Nach dem Ausverkauf am Aktienmarkt in der vergangenen Woche lässt sich nur schwer vorhersagen, ob es sich lediglich um eine kleine Korrektur innerhalb eines intakten Aufwärtstrends oder um eine signifikante Trendwende handelt. Aufgrund dieser Ungewissheit glauben einige Analysten, dass die kommenden Wochen wohl nicht zu einer geradlinigen Rallye führen werden, wie wir sie seit Juni beobachten konnten.
Die JPMorgan-Strategen erwarten, dass sich der Markt allmählich erholen wird, aber es gibt immer noch Unsicherheiten bezüglich der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen am 3. November, die die fundamentalen Rahmenbedingungen in den nächsten Monaten maßgeblich beeinflussen werden.
"Die signifikante Reduzierung der zuvor extremen Long-Positionen im NASDAQ durch Momentum-Trader sollte es dem Aktienmarkt ermöglichen, sich in den kommenden Wochen zu erholen, wie es nach der Korrektur vom 11. Juni geschehen ist", zitierte Reuters die Analysten von JPMorgan (NYSE:JPM).
"Aber eine Wiederholung der starken Kursgewinne der Monate Juli und August ist in den nächsten zwei Monaten weniger wahrscheinlich".
Vor diesem Hintergrund fokussieren wir uns in der kommenden Woche auf drei Aktien, die Kursbewegung sehen könnten.
1. Tesla
Die Aktien von Tesla (NASDAQ:TSLA) waren am Freitag im nachbörslichen Handel unter Druck geraten. Grund dafür war die nach US-Börsenschluss herausgegebene Mitteilung des Index-Komitees, wonach der US-Elektroautobauer doch nicht in den S&P-500-Index aufgenommen wird. Tesla hatte eigentlich die Voraussetzungen für eine Aufnahme in den renommierten Aktienindex erfüllt. Entsprechend enttäuscht waren die Analysten über die Nichtberücksichtigung des E-Auto-Pioniers.
Die Aufnahme des Elektrofahrzeugherstellers des Mitgründers und CEO Elon Musk in den prestigeträchtigen Referenzindex wurde weithin erwartet, nachdem das Unternehmen im Juli zum vierten Mal in Folge einen Quartalsgewinn erzielte - eines der wichtigsten Performance-Kriterien für S&P Dow Jones Indices.
Stattdessen wurden mit Wirkung zum 21. September der Online-Händler Etsy (NASDAQ:ETSY), das Halbleiterunternehmen Teradyne (NASDAQ:TER) und das Medizintechnikunternehmen Catalent (NYSE:CTLT) in den S&P 500 aufgenommen.
Über die Gründe der Nichtberücksichtigung kann derzeit nur spekuliert werden. Möglich wären Zweifel an der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells von Tesla. Schließlich fährt der US-Elektroautobauer nur durch den Verkauf von Emissionsrechten einen Gewinn ein. Auch stagnieren dessen Umsätze seit mehr als acht Quartalen. Zudem steht Tesla immer wieder in der Kritik für seine aggressive Bilanzierung, womit die Ergebnisse geschönt werden.
Die Tesla-Aktie stürzte am Freitagabend im nachbörslichen Handel um bis zu 8% ab. Dies deutet darauf hin, dass dem Autohersteller nach den Verlusten in der vorangegangenen Woche eine weitere turbulente Woche bevorsteht. Die Aktien schlossen am Freitag bei 418,32 Dollar.
2. Etsy
Während die Tesla-Aktien nach dem Labour Day wahrscheinlich unter Druck geraten werden, könnten die Anteilsscheine von Etsy (NASDAQ:ETSY), der E-Commerce-Website für den Kauf und Verkauf von handgemachten Produkten, Vintage und Künstlerbedarf, jetzt, da sie in den S&P 500 aufgenommen wurden, besonders gefragt sein.
Der Umsatz von Etsy stieg im vergangenen Jahr von nur 1 Million Dollar bei der Einführung der Plattform im Jahr 2005 auf 5 Milliarden Dollar. RBC Capital Markets sagt, dass das "nachhaltig gesunde Wachstums- und Rentabilitätsniveau" des Unternehmens die Aktien interessant macht.
Das Unternehmen hat eine massive Transformation durchlaufen, als es sich von einem Privatunternehmen zu einem börsennotierten Giganten mit einer Marktkapitalisierung von fast 15 Milliarden Dollar entwickelte. Auf Etsy stehen zu jeder Zeit etwa 65 Millionen Artikel zum Verkauf. Die Aktien des in Brooklyn, New York, ansässigen Unternehmens sind in diesem Jahr um 153% gestiegen. Sie schlossen am Freitag bei 112,04 Dollar.
3. Peloton
Peloton Interactive (NASDAQ:PTON) will ein preiswerteres Laufband und ein neues stationäres Fahrrad der Extraklasse auf den Markt bringen und gleichzeitig den Preis des bestehenden Fahrrads senken, um die Nachfrage anzukurbeln. Bloomberg berichtete, dass das neue Laufband mit dem Namen Tread weniger als 3.000 Dollar kosten soll, statt 4.295 Dollar für das aktuelle Modell.
Außerdem soll die Trittfläche schmaler sein und ein kostengünstigeres Laufbanddesign erhalten, ähnlich wie bei den meisten anderen Laufbändern auf dem Markt.
Die Aktien von Peloton haben sich in diesem Jahr mehr als verdreifacht. Grund dafür war die Tatsache, dass die Fitnessgeräte des Unternehmens aufgrund der COVID-19-Pandemie stark nachgefragt waren.
Die Aktie des Unternehmens schloss am Freitag mit 80,63 Dollar gut 2% tiefer. Laut dem JPMorgan-Analysten Doug Anmuth, der letzte Woche seine Umsatz- und Gewinnschätzungen anhob, könnten die Aktien bis Dezember 2021 105 Dollar erreichen.