Verehrte Leserinnen und Leser,
langweilig, langweiliger, DAX - diese Steigerung beschreibt recht exakt das Marktgeschehen der vergangenen beiden Handelswochen, in der sich nicht nur das Geldanlage-Brief-Team eine Auszeit gönnte, sondern offensichtlich auch der DAX seine Sommerpause fortsetzte.
DAX - 4 Wochen lang in Handelsspannen von nur rund 200 Punkten
Schon in den beiden Handelswochen vom 15. bis 19. und 22. bis 26. Juli lag die Spanne im DAX jeweils nur bei rund 200 Punkten (wir berichteten). Und wie der folgende Chart, den wir schon in den beiden vorangegangenen Ausgaben des Geldanlage-Briefs verwendet haben, zeigt, hielt sich der DAX auch in den vergangenen beiden Wochen ziemlich exakt an diese Handelsspanne.
In Summe blieb es also bei seitwärtstendierenden Aktienmärkten unter zum Großteil sehr geringer Volatilität.
Märkte in der Sommerpause
Überraschend kam diese Entwicklung für uns nicht, denn wir bereiteten auch Sie in der Ausgabe vom 27. Juli darauf vor, dass es trotz Notenbanksitzungen und US-Arbeitsmarktdaten "ruhig an den Börsen wird und sich die Sommerpause fortsetzt". Genau so kam es.
Notenbanken lieferten keine neuen Impulse
Wie erwartet, gab es weder von der US-Notenbank (Fed) noch von der Europäischen Zentralbank (EZB) oder der Bank of England (BoE) neue Erkenntnisse über die zukünftige Geldpolitik. Und es wurden auch keine Änderungen an den bisherigen Strategien vorgenommen. Neue Impulse und die sonst üblichen heftigen Kursreaktionen der jüngeren Vergangenheit nach Notenbanksitzungen blieben entsprechend dieses Mal aus.
US-Arbeitsmarktdaten fielen nur gemischt aus
Zu den US-Arbeitsmarktdaten schrieben wir im Vorfeld, dass auch hier nicht mit gravierenden Kursausschlägen zu rechnen sei, sollten die Erwartungen getroffen werden.
Der ADP-Bericht, der am 31. Juli veröffentlicht wurde, fiel mit 200.000 neuen Stellen besser aus als erwartet, was vom Markt auch leicht honoriert wurde. Doch der offizielle Arbeitsmarktbericht vom 2. August brachte nur gemischte Signale: Die Zahl der Beschäftigten ist in den USA im Juli um 162.000 gestiegen. Erwartet wurde allerdings ein Anstieg um 175.000 neue Arbeitsplätze. Dafür fiel die Arbeitslosenquote überraschend von 7,6 auf 7,4 Prozent auf den tiefsten Stand seit Ende 2008.
Die Erwartungen wurden also nicht exakt getroffen, doch die Abweichungen waren nicht groß genug, um heftige Reaktionen auszulösen. Zumal die Daten insgesamt gemischt, also weder gut noch schlecht ausfielen und entsprechend weder die Bullen noch die Bären richtig befriedigt wurden.
Marktteilnehmer im Urlaub
Daneben gab es in den vergangenen zwei Wochen noch weitere Wirtschaftsdaten und die Berichtssaison setzte sich fort. Doch auch dies ließ den Markt, abgesehen von einigen Einzelfällen (Rheinmetall, K+S - hierzu siehe Einzelwert-Analyse), kalt. Vielleicht blieben Kursausschläge aber auch deshalb einfach aus, weil sich der Großteil der Marktteilnehmer im Urlaub befand und noch befindet.
Auf Facebook zeitnah informiert
Wir berichteten übrigens über die diversen (US-)Konjunkturdaten, die in den vergangenen beiden Wochen veröffentlicht wurden, recht ausführlich auf unserer Facebook-Seite. Zusätzlich gaben wir eine Einschätzung zu den Daten ab - sie fielen überwiegend sehr ordentlich aus.
Geldanlage-Brief und Märkte beenden Sommerpause
Das Team vom Geldanlage-Brief jedenfalls ist ab heute wieder aus der Sommerpause zurück. Mit Blick auf den DAX - und auch auf andere Märkte, in denen ebenfalls "tote Hose" herrschte (siehe Marktüberblick) - haben wir uns offensichtlich genau den richtigen Zeitpunkt für die Pause ausgesucht.
Wir gehen aber davon aus, dass nun langsam wieder mehr Schwung in den Markt kommen wird. Die Kursbewegungen an den Aktienmärkten (insbesondere Europa und USA) dürften dabei nach unserer Erwartung eher abwärts tendieren. Zwar schlugen sich DAX & Co. bis jetzt recht wacker, doch je näher wir dem Herbst kommen, desto größer ist aus saisonaler Sicht das Risiko von heftigen Kursverlusten.
Es bleibt daher bei unserem zeitlich gestaffelten Ausblick: kurzfristig befinden wir uns noch in der Sommerpause, danach sollte es zu einer Herbstschwäche kommen und im Anschluss daran dürfte sich von ermäßigtem Niveau aus der Aufwärtstrend fortsetzen.
Wir wünschen Ihnen wieder viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus und das Geldanlage-Brief-Team