Peru ist nicht mehr der zweitgrößte Kupferexporteur der Welt: Die DR Kongo meldete für das vergangene Jahr mehr Ausfuhren. Dazu trägt auch die Kamoa-Kakula Mine von Ivanhoe Mines (TSX:IVN) bei, die in den kommenden Jahren noch deutlich ausgebaut werden soll.
Die DR Kongo hat im vergangenen Jahr mehr Kupfer exportiert als Peru und den Andenstaat damit als zweitgrößten Exporteur der Welt abgelöst. Das geht aus den durch beide Länder veröffentlichten Daten hervor.
DR Kongo verdoppelt Kupferproduktion in vier Jahren
Demnach exportierte die DR Kongo im vergangenen Jahr 2,4 Millionen t Kupfer. Die Ausfuhren Perus lagen bei 2,2 Mio. t. Noch 2018 ergab sich ein ganz anderes Bild: Damals exportierte die DR Kongo lediglich 1,2 Millionen t, Peru jedoch 2,5 Millionen t. Seither ist die Produktion in Peru jedoch leicht rückläufig, während die DR Kongo insbesondere seit 2021 ein deutliches Wachstum der Ausfuhren vermelden kann.
Natürlich gibt es einige Sonderfaktoren zu berücksichtigen. Im vergangenen Jahr etwa wurde die Produktion in Peru durch gewaltsame Proteste beeinträchtigt. Im ersten Quartal schien sich die Situation wieder etwas beruhigt zu haben.
Doch das Bild fügt sich in einen größeren Trend ein. In Südamerika wachsen die politischen Unsicherheiten. Die Verstaatlichung des Lithiumabbaus in Chile, die Enteignung einer Eisenbahnstrecke in Mexiko, Minenschließungen aufgrund von Steuerstreitigkeiten in Panama und weitere Ereignisse haben das Vertrauen der Investoren beeinträchtigt. Die Folge: Mehr Geld fließt in die großen Vorkommen Afrikas.
So investierte etwa Ivanhoe Mines in die Kamoa-Kakula Mine, die am 1. Juli 2021 die kommerzielle Produktion aufnahm. Das Projekt wird schrittweise erweitert und zum zweitgrößten Kupferkomplex der Welt ausgebaut. Die Mine gilt als eines der umweltfreundlichsten Kupferprojekte der Welt, da die Stromversorgung auf Wasserkraft basiert und 55 % der Rückstände zurück in den Untertagebau gepumpt werden.
Kamoa-Kakula wird zweitgrößter Kupferkomplex der Welt
Kamoa-Kakula ist ein Joint Venture zwischen Ivanhoe Mines (39,6 %), Zijin Mining Group (39,6 %), Crystal River Global Limited (0,8 %) sowie der Regierung der Demokratischen Republik Kongo (20 %) und liegt etwa 25 Kilometer westlich der Stadt Kolwezi und etwa 270 Kilometer westlich der Provinzhauptstadt Lubumbashi im zentralafrikanischen Kupfergürtel.
Daten des peruanischen Bergbauministeriums und der kongolesischen Zentralbank zufolge war die Produktion (in Abgrenzung zum Export) der beiden Länder im vergangenen Jahr gleich hoch. Doch auch hier hat Peru mittelfristig das Nachsehen. Das Beratungsunternehmen Wood Mackenzie geht in jüngsten Schätzungen davon aus, dass die DR Kongo spätestens in 3-4 Jahren auch bei der produzierten Menge vorn liegen wird.
Nicht nur Investoren, sondern auch die Politik ist sich der wachsenden Bedeutung des afrikanischen Kontinents für die Rohstoffversorgung bewusst. Die USA etwa planen den Aufbau von Batterielieferketten in der DR Kongo und Sambia. Dazu wurde Anfang des Jahres eine Absichtserklärung veröffentlicht.
Weltweit wurden im vergangenen Jahr 20 Millionen t Kupfer gefördert. Der größte Produzent ist Chile mit 5,2 Millionen t. Das Metall wird seit Jahrtausenden durch Menschen genutzt, ist derzeit aber besonders begehrt. Egal ob Batterien, Energieversorgung oder Netze: Für viele Vorhaben im Zusammenhang mit der angestrebten Verringerung von CO2 Missionen ist Kupfer unabdingbar.
Viele Akteure des Kupfermarktes, darunter zum Beispiel Glencore und Trafigura, rechnen deshalb mit einer Unterversorgung und sehen sogar einen neuen Kupfer-Superzyklus heraufziehen.
Der aktuelle Kupferpreis spiegelt die erwartete Knappheit allerdings nur bedingt wider. Nachdem in den Jahren 2021 und 2020 Preise von fast 11.000 USD pro Tonne gezahlt wurden, kam es im vergangenen Frühjahr zu einer deutlichen Korrektur, die den Preis auf bis zu 7000 USD abstürzen ließ. Davon hat sich der Markt bislang nur teilweise erholt: Aktuell werden rund 8150 USD pro t Kupfer gezahlt.