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Deutschland: Ökonomen sehen uns schlecht auf Trump vorbereitet

Veröffentlicht am 28.11.2024, 09:05
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Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0556 (05:25 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0476 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 151,57. In der Folge notiert EUR-JPY bei 160,00. EUR-CHF oszilliert bei 0,9325.

Märkte: Vor "US-Thanksgiving" Risikoenthaltsamkeit

Die Bewegungen an den Finanzmärkten waren in den letzten 24 Stunden Ausdruck von Positionsarrondierungen und einer Risikoenthaltsamkeit vor dem Thanksgiving fest. Es ist üblich, dass sich die Protagonisten der Finanzmärkte in den USA ein langes Wochenende gönnen.

Für Europa sieht es laut Nachrichten und Daten nicht rosig aus. Das Verbrauchervertrauen, das in den USA steigt, fällt in Deutschland und Frankreich. Die Arbeitslosenzahlen steigen in Frankreich.

Die Arbeitsagenturen in Deutschland erwarten weiter steigende Arbeitslosenzahlen. Die Marke von 3 Millionen kommt ins Spiel. Reformpolitik ist nur in unzureichendem Maß auf der Agenda. In den USA steht Leistungsertüchtigung auf dem Programm. Die Regierung unter Trump will der Energiepolitik Priorität einräumen. Ja, ohne Energie geht nichts, gar nichts! Das Datenpotpourri der letzten 24 Stunden setzte weit überwiegend positive Akzente. Wachstum bei annualisiert 2,8%, positive Daten zu Einkommen und Konsum als auch bessere Daten vom Immobilienmarkt konnten überzeugen.

Kommentar: Die Erholung des EUR ist diesbezüglich bemerkenswert. Gibt es bald Neuigkeiten? Russische Wirtschaftsdaten setzten positive Akzente. Wachstum bei 3,2%, die Arbeitslosenquote bei 2,3% (Allzeittief) als auch Reallohnsteigerungen von mehr als 8% trotz Sanktionen ...

Aktienmärkte: Late Dax -0,21%. EuroStoxx 50 -0,34%, S&P 500 -0,37%, Dow Jones -0,27%, US Tech 100 -0,82%.

Aktienmärkte in Fernost Stand 05:50 Uhr: Nikkei (Japan) +0,77%%, CSI 300 (China) -0,79%, Hangseng (Hongkong) -1,32%, Sensex (Indien) +0,14% und Kospi (Südkorea) +0,03%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,17% (Vortag 2,20%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,26% (Vortag 4,30%) abwirft.

Devisenmärkte: Der USD (EUR +0,0077) war gegenüber dem EUR im Eröffnungsvergleich schwächer: Der EUR beginnt, die kritische Widerstandszone bei 1.0580 – 1,0610 zu testen. Gold (-8,00 USD), Silber (-0,59 USD) verloren leicht an Boden gegenüber dem USD. Bitcoin (aktuell 95.740 USD Stand 05:54 Uhr) erholte sich (+3.310 USD).

Deutschland: Ökonomen sehen uns schlecht auf Trump vorbereitet

Ökonomen sehen uns auf die Wahl von Trump zum US-Präsidenten nicht vorbereitet. In einer Auswertung des IFO-Instituts sagten das 85% der befragten 180 Professoren der
Volkswirtschaftslehre. Knapp 90% befürchten, dass die US-Handelspolitik unter Trump negative Auswirkungen auf das Wachstum haben werde. 11% der Ökonomen sehen sehr negative Folgen für das Wirtschaftswachstum in Europa, für Deutschland liegt dieser Anteil bei 20%.

Die deutsche Wirtschaft sei stark exportorientiert und werde hart von der geplanten protektionistischen Handelspolitik unter Trump getroffen werden, so ein Vertreter des IFO-Instituts.

Mehr als 40% der Teilnehmer an der Umfrage erwarten, dass Trump für ein stärkeres US-Wachstum sorgen werde.

Kommentar: Diese Umfrage spiegelt Realitätsnähe der befragten akademischen Elite bezüglich der "Befürchtungen". Diese Umfrage impliziert aber auch, dass die politisch Verantwortlichen sich diesen Herausforderungen zu stellen haben, denn „Furcht“ liefert keine Lösung für die Problemlage. Die "Furcht" sollte Katalysator für veränderte Handlungsmuster sein. Ergo bedarf es einer massiven Reformagenda, die in diesem Report seit langem eingefordert wird. Sie wäre auch ohne Trump erforderlich gewesen. Jetzt wird es nur noch dringender!

Frankreich: Etatstreit belastet französische Märkte

Der Haushaltsstreit sorgt für Turbulenzen am Finanzmarkt. Der Risikoaufschlag, den Anleger für den Kauf französischer Staatsanleihen im Vergleich zu deutschen Bundespapieren verlangen, kletterte am Mittwoch auf 0,89%, den höchsten Stand seit 2012. Der französische Leitindex CAC 40 sank um 0,9%.

Grund für die Unruhe am Finanzmarkt ist der Etatstreit. Marine Le Pen vom Rassemblement National droht im Ringen um einen Haushalt mit einem Misstrauensvotum gegen die Regierung von Ministerpräsident Barnier. Dieser warnte im Fernsehen, dass Frankreich bei einem Sturz seiner Regierung in finanzielle Turbulenzen geraten könnte. O-Ton: "Es wird einen großen Sturm und sehr schwere Turbulenzen auf den Finanzmärkten geben!".

Die französischen Staatsfinanzen drohen ohne Gegenmaßnahmen weiter außer Kontrolle zu geraten. Der Haushaltsentwurf für 2025 sieht durch Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen insgesamt Einsparungen von 60 Mrd. EUR vor. Ziel ist es, die Neuverschuldung von mehr als 6% des BIP 5% zu verringern. Der Senat beginnt am Montag mit der Prüfung des Haushaltsentwurfs.

Kommentar: Die Situation innerhalb Kontinentaleuropas spitzt sich immer weiter zu. Frankreich schwächelt haushaltstechnisch seit langer Zeit. Aber auch in Deutschland wird für das kommende Jahr eine Haushaltlücke in Höhe von rund 60 Mrd. EUR diskutiert. Der solitäre Blick auf die öffentlichen Haushalte ist jedoch nicht Ziel führend. Die Staatseinnahmen werden durch die Wirtschaft generiert (Kapitalstock).

Die Erosion des Kapitalstocks (Summe aller Unternehmen, die die Einkommen für Staat und private Haushalte generieren), allen voran in Deutschland impliziert, dass diese Haushaltslücken immer stärker Ausdruck einer strukturellen Krise sind.

Der massive Reformmangel, die Negation der staatlichen Aufgabe konkurrenzfähige Rahmen für die Wirtschaft zu generieren, die starke Loyalität für Drittländer, weniger für den eigenen Souverän unterminieren die Grundlagen, auf denen Erfolg generiert werden kann. Ex-Siemens Chef Joe Kaeser forderte gestern bei der Talk Show bei Maischberger eine "Agenda 2030". Die Punkte, die er anführte, kennen Sie seit langer Zeit aus diesem Report!

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Frankreich und Deutschland mit schwachen Werten

Frankreich: Der Index des Verbrauchervertrauens sank per November von zuvor 93 Punkten (revidiert von 94 Zählern) auf 90 Punkte (Prognose 93).

Frankreich: Die Zahl der Arbeitslosen stellte sich per Oktober saisonal bereinigt auf 2.891.500 nach zuvor 2.837.900. Es ist die höchste Zahl der Arbeitslosen seit September 2022.

Deutschland: Der GfK-Konsumklimaindex sank per Berichtsmonat Dezember auf -23,3 Zähler (Prognose -18,6) nach zuvor -18,4 Punkte (revidiert von -18,3). Es war der schwächste Wert seit März 2024.

USA: Daten grundsätzlich positiv

Das US-BIP wies per 3. Quartal 2024 gemäß zweiter Schätzung in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung (annualisiert) ein Wachstum in Höhe von 2,8% aus (Prognose und erste Schätzung 2,8%). Der PCE (Personal Consumption Price Index) Index, der von der US-Notenbank sehr beachtet wird, wies per 3. Quartal 2024 im Jahresvergleich einen Anstieg um 2,3% (Prognose 2,3%) nach zuvor 2,1% aus.

Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter nahm per Oktober im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose 0,5%) nach zuvor -0,4% (revidiert von -0,7%) zu. Die Arbeitslosenerstanträge stellten sich per 23. November 2024 auf 213.000 (Prognose 216.000) nach zuvor 215.000 (revidiert von 213.000).

Die persönlichen Einkommen verzeichneten per Oktober im Monatsvergleich eine Zunahme um 0,6% (Prognose 0,3%) nach zuvor 0,3%. Persönliche Ausgaben stiegen im Monatsvergleich um 0,4% (Prognose 0,3%) nach zuvor 0,6% (revidiert von 0,5%)

Der Index anhängiger Hausverkäufe stellte sich per Oktober auf 77,4 Punkte nach zuvor 75,9 Zählern (revidiert von 75,8). Der MBA-Hypothekenmarktindex lag per 22. November bei 208,0 nach zuvor 195,6 Punkten. Das Niveau ist weiter historisch betrachtet schwach.

Russland: Bemerkenswert starke Daten ex Einzelhandel (bezüglich Prognose)

Das BIP nahm per Oktober im Jahresvergleich um 3,2% nach zuvor 3,2% (revidiert von 2,9%) zu. Die Industrieproduktion legte per Oktober im Jahresvergleich um 4,8% (Prognose 3,0%) nach zuvor 3,2% zu. Die Einzelhandelsumsätze stiegen per Oktober im Jahresvergleich um 4,8% (Prognose 6,0%) nach zuvor 6,5%.

Die realen Löhne (inflationsbereinigt) verzeichneten per September ein Plus in Höhe von 8,4% (Prognose 8,0%) nach zuvor 7,7%. Die Arbeitslosenrate stellte sich per Oktober auf 2,3% Prognose und Vormonat 2,4%). Damit wurde die niedrigste Quote in der russischen Historie markiert.

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überschreiten der Widerstandszone bei 1.0580 – 1.0610 negiert dieses Szenario.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe

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