Mit 9.000 Punkten hat der DAX unser Kursziel auf der Unterseite erreicht. Damit hält sich der Index an unsere Prognose, wonach er eine Zeitlang zwischen 9.000 und 10.000 Punkten hin und her pendeln und damit den Abwärtsdruck aus den zuvor monatelangen Aufwärtsbewegungen abbauen sollte.
Es kommt sehr schnell Panik auf
Auffällig ist, dass sich durch den Bruch der 9.000er Marke bereits sehr schnell Panik unter Anlegern verbreitet hat. Dazu tragen natürlich insbesondere die Medien bei, welche sich mit ihrer plötzlich deutlich negativeren Berichterstattung wie üblich als Fähnchen im Wind entpuppen.
Angst kann der Boden für wieder steigende Kurse sein
Doch die Furcht der Anleger vor weiteren Kursverlusten oder gar einer Trendwende ist eigentlich positiv zu werten. Denn je mehr Angst unter den Anlegern und Investoren herrscht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass damit der Boden für wieder steigende Kurse gelegt wird. Und dieser ist eine Voraussetzung dafür, dass unsere Erwartungen an den DAX (pendeln zwischen 9.000 und 10.000 Punkten) weiterhin erfüllt werden.
Ruhe bewahren!
Für die (Klein-)Anleger sollte es nun daher besonders darum gehen, Ruhe zu bewahren und sich nicht in Panik versetzen zu lassen. Insbesondere gilt es, die weiteren Entwicklungen in Sachen Russland, Europa und USA einfach gelassen abzuwarten. Hier kann nach der heutigen Abstimmung auf der Krim zwar alles Mögliche passieren, doch bislang gibt es überhaupt keinen Grund zur Panik.
93 Prozent der Krim-Bewohner für Russland-Anschluss
Die Krim hat am heutigen Sonntag über den Beitritt zu Russland abgestimmt. 93% der Krim-Bewohner sollen nach ersten Prognosen für einen Russland-Beitritt gestimmt haben. Rund 1,8 Millionen Bürger waren aufgerufen, für einen Anschluss an Russland oder für den Verbleib in der Ukraine zu stimmen.
Der moskautreue Krim-Regierungschef Sergej Aksjonow erklärte die Befragung bereits am Mittag für "erfolgreich", da die Mindestbeteiligung von 50% überschritten worden sei. Die Krim-Führung rechnete im Vorfeld damit, dass sich mehr als 80% der Wähler für einen Anschluss an Russland entscheiden.
Das Ergebnis der umstrittenen Abstimmung wird vom Westen, also von Europa und den USA, nicht anerkannt. Die EU nannte das Votum "illegal". Die Außenminister der Europäischen Union wollen am Montag über Sanktionen entscheiden. Geplant sind Einreiseverbote und Kontensperrungen. Aus dem Weißen Haus wurden der Regierung in Moskau weitreichende Folgen angekündigt. Russland werde für seine Militär-Intervention einen hohen Preis zahlen und schon in den kommenden Tagen mit Sanktionen rechnen müssen. Zudem werde das Land international isoliert, was die russische Wirtschaft schwächen werde.
Endlich Kaufkurse – bitte mehr davon!
Die bisherigen Kursverluste in DAX & Co. waren längst überfällig, weil viele Aktien inzwischen angesichts der gestiegenen Kurse nicht mehr zum Kaufen einluden und einige sogar deutlich überteuert waren (und auch noch sind). Ausgelöst wurde der Kursrutsch von den aktuellen Ereignissen in der Ukraine und angesichts des Abstimmungsergebnisses am heutigen Sonntag dürften er sich in der kommenden Woche fortsetzen.
Doch sinkende Kurse bedeuten auch Kaufkurse. Für unser Musterdepot im Börsendienst „Geldanlage Premium Depot“ hatten die Kursverluste bereits den Effekt, dass wir im Gewinn verkaufte Positionen inzwischen deutlich billiger zurückkaufen konnten. Bitte mehr davon!
US-Notenbank wird am Mittwoch in den Fokus rücken
Spätestens am Mittwoch werden Börsianer ihre Aufmerksamkeit aber zunächst wieder der US-Notenbank zuwenden. Es wird fest damit gerechnet, dass die Fed eine weitere Reduzierung ihrer monatlichen Wertpapierkäufe um 10 Mrd. US-Dollar auf dann 55 Mrd. USD ankündigen wird. Erstmals wird Janet Yellen als Präsidentin der Fed die geldpolitischen Weichenstellungen der Währungshüter in der anschließenden Pressekonferenz darlegen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Geldanlage
Sven Weisenhaus