Die bevorstehende deutliche Erhöhung der Lkw-Maut in Deutschland, die Anfang Dezember in Kraft tritt, hat weitreichende Folgen für das Transportgewerbe und könnte auch die Verbraucher treffen. Die Bundesregierung hat beschlossen, die Maut für Dieseltrucks erheblich anzuheben, um indirekt den Erwerb von Elektro-Fahrzeugen zu fördern. Diese Maßnahme könnte jedoch zu einer Erhöhung der Verbraucherpreise führen, da viele Spediteure planen, die gestiegenen Kosten an ihre Kunden weiterzugeben.
Der Braunschweiger Spediteur Anthony Wandt, dessen Unternehmen 40 Trucks und 150 Mitarbeiter umfasst, sieht in der Mauterhöhung einen Inflationstreiber, da ihm keine Möglichkeit bleibt, die Mehrkosten selbst zu tragen. Nach Berechnungen des Handelsblatts könnten sich die Transportkosten mit einem herkömmlichen Schwerlast-Lkw inklusive Dieselzuschlag um etwa 16 Prozent erhöhen. Zudem werden viele Trucks aufgrund einer neuen Ermittlungsweise des zulässigen Gesamtgewichts in eine teurere Mautklasse eingestuft.
Die Mauteinnahmen, die 2022 bei 7,4 Milliarden Euro lagen, könnten nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) aufgrund dieser Veränderungen bis 2024 auf über 15 Milliarden Euro ansteigen. Speditionen wie die baden-württembergische Rolf Benzinger und die in Pforzheim ansässige Pro Trans sehen sich gezwungen, die Preiserhöhungen an die Endverbraucher weiterzugeben.
Die Mautbefreiung gilt nur für Speditionen und Transportunternehmen, die ihre Lasten mit Batterie- oder Wasserstoffantrieb befördern. Doch von den rund 800.000 täglich in Deutschland unterwegs befindlichen Lkws erfüllen lediglich 475 diese Bedingungen. Die Bundesregierung hat das Ziel, bis 2030 ein Drittel der Fahrleistung von Lkws elektrisch oder mit strombasierten Kraftstoffen zu absolvieren. Allerdings fehlt es an der notwendigen Ladeinfrastruktur für E-Trucks, und Schnelllader für Lkws sind in Deutschland kaum vorhanden.
Die Speditionsbranche sieht sich auch mit dem Problem der hohen Anschaffungskosten für klimaneutrale Trucks konfrontiert. Ein elektrisch betriebener Lkw kostet etwa 150.000 bis 200.000 Euro mehr als ein vergleichbarer Diesel-Lkw. Die Speditionsunternehmen fordern daher von der Politik die Förderung von E-Fahrzeugen und den Aufbau der Ladeinfrastruktur.
Die Mauterhöhung stellt somit eine große Herausforderung für das Transportgewerbe dar. Sie soll zwar den Umstieg auf klimafreundliche Antriebe fördern, führt aber kurzfristig zu höheren Kosten für die Speditionen und potenziell auch für die Verbraucher.
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