Der Importpreis für Erz mit einem Eisengehalt von 62% am chinesischen Hafen von Tianjin stieg gestern auf 135,90 USD pro Tonne und damit auf ein Niveau, das zuletzt am 5. September zu beobachten war. Daten von SteelIndex zufolge ist der Preis für den Rohstoff damit in zwei Handelstagen um 3% gestiegen.
Der Preisanstieg ist auf einen neuen Bericht der World Steel Association zurückzuführen, der zeigte, dass die weltweite Rohstahlproduktion im September auf eine Rate von 4,42 Mio. Tonnen pro Tag anwuchs. Das stellt ein robustes Plus von 4,6% im Vergleich zum Vormonat und von 6,1% gegenüber dem Vorjahreswert dar.
Der September ist in der Regel ein starker Monat für die Stahlhersteller, da die Sommerflaute gerade beendet ist. Zudem konnte China seine Rekordwerte der letzten Zeit noch einmal übertreffen. Die Volksrepublik stellt fast so viel Stahl her wie der Rest der Welt zusammen und die Tagesrate von 2,18 Mio. Tonnen bedeutet eine erhebliche Steigerung von 11% im Jahresvergleich und von 8,4% bislang 2013.
Der zweitgrößte Produzent der Welt Japan steigerte den Stahlausstoß von Monat zu Monat um 4,9% und um 5,5% gegenüber dem Wert aus September 2012. Die USA konnten den Vorjahreswert um 6% und Indien ihn um 4,7% übertreffen. Selbst in Europa verbesserte sich die Lage dem Bericht zufolge. Insbesondere in Deutschland, wo die Monatsproduktion im Vergleich zum August um 17,8% kletterte. Damit hat Deutschland seinen Ausstoß im Vergleich zum Vorjahresmonat nun um 1,4% gesteigert.
Der Preisanstieg beim Eisenerz erfolgt, obwohl die Lagerbestände des Rohstoffs in den chinesischen Häfen weiter anwachsen. Die Bestände in Chinas 25 größten Häfen stiegen vergangene Woche um 1,2 auf 76,5 Mio. Tonnen an. Allerdings macht das nur zwischen 60 und 70% der Monatsproduktion des Reichs der Mitte aus. Um diese Zeit im vergangenen Jahr lag der Wert bei 80% und im Jahr davon sogar bei 100%
Mittlerweile liegt der Eisenerzpreis somit um mehr als 20% über den Tiefs von Ende Mai und widersetzt sich damit den Prognosen eines Preisabschwungs, den Experten angesichts neuen Angebots bis Ende 2017 und eines langsameren Wirtschaftswachstums in China prognostizierten.
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