Die indische Zentralbank senkt überraschend die Zinsen

Veröffentlicht am 29.09.2015, 14:39

Risikoaversion trifft die Dollar-Bullen (von Arnaud Masset)

Trotz der restriktiven Kommentare, wie z. B. der optimistischen Stellungnahme von William Dudley in Bezug auf eine Anhebung dieses Jahr, preist der Markt nach wenig erfreulichen Daten eine Zinserhöhung im Oktober aus. Wir erwarten nicht, dass die NFP in dieser Woche die Ansicht des Marktes ändern werden, da es nicht nach dem richtigen Umfeld aussieht, in dem man mehr Risiko eingehen möchte. Die Märkte sehen besorgt auf die hohe Volatilität in den Schwellenländern und auf den Abverkauf der globalen Aktienmärkte. Als Folge ist die gesamte Kurve der US-Treasuries gefallen. Von ihrer Spitze im September sind die Renditen der 10-jährigen US-Papiere um 25 Basispunkte gefallen und wieder unter der Schwelle von 2,10%; die Rendite der fünfjährigen Papiere ist um 23 Basispunkte auf 1,3865% zurückgegangen, während die stark Fed sensitiven zweijährigen Papiere um fast 16 Basispunkte auf 0,6525% gefallen sind.

Heute sind weitere Wirtschaftsdaten aus den USA fällig. Das Verbrauchervertrauen ist wahrscheinlich im September von 101,5 vor einem Monat auf 97 gefallen. Zuletzt wird sich der S&P/CaseSchiller Index im Juli wahrscheinlich von 4,97% von vor einem Monat auf 5,15% im Jahresvergleich verbessert haben. Wir denken nicht, dass die NFP in dieser Woche hier große Veränderungen bringen werden, aber eine starke Zahl könnte für eine Dezember-Maßnahme definitiv hilfreich sein und auch die Dollar-Bullen wieder zu neuem Leben erwecken.

RBI überrascht den Markt mit einer Zinssenkung (von Peter Rosenstreich)

Im Rahmen einer unerwarteten Maßnahme hat die indische Zentralbank (RBI) die Benchmark-Sätze um 50 Basispunkte auf 6,75% gesenkt (niedrigster Wert seit Mai 2011). Eine Zurücknahme von 25 Basispunkten war erwartet worden. Nach der überraschenden Maßnahme fiel denn auch der Begleitkommentar zurückhaltend aus, da die rohstoffgetriebenen disinflationären Trends anhalten. Gedämpfte Öl- und Nahrungsmittelpreise haben eine Talfahrt der wichtigen Inflationsindizes ausgelöst. Der indische WPI ist für August auf -4,95% gefallen, während der Gesamt-CPI auf 5,88% zurückgegangen ist (kombinierter CPI 3,66%), was aktuell im Zielband der Zentralbank liegt. Doch die Abwärtsphase ist besorgniserregend. Zudem sagte Governor Raghuram Rajan, dass die "globale Abschwächung" es erforderlich mache, dass die "Geldpolitik bis zu einem akzeptablen Ausmaß akkommodierend sein muss." Aufgrund der zurückhaltenden Meinung der RBI zum Inflationsbericht gehen wir nun davon aus, dass der Lockerungszyklus der Zentralbank über 2015 hinaus verlängert wird. Was für eine höhere Zinssenkung sprach, war vor allem der zunehmende politische Druck. Premierminister Modis Regierung hatte niedrigere Zinsen befürwortet, um die Wachstumsabschwächung abzufangen und die hohen Kreditkosten zu senken. Trotz des negativen Beiklangs der heutigen Entscheidung bleibt der indische Ausblick stabil. Das BIP stieg im 2. Quartal 2015 um solide 7% im Jahresvergleich (schneller als China), und die Wirtschaftsindikatoren deuten auf eine weitere Beschleunigung hin. Der private Verbrauch steigt und die öffentlichen Ausgaben gleichen die Schwäche bei den ausländischen Investitionen aus. Schlussendlich haben das Bekenntnis der Regierung zu Reformen sowie die niedrigeren Ölpreise die indische Leistungsbilanz und die Steuerbilanzen verbessert, was das steigende Anlegervertrauen unterstützen sollte. Trotz der aktiven Lockerungstendenz bleiben wir zum INR positiv. Die soliden Wachstumsprognosen sollten die niedrigeren Carry-Positionen überwiegen, und die allgemeine Stimmung über die richtige Strategien der Politiker sollten die kurz- und langfristigen Prognosen Indiens verbessern.

Tsipras spricht bei den Vereinten Nationen (von Yann Quelenn)

Seit die Syriza die Neuwahlen gewonnen haben, ist eine Woche vergangen. Die Wahlen haben es der neuen Regierung erlaubt, dass über die Reformen abgestimmt werden konnte, die im Rahmen des Bailout-Plans mit der europäischen Union vereinbart wurden. Diese Wahl, die mehr als eine Erinnerung an das Versagen der europäischen Verhandlungen gilt, wird nur zu weiteren Sparmaßnahmen führen, was für eine linke Regierung ironisch klingt. Es ist jetzt klar, dass die Griechen die Kehrtwendung im Juli von Premierminister Alexis Tsipras nach der "OXI"-Abstimmung (Nein-Stimme) definitiv nicht übel genommen haben, als er sich entschieden hat, einen schlechteren Deal abzuschließen. Das Ganze ist sehr gegensätzlich. Die Griechen kennen den hohen Preis, der mit dem Verbleib in der Eurozone verbunden ist, aber es gibt auch die weit verbreitete Meinung, dass ein Grexit schlimmere Auswirkungen gehabt hätte.

Alexis Tsipras Rede am Sonntag vor dem Gipfel der Vereinten Nationen hat die Notwendigkeit einer Schulden-Umstrukturierung angesprochen. In der Tat sind wir der Meinung, dass der aktuelle Bailout-Plan nur dazu dient, Zeit zu gewinnen. Griechenland konnte seine Schulden vor drei Jahren nicht zurückzahlen, und es kann dies sicher nicht tun, wenn es noch mehr Zinsen zahlen muss. Darüber hinaus ist es für Griechenland unmöglich, das erforderliche Wachstum zu erreichen, um diese Schulden zu managen. Tsipras weiß das genau und fügte hinzu, dass die Schulden eine Herausforderung "im Zentrum unseres globalen Finanzsystems" sind. Wir sind derselben Meinung, aber was ist die Alternative? Für immer stark verschuldet zu bleiben? Die Zukunft für Griechenland sieht nicht so rosig aus.

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EURUSD Der EUR/USD legt zu. Ein Stundenwiderstand findet sich bei 1,1330 (Hoch vom 21. 9. 2015). Eine Stundenunterstützung liegt bei 1,1087 (Tief vom 3. 9. 2015). Starke Unterstützung zeigt sich bei 1,1017 (Tief vom 18. 8. 2015). Langfristig deutet das symmetrische Dreieck von 2010 bis 2014 weitere Schwäche in Richtung Parität an. Infolgedessen sehen wir die jüngsten Seitwärtsbewegungen als eine Pause im eigentlichen Abwärtstrend. Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003) und bei 1,0000 (psychologische Unterstützung). Wir befinden uns in einem Abwärtsmomentum.

GBPUSD Der GBP/USD fällt in Richtung seiner Stundenunterstützung bei 1,5136 (Tief vom 25. 9. 2015). Eine stärkere Unterstützung findet sich bei 1,4960 (Tief vom 23. 4. 2015). Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,5659 (Hoch vom 27. 8. 2015). Langfristig sieht die technische Struktur nach einem Erholungsboden aus. Starke Unterstützung zeigt sich bei der langfristig aufsteigenden Trendlinie. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 1,4566 (Tief vom 13. 4. 2015).

USDJPY Der USD/JPY bewegt sich seitwärts. Das Paar bewegt sich noch immer um den 200-Tage-Durchschnitt. Eine Stundenunterstützung findet sich bei 118,61 (Tief vom 4. 9. 2015). Eine stärkere Unterstützung findet sich bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015). Ein Stundenwiderstand liegt bei 121,75 (Hoch vom 28. 8. 2015). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 118,18 (Tief vom 16. 2. 2015).

USDCHF Der USD/CHF hält sich noch immer unterhalb des Widerstands bei 0,9844 (Tief vom 25. 9. 2015) auf. Die technische Struktur weist ein Aufwärtsmomentum aus. Wir bleiben mittelfristig bullisch für das Paar. Langfristig hat das Paar den Widerstand bei 0,9448 gebrochen, was auf ein Ende des Abwärtstrends hindeutet. Dies bedeutet die Wiederaufnahme des Bullentrends. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015).

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