Warum sollte man in indische Aktien investieren?
Der indische Aktienmarkt wird bei Privatanlegern immer beliebter und dies hat viele Gründe. Bekannt ist Indien vor allem für die große Bevölkerung und die weiterhin hohen Wachstumsraten – nicht nur bei der Einwohneranzahl, sondern auch in Bezug auf sämtliche wirtschaftliche Kennziffern. Damit unterscheidet sich das asiatische Land wesentlich von China, was zuletzt von immer mehr Problemen geprägt war. Sind Aktien aus Indien also die beste Möglichkeit um vom Aufstreben der Schwellenländer zu profitieren? Zu Beginn einmal eine Übersicht der wesentlichen interessanten Aspekte:
- hohes Bevölkerungswachstum und junge Bevölkerung
- Entwicklungspotenzial in der Wirtschaft
- hohes Investment-Interesse westlicher Konzerne
- hohe Wachstumsraten des realen BIPs
- Stärke der Indischen Rupie
- hoher Kapitalzufluss durch Direktinvestitionen (FDI)
Auch die Performance des Nifty 50, dem bekanntesten Aktienindex aus Indien, kann sich durchaus sehen lassen. In den letzten 10 Jahren schnitt dieser ähnlich wie der S&P 500 ab und koppelt sich damit deutlich von sämtlichen anderen Aktienindizes ab. Gemäß den Analysten sieht die Börse Indien Prognose zudem ebenfalls sehr gut aus und bringt weiterhin hohes Potenzial. Die Frage ist allerdings nur ob man mit einem Indien Aktien Index besser fährt oder doch mit unterbewerteten Aktien aus Indien besser abschneidet. Dazu aber später mehr…
Demographie Indiens als Wachstumstreiber
Bevölkerungswachstum von Indien
In den letzten Jahren hat Indien die Lücke zu China stetig immer weiter geschlossen und wird in naher Zukunft voraussichtlich zum bevölkerungsreichsten Land der Erde aufsteigen – bereits jetzt leben über 1,4 Mrd. Menschen in dem Land. Alleine in den vier größten Städten von Indien (Delhi, Mumbai, Kalkutta und Bengaluru) leben zusammen rund 81 Mio. Menschen – also ungefähr die Bevölkerung von ganz Deutschland. Dies ist vor allem interessant, wenn man die verhältnismäßig starke landwirtschaftliche Prägung des Landes beachtet, denn in Indien leben weiterhin auch viele (häufig ärmere Leute) außerhalb der Städte.
Insgesamt soll dieses Bevölkerungswachstum im Laufe der Zeit immer weiter abflachen und 2065 dann in ein negatives Wachstum münden. Diesen Trend des nachlassenden Wachstums kann man bei Indien bereits seit einigen Jahrzehnten beobachten und dies ist (auch bei der Betrachtung anderer Nationen) nicht verwunderlich sondern normal.
Es fällt allerdings stark auf, dass Indien noch immer verhältnismäßig hohe Wachstumsraten vorweisen kann. In unserem Marktreport zu Israel konnten wir zwar ein noch höheres Wachstum feststellen, aber Indien sollte immer im Kontext der aktuellen Bevölkerungszahl betrachtet werden. China rutscht als bevölkerungsreichste Nation der Welt hingegen fast schon in negative Wachstumsraten ab. Zwischen beiden Nationen liegen konstant mindestens 0,60 % Unterschied in der Wachstumsrate pro Jahr. Dies wirkt sich dann langfristig wieder auf die Größe des Absatzmarktes, die erwerbsfähige Bevölkerung und somit auch auf das Wirtschaftswachstum des Landes aus.
Altersstruktur der indischen Bevölkerung
Es ist jedoch nicht allein das Bevölkerungswachstum, sondern vielmehr die gesamte Altersstruktur der indischen Bevölkerung, welche Indien zu einem hohen grundlegendem Wachstum verhilft. Das Durchschnittsalter liegt bei lediglich knapp 28 Jahren, während Japan als gegensätzliches Extrembeispiel auf fast 49 Jahre kommt und Deutschland bei rund 38,5 Jahren liegt. Die US-amerikanische Bevölkerung weist ein Durchschnittsalter in Höhe von fast 38 Jahren vor und das häufig mit Indien verglichene Land China liegt sogar leicht oberhalb des Wertes der Vereinigten Staaten. Eine im Schnitt viel jüngere Bevölkerung wirkt sich auf das zukünftige Wachstum natürlich positiv auf, denn all die jungen Menschen kommen erst ins erwerbsfähige Alter oder haben zumindest noch den Großteil ihres Arbeitslebens vor sich.
Natürlich wird im Laufe der Zeit auch die indische Bevölkerung altern. Bis das Land allerdings bei einer Struktur angelangt ist, wie sie bspw. China heute vorweisen “muss”, vergehen Jahrzehnte.
Altersstruktur von China und Indien im Vergleich
Der demographische Wandel, der in Japan oder auch Deutschland also schon relativ weit fortgeschritten ist, ist in Indien dementsprechend noch kein Thema, welches das Wachstum beeinträchtigt. Da China und Indien sowohl in Bezug auf ihre Bevölkerung (Anzahl), als auch hinsichtlich Investments in wachstumsstarke Länder oft verglichen werden, blicken wir nun noch einmal auf die genaue demographische Struktur beider Nationen.
In China ist der größte Teil der Bevölkerung bereits mittleren Alters und geht eher in den Ruhestand (als in Indien). Die nun nachkommenden Generationen sind damit verglichen auch sehr geburtenschwach. Ganz anders sieht es in Indien aus, wo die Anzahl an Neugeburten zwar nicht mehr so stark zunimmt, aber mindestens gleich bleibt. Dass die junge Bevölkerung (Kinder und Jugendliche) einen so großen Bevölkerungsanteil einnehmen lieht zudem auch an der abnehmenden Sterblichkeitsrate der Säuglinge. In Kombination ergibt sich insgesamt eine demographische Struktur, die in den nächsten Jahrzehnten eine viel bessere Grundvoraussetzung für ein höheres Wirtschaftswachstum schafft als bspw. bei China.
Das war erst der Anfang der Marktanalyse... Im weiteren Verlauf geht es um:
- Gesellschaftsanalyse (Spaltung, Risiken und Potenzial)
- Einordnung Indiens in der Weltwirtschaft
- Analyse der indischen Wirtschaft + Aussicht
- Handelspartner von Indien
- Analyse der Zahlungsbilanz von Indien
- Entwicklung der Indischen Rupie
- Möglichkeiten in Indien zu investieren (ETFs, ADRs, ...)
- Übersicht über die besten Aktien aus Indien
Die ganze Marktanalyse findest du hier. Viel Spaß beim Lesen.