht bereits gestartet ist (roter Pfeil im folgenden S&P500-Chart).
Der Verkauf von HeidelbergCement in dieser Woche, mit dem wir unsere Aktienquote erneut etwas zurückgenommen haben (siehe oben), macht bei dieser Chartbetrachtung noch einmal mehr Sinn.
Fazit
Die US-Notenbank Fed jedenfalls wird (Stand heute) in diesem Jahr die Zinsen anheben, womit ein Kurstreiber wegfällt. Die EZB dürfte ihr Pulver nun verschossen haben. Die europäische Wirtschaft dürfte erst frühestens ab 2016 in die Gänge kommen. Und die mögliche Allianz aus Russland und Griechenland könnte die EU, den Euroraum und damit die Märkte noch schwer belasten...
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 01.02.2014)