- Die BIP-Daten signalisieren eine weiterhin sehr starke Wirtschaft
- Es gibt auch klare Anzeichen dafür, dass die Inflation nicht einfach verschwinden wird
- Das könnte weitere Maßnahmen der Fed erforderlich machen
Die jüngsten Quartalsdaten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) deuten auf eine weiterhin starke Wirtschaft hin, genauso wie der Arbeitsmarkt. Dank der deutlichen Lockerung der finanziellen Bedingungen in den letzten Monaten hat sich die Wirtschaft in letzter Zeit belebt.
Die Bedingungen an den Finanzmärkten, mit denen die Fed ihre geldpolitische Strategie umsetzen kann, waren im Herbst 2022 restriktiv. Dennoch wuchs die Wirtschaft im 3. und 4. Quartal mit einer sehr gesunden Rate, auch weil die Arbeitslosenquote historisch niedrig blieb.
Rückenwind für die Wirtschaft
Die jüngste Lockerung der finanziellen Bedingungen macht deutlich, dass die Rahmenbedingungen insgesamt nicht genug restriktiv sind. Eine weitere Lockerung der Finanzbedingungen könnte zu mehr wirtschaftlicher Stabilität und Wachstum beitragen, aber auch zu einem Wiederaufleben der Inflation führen.
Die Lockerung der finanziellen Bedingungen hat zu einem Wiederanstieg vieler Rohstoffpreise geführt, wie z. B. bei Holz, das sich in diesem Monat um mehr als 20 % verteuert hat, oder bei Metallen, wo z. B. Kupfer um mehr als 10 % gestiegen ist. Bleifreies Benzin ist in ebenfalls um fast 10 % teurer geworden.
Wenn sich also die finanziellen Bedingungen entspannen, die US-Wirtschaft stark bleibt und die Inflationsimpulse wieder aufleben, muss die Fed möglicherweise noch mehr tun, um die Inflation endgültig im Keim zu ersticken.
Inflation erreicht kritischen Punkt
Laut der Cleveland Fed dürfte der Verbraucherpreisindex im Januar im Monatsvergleich um 0,6 % und im Jahresvergleich um 6,4 % steigen. Dies entspräche einer Beschleunigung gegenüber dem Vormonat und einer Stagnation im Jahresvergleich. Im Dezember sank die Teuerungsrate gegenüber dem Vormonat um 0,1 % und ging gegenüber dem Vorjahresmonat auf 6,5 % zurück.
Das Hauptrisiko besteht darin, dass die Fed die Leitzinsen im Jahr 2023 auf über 5 % anheben muss, weil der Markt eine so große Lockerung der finanziellen Bedingungen zugelassen hat, dass Rohstoffe wie Öl höher steigen können. Dafür gibt es durchaus Anzeichen. Der Ölpreis steht kurz vor dem Ausbruch aus einer Konsolidierungsphase und dem Wiederanstieg in Richtung 90 Dollar. Dadurch würde die Wirtschaft, die sich schwer tut, den Inflationszyklus zu durchbrechen, weitere inflationäre Impulse erhalten.
Langfristig könnte sich das nachteilig auf den Markt auswirken, der sich so sehr darauf konzentriert, alte Daten zu betrachten und herauszufinden, wann die Miete für selbstgenutztes Wohneigentum zurückgeht, dass er dem Anstieg der Rohstoffpreise, die die Preisentwicklung in der gesamten Wirtschaft mitbestimmen, keine Beachtung schenkt.
Wenn die Wirtschaft gesund bleibt, die Arbeitslosenquote nicht steigt und die Inflation hoch bleibt, muss die Fed mehr tun.
***
Offenlegung: Dieser Bericht enthält unabhängige Kommentare, die ausschließlich zu Informations- und Schulungszwecken verwendet werden dürfen. Michael Kramer ist Gesellschafter und Vertreter von Anlageberatern bei Mott Capital Management. Michael Kramer ist nicht mit dem besprochenen Unternehmen verbunden und gehört nicht dem Verwaltungsrat eines verbundenen Unternehmens an, das diese Aktien ausgegeben hat. Alle von Michael Kramer in dieser Analyse oder in diesem Marktbericht dargestellten Meinungen und Analysen sind ausschließlich die Ansichten von Michael Kramer. Die Leser dürfen die von Michael Kramer geäußerten Meinungen, Standpunkte oder Vorhersagen nicht als eine spezifische Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf eines bestimmten Wertpapiers oder zur Verfolgung einer bestimmten Strategie verstehen. Die Analysen von Michael Kramer beruhen auf Informationen und unabhängigen Untersuchungen, die er für zuverlässig hält, aber weder Michael Kramer noch Mott Capital Management garantieren deren Vollständigkeit oder Richtigkeit, und Anleger dürfen sich nicht auf sie verlassen. Michael Kramer ist nicht verpflichtet, die in seinen Analysen enthaltenen Informationen zu aktualisieren oder zu korrigieren. Die Aussagen, Hinweise und Meinungen von Michael Kramer können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein Indikator für Ergebnisse in der Zukunft. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein Indikator und keine Garantie für Ergebnisse in der Zukunft. Es ist nicht möglich, direkt in einen Index zu investieren. Eine Anlage in eine durch einen Index repräsentierten Anlageklasse kann durch investierbare Instrumente, die auf diesem Index basieren, möglich sein. Weder Michael Kramer noch Mott Capital Management garantieren ein bestimmtes Ergebnis oder einen bestimmten Gewinn. Sie müssen sich über das reale Verlustrisiko im Klaren sein, wenn Sie in dieser Analyse vorgestellte Strategien oder Anlagekommentare verfolgen. Der Preis oder Wert der besprochenen Strategien oder Investitionen kann schwanken. Die in dieser Analyse erwähnten Anlagen oder Strategien sind möglicherweise nicht für Sie geeignet. Dieses Material berücksichtigt weder Ihre speziellen Anlageziele noch Ihre finanzielle Situation oder Bedürfnisse und ist auch nicht als eine für Sie geeignete Empfehlung zu verstehen. Sie selbst müssen eine unabhängige Entscheidung in Bezug auf die Investitionen oder Strategien in dieser Analyse treffen. Auf Anfrage wird der Berater eine Liste aller in den letzten zwölf Monaten ausgesprochenen Empfehlungen vorlegen. Bevor Sie aufgrund der in dieser Analyse enthaltenen Informationen handeln, müssen Sie prüfen, ob diese für Ihre Verhältnisse geeignet sind, und in jedem Fall Ihren eigenen Finanz- oder Anlageberater konsultieren, um die Eignung einer Anlage festzustellen. Michael Kramer und Mott Capital erhielten für diesen Artikel eine Vergütung.