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Diamanten – Nach jüngsten Preisrückgängen jetzt zuschlagen?

Veröffentlicht am 08.10.2014, 12:07

Das Thema Diamanten dürfte einigen Lesern des Geldanlage-Briefs nicht neu sein. Zuletzt berichteten wir in der Ausgabe vom 14. Mai, dass Diamanten eine Rendite von 10 Prozent pro Jahr versprechen und jüngere Auktionen Rekordergebnisse erzielten.

Angesichts bereits recht hoher Aktienkurse und eines immer schwächer werdenden Goldpreises stellten Diamanten daher eine gute Anlagealternative dar.

Es kann aber auch mal abwärts gehen

Wie aus dem September-Bericht der Rapaport Group hervorgeht, kann es mit den Preisen für Diamanten aber auch mal abwärts gehen. So sind die Preise für polierte Diamanten im August bereits den sechsten Monat in Folge gefallen. Ursache dafür waren schleppende Verkäufe.

Rückzug des wichtigsten Kreditgebers der Diamantenindustrie

Zudem hat sich jüngst die wichtigste Bank der Diamantenindustrie, die seit 80 Jahren aktive Antwerp Diamond Bank (ADB), aus dem Diamantengeschäft zurückgezogen, wie das Manager-Magazin vor einer Woche berichtete. Hintergrund sei der gescheiterte Verkaufsversuch durch die belgische KBC Groep an die chinesische Yinren Group. Diese Nachricht habe sich laut Bloomberg auf die Preise für Rohdiamanten ausgewirkt. Nach Daten von WWW International seien die Preise innerhalb einer Woche um 5 Prozent gefallen, was der stärkste wöchentliche Rutsch seit zwei Jahren war.

Preise liegen noch unter dem Hoch aus dem Jahr 2011

Den Höhepunkt erreichte der Preisindex für Diamanten übrigens bereits im Jahr 2011. Seit Mitte 2011 sind nach dem Rapaport Diamond Trade Index polierte Diamanten von einem Karat im Schnitt um 27 Prozent im Preis gefallen, im August ging es um weitere 1,4 Prozent abwärts. Die größeren Dreikaräter haben sich seit dem Hoch von 2011 insgesamt um 23 Prozent verbilligt. Weit weniger gefallen ist der durchschnittliche Preis für einen polierten Diamanten von 0,3 Karat Gewicht. Verglichen mit Mitte 2011 ist das Minus mit 13 Prozent hier deutlich geringer.

Seit 2012 wieder kontinuierliche Preissteigerungen

Doch beim Blick auf den Preisverlauf für geschliffene Diamanten zeigt sich auch, dass das Preistief bereits im Jahr 2012 lag und der Wert der Diamanten seitdem wieder kontinuierlich gestiegen ist. Im Durchschnitt verbesserten sich die Preise für Diamanten in 2013 um 9 Prozent. Im ersten Halbjahr 2014 stiegen die Preise für Rohdiamanten der großen Produzenten im Schnitt um 7 Prozent.

Und nach einem Bericht des Wall Street Journals sind Experten der Meinung, dass der jüngste Preisverfall mehr mit der Qualität denn der Größe der Diamanten zu tun hat. Die wirklich guten Diamanten gehen demnach im Preis weiter nach oben. Der Rapaport-Index bilde die Preisentwicklung von geschnittenen und polierten Steinen geringer Qualität ab, und lediglich dort gehe es tatsächlich abwärts. Rosafarbene, blaue und gelbe Diamanten verteuerten sich dagegen nach einer Schätzung von Rapaport sogar um mehr als ein Drittel im vergangenen Jahr.

Rohdiamanten: +175 Prozent in rund 10 Jahren

Und verglichen mit dem Jahr 2003 liegt der Preisindex für Rohdiamanten heute noch um 175 Prozent höher. Für Investoren, die geschliffene Steine als Geldanlage kauften, fielen die Wertzuwächse zwar geringer aus, der Preisindex für geschliffene Diamanten erhöhte sich aber immerhin um 40 Prozent in der gleichen Zeit.

Demnach könnten die jüngsten Preisrückgänge also wieder einen guten Zeitpunkt zum Einstieg in diese Anlageform gebracht haben. Dafür sprechen auch die Erwartungen der Experten an die zukünftige Angebots-Nachfrage-Entwicklung.

Nachfrage und Preise sollen weiter steigen

Denn allgemein wird mit weiter steigenden Preisen gerechnet. Bis 2019 erwartet Investec Securities Preiserhöhungen um mindestens 4 Prozent im Jahr. Die Analysten sehen eine wachsende Begeisterung für Diamanten in China und Indien - der dortige Markt ist in nur 5 Jahren um 12 Prozent gewachsen. Am stärksten wächst die Nachfrage im Reich der Mitte, wo das Geschäft der Juweliere mit Diamanten im vergangenen Jahr um 18 Prozent zulegte. Der weltgrößte Diamantenproduzent De Beers berichtet, dass die USA immer noch der größte Markt für die edlen Kristalle sind und hier die Nachfrage um 8 Prozent stieg.

Laut einem Online-Artikel von „Die Welt“ erwartet der Chef des weltweit drittgrößten Diamantenproduzenten Rio Tinto, Alan Davies, in der kommenden Dekade einen Anstieg der Nachfrage um 6 Prozent pro Jahr.

Angebot wird knapp

Gleichzeitig wird das Angebot knapp, weil seit den neunziger Jahren keine Lagerstätten für Diamanten mehr gefunden wurden. Die Managementberatung Bain & Company rechnet damit, dass ohne neue große Funde das Angebot an Diamanten ab 2018 von seinem dann erreichten Höchststand fallen wird. Allgemein werde bereits von 2016 an ein Defizit auf dem Markt erwartet.

Förderung liegt deutlich unter dem Jahr 2005

Im vergangenen Jahr erreichte die globale Produktion nach einem Bericht des Branchendienstes Rapaport einen Wert von 14 Milliarden Dollar, 11 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dabei brachten Minenkonzerne lediglich 2 Prozent mehr Steine zu Tage. Laut Handelsblatt.com ist die Förderung von Rohdiamanten in Karat ausgedrückt im vergangenen Jahr um 7 Prozent auf 145 Millionen gestiegen. Sie sei damit aber deutlich unter dem Spitzenwert von 175 Millionen Karat aus dem Jahr 2005 geblieben.

Wissenswertes über Diamanten

Da der Wert eines Diamanten nicht nur vom Gewicht, sondern auch von Farbe, Reinheit und Schliff abhängt, gibt es keinen einheitlichen Preis wie für Gold oder Platin. Zwar gibt es für weiße Diamanten einen Preisindex, nicht jedoch für farbige Steine - wegen ihrer Seltenheit. Laut einem Artikel auf faz.net gilt eine Faustregel, wonach rote Diamanten wegen ihrer extremen Rarität die wertvollsten sind, es folgen blaue, rosafarbene und gelbe.

Ein Karat – das entspricht 0,2 Gramm bzw. dem Gewicht eines getrockneten Samenkorns des Johannisbrotbaums – ist bereits ab 65 Dollar zu haben. Ein seltener, blau gefärbter, ungeschliffener 29,6-Karat-Diamant (Blue Moon) aus der berühmten Cullinan-Mine in Südafrika brachte es im Februar aber auch auf 25,6 Millionen Dollar. Das entspricht einem Preis von 862.780 Dollar je Karat. Und laut einem Handelsblatt-Artikel wechselte im November in Genf bei Christie's International ein oranger 14,82-Karat-Diamant für 36 Millionen Dollar den Besitzer. Mit einem Preis von 2,4 Millionen Dollar je Karat wurde dabei ein neuer Weltrekord aufgestellt.

Auf dem Weg von der Mine bis zum Juwelier findet eine beträchtliche Wertschöpfung statt. Die Beratungsgesellschaft Bain hat vor einigen Jahren berechnet, dass eine Rohdiamantenproduktion von 15 Milliarden Dollar nach dem Schleifen 24 Milliarden Dollar wert ist und im Handel schließlich für 71 Milliarden Dollar angeboten wird.

Der oben erwähnte Diamant „Blue Moon“ soll vor mindestens einer Milliarde Jahre etwa 161 Kilometer unter der Erdoberfläche entstanden sein.

Genau betrachtet, handelt es sich bei farbigen Diamanten um weiße Diamanten mit Spuren anderer chemischer Elemente. Normalerweise besteht ein Diamant zu 99,7 Prozent aus Kohlenstoff. Die übrigen 0,3 Prozent entscheiden über die Farbe. Wasserstoff verursacht einen Lila-Ton, Stickstoff ist für Gelb, Braun und Orange verantwortlich und die blaue Farbe ist Bor geschuldet. Ein grüner Stein wiederum war Gammastrahlungen ausgesetzt. Bei rosafarbenen, roten und einigen braunen Diamanten handelt es sich um Deformationen des Kristallgitters.

Diamanten gehören zu den härtesten natürlichen Stoffen auf dieser Erde und zu den wenigen Rohstoffen, die teils wie Kunstwerke gehandelt werden.

Sie wünschen nähere Informationen?

Sie wünschen sich nähere Informationen? Dann schauen Sie auf unserer Internetseite nach. Wir geben Ihre Daten dann gerne an einen Experten in Sachen Diamanten weiter, der Ihnen entsprechende Informationen zukommen lässt. Gerne werden Ihre Fragen dann auch in einem telefonischen oder persönlichen Gespräch beantwortet:

    • Was ist bei einem Direktinvestment in Diamanten zu beachten?
  • Was sind die entscheidenden Kriterien zur Auswahl wertbeständiger geschliffener Edelsteine?
  • Wie bestimmen sich die Preise und welche Garantien erhält der Käufer bezüglich der Qualität der angebotenen Diamanten?

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