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Die Rohstoffwoche: Vale, Vulcan Energy, Glencore, Hecla Mining, Pasofino Gold

Veröffentlicht am 20.02.2023, 06:30
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Newmont übernimmt Newcrest Mining nun vorerst doch nicht – darf aber einen tieferen Blick in die Bücher werfen und ein neues Angebot abgeben. Glencore (LON:GLEN) hat im letzten Jahr einen Rekordgewinn eingefahren und den Nettogewinn um 248 % gesteigert.

Doch nicht alle Rohstoff- und Bergbauunternehmen konnten sich über so gute Geschäfte freuen. Vale etwa meldete für 2022 einen schmerzlichen Rückgang von Umsatz und Gewinn – genau wie Hecla Mining.

Vulcan Energy indes will im Oberrheingraben deutlich mehr Lithium fördern als bislang geplant, wie aus der endgültigen Machbarkeitsstudie hervorgeht.

Über diese Phase ist die Konkurrenz schon hinweg: Piedmont Lithium und LG Chem unterzeichnen ein weitreichendes Kooperationsabkommen mit Kapitalbeteiligung und Abnahmeverpflichtung für nordamerikanisches Lithium. Die Lieferungen sollen bereits 2023 beginnen.

Und Pasofino Gold startet zusammen mit Hummingbird einen strategischen Überprüfungsprozess, um den Wert des Dugbe-Goldprojekts in Liberia zu optimieren. Die Rohstoffwoche im Überblick.

Newcrest Mining gibt Newmont Mining einen Korb – vorerst

Gewogen und für zu leicht befunden: Newcrest Mining (WKN: 873365, ISIN: AU000000NCM7) hat die 16,9 Mrd. USD schwere Übernahmeofferte von Newmont Mining (WKN: 853823, ISIN: US6516391066) abgelehnt. Wie Newcrest im Rahmen einer Pressemitteilung bekanntgab, hat der Vorstand das Angebot geprüft und einstimmig abgelehnt. Die Offerte, bei der Newmont alle ausstehenden Newcrest Aktien für jeweils 0,38 eigene Aktien erwerben würde, stelle "keinen ausreichenden Wert für die Newcrest Aktionäre" dar. Vom Tisch ist der Deal damit aber noch nicht. Der Vorstand beschloss, Newmont Zugang zu den im Rahmen einer Due Diligence Prüfung erforderlichen Informationen einzuräumen – damit anschließend ein höheres Gebot abgegeben werden könne.

Glencore steigert Nettogewinn um 248 %

Der Rohstoffriese Glencore (WKN: A1JAGV, ISIN: JE00B4T3BW64) hat 2022 glänzende Geschäfte gemacht. Wie am Mittwoch bei der Bekanntgabe der Finanzergebnisse für das Gesamtjahr 2022 vermeldet wurde, stieg der Nettogewinn um 248 % gegenüber dem Vorjahr: 17,32 Milliarden USD standen zu Buche. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erreichte 34,06 Milliarden USD (+60 % über 2021). Der Umsatz stieg um 26 % auf 255,984 Milliarden USD. Damit war Glencore so profitabel wie noch nie. CEO Gary Nagle: "Die außergewöhnlichen Entwicklungen auf den globalen Energiemärkten waren sowohl für unser Marketing- als auch für unser Industriegeschäft entscheidend".

Vale schwächelt 2022 deutlich

Auch der brasilianische Rohstoffkonzern Vale (WKN: 897136, ISIN: BRVALEACNOR0) hat in dieser Woche Zahlen vorgelegt – die allerdings sehr viel trister ausfielen als bei vielen anderen Rohstoffunternehmen in diesen Tagen.

2022 habe das Unternehmen "bedeutende Fortschritte bei den strategischen Prioritäten" gemacht, heißt es vielsagend in der Pressemitteilung. Laut CEO Eduardo Bartolomeo will Vale "von den säkularen Trends der Energierevolution profitieren" – jedenfalls in Zukunft.

2022 sank der Umsatz und rund 20 % auf gut 43,8 Milliarden USD. Die Kosten legten dagegen um gut 10 % zu. Dementsprechend fiel das Ergebnis vor Zinsen Steuern und Abschreibungen gegenüber dem Vorjahr um 38 % auf 19,76 Milliarden USD. Vale begründet dies vor allem mit einem deutlich geringeren, realisierten Eisenerzpreis.

Vulcan Energy legt Machbarkeitsstudie vor: 60 % mehr Lithium im Oberrheingraben

Vulcan Energy (WKN: A2PV3A, ISIN: AU0000066086) hat die endgültige Machbarkeitsstudie für das Lithiumprojekt im Oberrheingraben vorgelegt. Wie das Unternehmen am Dienstag erläuterte, ermöglichen die Ergebnisse der endgültigen Machbarkeitsstudie (Definite Feasibilty Study) für die erste Phase des CO2–freien Lithiumprojektes die Produktion von 24.000 Tonnen Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) pro Jahr in Phase 1. Im Vergleich zur vorläufigen Machbarkeitsstudie (Pre–Feasibility Study) entspricht dies einer Steigerung von 60%. Vulkan Energy CEO Horst Kreuter zufolge belegt die Machbarkeitsstudie nicht nur, dass die Produktion von Lithium in Deutschland wirtschaftlicher als in anderen Regionen der Welt sei, sondern auch umweltfreundlicher.

Hecla Mining meldet Umsatz- und Gewinnrückgang, sieht sich aber gut positioniert

Das in Idaho ansässige Bergbauunternehmen Hecla Mining (WKN: 854693, ISIN: US4227041062) war in dieser Woche ein weiterer Lieferant von Jahres- und Quartalszahlen. Die Geschäfte liefen unterm Strich allerdings weniger gut. Laut der Meldung auf der Homepage sanken die Umsätze im Jahr 2022 um rund 11 % auf knapp 719 Millionen USD.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sank um rund 22 % auf 217,492 Millionen USD. Phillips S. Baker Jr., President and CEO, rechnet für 2023 trotz inflationärer Tendenzen mit AISC auf dem Niveau von 2022. Aufgrund der großen Silberreserven und der wachsenden Produktion in Kanada und den USA sowie starken Margen seien Aktionäre für steigende Silberpreise "gut positioniert".

Pasofino Gold und Hummingbird Resources wollen Dugbe-Wert optimieren

Das kanadische Explorationsunternehmen Pasofino Gold Ltd. (TSXV:VEIN) (TSX-V: VEIN, WKN: A2PUFS; ISIN: CA7026571074) hatte bereits im November mitgeteilt, das Recht zur Ausübung auf den Erwerb von 100 % der Beteiligung am Goldprojekt "Dugbe" in Liberia ausüben zu wollen.

Nun soll einer neuen Mitteilung zufolge gemeinsam mit dem Optionsgeber Hummingbird Resources (WKN: A1H57G, ISIN: GB00B60BWY28) ein strategischer Prüfungsprozess eingeleitet und der Wert des Projekts maximiert werden. Geplant ist unter anderem eine Optimierung der Machbarkeitsstudie. Nicht zuletzt vor deren Hintergrund sieht Pasofino das Projekt als deutlich unterbewertet an.

Piedmont Lithium und LG Chem unterzeichnen Beteiligungs- und Abnahmevereinbarung

Das australische Bergbauunternehmen Piedmont Lithium (WKN: A2DWL3, ISIN: AU000000PLL5) – welches zwei Projekte in den USA betreibt – und LG Chem (WKN: 659109, ISIN: KR7051910008) haben am Donnerstag eine Beteiligungs- und Lieferpartnerschaft besiegelt.

Der Meldung zufolge wird LG Chem Piedmont-Aktien im Wert von 75 Mio. USD erwerben. Im Gegenzug wird Piedmont über einen Zeitraum von vier Jahren 200.000 t Spodumenkonzentrat an LG Chem liefern, das fortan rund 5,7 % der Anteile an Piedmont besitzt.

Die Lieferung von Lithium soll im dritten Quartal 2023 beginnen. Bestandteil der Vereinbarung ist außerdem ein Vorkaufsrecht für 10.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr, das in geplanten Anlagen in Tennessee oder North Carolina produziert wird.

Beide Unternehmen einigten sich auf einen formelbasierten Mechanismus zur Ermittlung der Lieferpreise. LG Chem nutzt das Lithium zur Herstellung von Kathodenmaterialien für nordamerikanische Kunden.

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