Zu früh gefreut. Vor genau einer Woche hatten wir an dieser Stelle die Erwartung geäußert, dass die derzeit laufende Frequenzauktion für den neuen Mobilfunk-Standard 5G kurz vor der Beendigung stehen würde. Doch ein paar Tage später sind wir schlauer und die negativen Kommentare im Markt häufen sich.
Seit dem 19. März steigern insgesamt vier Firmen, die Deutsche Telekom (DE:DTEGn), Vodafone (LON:VOD), Telefonica (MC:TEF) und United Internet (DE:UTDI), um insgesamt 41 Frequenzblöcke, welche die Grundlage für die neuen 5G-Mobilfunknetze in Deutschland sein sollen. Die ersteigerten Lizenzen wären dabei bis 2040 gültig.
Im Vorfeld hatte es Schätzungen gegeben, dass die Unternehmen insgesamt zwischen 3 und 5 Milliarden Euro für die Lizenzen bezahlen müssten. Dabei orientierte sich der obere Rand der Schätzung an den Auktionsergebnissen von 2015 für damalige 4G-Lizenzen. Doch am Mittwochabend wurde die Marke von 5 Milliarden Euro schon übertroffen, ohne dass derzeit ein Ende der Auktion erkennbar wird.
Dabei wissen alle Beteiligten: Je teurer es am Ende wird, umso mehr Geld fehlt letztlich für den schnellen Auf- und Ausbau der zukünftigen 5G-Infrastruktur. Dabei ist sie es, die als Basis vieler neuer Dienstleistungen und technischer Innovationen dienen soll. So ist autonomes Fahren ohne die dafür nötigen Übertragungsbandbreiten und -geschwindigkeiten nicht denkbar. Darüber hinaus bauen viele Unternehmen bei der Vernetzung ihrer Maschinen und Anlagen auf den neuen 5G-Standard.
Doch obwohl alle wissen, dass jedes weitere Gebot eigentlich nur noch dem Finanzminister zugute kommt, wird weiter der Preis hochgetrieben. Insbesondere Deutsche Telekom und Vodafone sollen dabei zuletzt besonders aktiv gewesen sein, auch wenn Telekom-Chef Timotheus Höttges bereits deutliche Kritik an den Preissteigerungen geübt hat. Doch auch als Marktführer darf sich die Telekom keine Zurückhaltung erlauben, um nicht Gefahr zu laufen, später technologisch abgehängt zu werden.
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