Sei dabei: Jeden Monat kopieren +750.000 Anleger die besten Aktienpicks der Profis!Gratis anmelden

Entscheidungstag bei der EZB - Wie zeigt sich Draghi?

Veröffentlicht am 04.12.2014, 13:32
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10
EUR/USD
-
GBP/USD
-
USD/JPY
-
USD/CHF
-
EUR/GBP
-

Heute stehen die Entscheidungen von BoE und EZB an. Die Bank of England wird sich um 12:00 GMT zur ihrer Politik äußern und man geht davon aus, dass sie den Zinssatz unverändert auf dem historischen Tief bei 0,50% und ihr Ziel für das Anleihenkaufprogramm stabil bei 350 Mrd. GBP belassen wird. Die EZB äußert sich um 12:45, die Erwartungen sind gespalten. Während die monatliche Pressekonferenz von Mario Draghi mit Spannung erwartet wird, wird die BoE-Entscheidung wohl eher kein großes Ereignis werden. Der Fokus der BoE wird auf dem Protokoll zur heutigen Sitzung liegen, das am 17. Dezember veröffentlicht wird. Gestern haben das UK Schatzamt und die BoE die Verlängerung des Funding for Lending Scheme (FLS) für ein weiteres Jahr bekannt gegeben, um weiterhin kleinen Unternehmen Kredite zur Verfügung zu stellen. UK Chancellor Osborne gab zusätzliche unterstützende Maßnahmen bekannt, um kleine Unternehmen zu unterstützen, dem "Lebensblut" der Wirtschaft. Das Cable ist unter Druck geraten.

Auf der anderen Seite des Kanals sollte die EZB bei ihrer dieswöchigen Sitzung ihren Status quo beibehalten, da die EZB-Zinssätze bereits am unteren Ende angesiedelt sind. Weitere Maßnahmen – falls überhaupt - könnten möglicherweise aus der „unkonventionellen Toolbox“ kommen. Der wichtigste Höhepunkt des Tages ist die Rede von Präsident Draghi um 13:30 GMT. Wir sollten jedoch damit rechnen, dass die EZB zumindest etwas Zeit verstreichen lassen wird, damit die laufende Expansion Wirkung zeigen kann, bevor sie weitere Maßnahmen ergreift. Wir können jedoch eine weitere Ausweitung der Maßnahmen nicht ausschließen, die EZB scheint in der Tat sehr ungeduldig zu sein.

Seit die EZB ihre Covered Bond-Käufe im Oktober aufgenommen hat, wurden Covered Bonds im Wert von 17,801 Mio. Euro und ABS im Wert von 368 Mio. Euro in die EZB-Bilanz aufgenommen. Die zweite Tranche der TLTRO steht im Dezember an. Aufgrund der großen Enttäuschung im Dezember (82,60 Mrd. Euro vergeben) erwarten wir keine umwälzenden Maßnahmen für den Dezember. Trotz der aggressiv zurückhaltenden EZB-Strategie bleibt die Übertragung in die reale Wirtschaft ausgesprochen schwach. Die CPI-Schätzung für November ging wie erwartet von vorher 0,4% auf 0,3% im Jahresvergleich zurück, der Kern-CPI stabilisierte sich bei 0,7%. Die Arbeitslosigkeit blieb unverändert bei 11,50%, sowohl das verarbeitende Gewerbe als auch der Dienstleistungssektor zeigten im letzten Monat eine langsamere Ausweitung, wobei sich in Frankreich ein alarmierender Rückgang zeigte. Der EUR/USD hat gestern den Boden vom November bei 1,2358 gebrochen und zur Eröffnung in Europa die 1,2296 erreicht, da die düstere Datenlage die Erwartungen an eine vollständige QE erhöhten. Dies überrascht überhaupt nicht, da führende EZB-Mitarbeiter, von denen wir Präsident Draghi und Vizepräsident Constancio zitieren, bereits offen bekundet haben, dass die EZB ihre Käufe auf eine größere Reihe von Vermögenswerten ausweiten und damit den Ankauf von Staatsschulden über eine QE im Stil der Fed ausdehnen wird, sofern die aktuellen Käufe privater Vermögenswerte und die TLTRO-Programme die Inflation und die Inflationserwartungen nicht ausreichend anheben können. Die Renditen der 10-jährigen italienischen Staatsanleihen sind gestern zum allerersten Mal unter 2% gefallen und haben sich dort stabilisiert.

Die Stimmung zum EUR bleibt solide negativ. Die CFTC-Daten bestätigen, dass die Händler ihre Short-Positionen in EUR-Futures aufrechterhalten. Sie liegen bei ca. -165.000 Kontrakten in der Woche bis zum 25. November.

An den Optionsmärkten sehen wir große Put-Fälligkeiten beim EUR/USD bei 1,22 - 1,24+, die klar darauf hinweisen, dass der Verkaufsdruck zu weiterer EUR-Schwäche führen wird, wenn der EUR/USD nach der Draghi-Rede nicht über die 1,2400 klettern kann. Sollte der EUR/USD nach der Draghi-Rede unter 1,2435/50 (MACD Pivot/gleitender 21-Tagesdurchschnitt) schließen, bleibt die Tendenz weiter nach unten gerichtet. Die einmonatigen 25-Delta Risk Reversals für den EUR/USD fielen auf -118 Punkte, die dreimonatigen auf -132 und die einjährigen auf -143. Dies bestätigt eine aggressive Verschiebung zu kurz- und mittelfristigen EUR/USD-Put-Kontrakten.

Der EUR/GBP weitete heute morgen seine Schwäche auf 0,78325 aus und lies vor den BoE- und EZB-Statements die gleitenden 21-, 50- und 100-Tagesdurchschnitte klar hinter sich. Wir verlagern unseren Fokus auf die Marke von 0,78, die im November als starke Unterstützung agiert hatte. Die Schlüsselunterstützung liegt bei 0,77666/672 (Boden vom 30. Sept. / 1. Nov.).

Euro gegen Dollar

EURUSD Der EUR/USD hat den bestehenden Abwärtstrend fortgesetzt und ist aus seiner Konsolidierungsphase zwischen 1,2358 und 1,2600 nach unten ausgebrochen. Stundenwiderstände finden sich bei 1,2358 (ehemalige Unterstützung) und bei 1,2391 (Hoch vom 3. 12. 2014). Das EZB-Treffen kann intraday zu Volatilität führen. Langfristig befindet sich der EUR/USD in einem Abwärtstrend seit Mai 2014. Der Bruch der starken Unterstützungsregion zwischen 1,2755 (Tief vom 9. 7. 2013) und 1,2662 (Tief vom 13. 11. 2012) hat den Weg für einen Abstieg in Richtung der starken Unterstützung bei 1,2043 (Tief vom 24. 7. 2012) geöffnet. Ein Schlüsselwiderstand befindet sich bei 1,2600 (Hoch vom 19. 11. 2014).

GBPUSD Der GBP/USD bewegt sich weiterhin seitwärts innerhalb seines horizontalen Bereichs, der durch die Unterstützung bei 1,5593 und dem Widerstand bei 1,5826 (achten Sie auch auf den abfallenden Kanal) markiert wird. Ein erster Widerstand liegt bei 1,5764 (Hoch vom 1. 12. 2014). Langfristig bestätigt der Bruch der Unterstützung bei 1,5855 (Tief vom 12. 11. 2013) den bestehenden bärischen Trend. Ein konservatives Abwärtsrisiko zeigt sich durch einen Test der Unterstützung bei 1,5423 (Tief vom 14. 8. 2013). Eine weitere Unterstützung findet sich bei 1,5102 (Tief vom 2. 8. 2013). Ein Schlüsselwiderstand liegt bei 1,5945 (Hoch vom 11.11. 2014).

USDJPY Der USD/JPY setzt seine steile Aufwärtsbewegung fort und greift jetzt den psychologischen Widerstand bei 120,00 an. Ein Hauptwiderstand zeigt sich bei 124,14 (Hoch vom 22. 6. 2007). Stundenunterstützungen liegen bei 119,13 (Tief vom 3. 12. 2014) und bei der kurzfristig aufsteigenden Trendlinie (um 118,55).Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die Schlüsselunterstützung bei 110,09 (Hoch vom 1. 10. 2014) hält. Aufgrund der psychologischen Schwelle bei 120,00 (achten Sie auch auf das 61,8% Retracement auf die Abwärtsbewegung von 1998-2011), des Hauptwiderstands bei 124,14 (Hoch vom 22. 6. 2007) und des überzogenen Anstiegs sind die Chancen für eine mittelfristige Konsolidierungsphase hoch. Es gibt jedoch bisher keine Anzeichen, dass der langfristige Bullentrend zu Ende gehen wird.

USDCHF Der USD/CHF ist aus seiner jüngsten Konsolidierung nach oben ausgebrochen. Ein Test des Schlüsselwiderstands bei 0,9839 ist wahrscheinlich. Stundenunterstützungen finden sich bei 0,9743 (Innertagestief) und bei 0,9688 (Hoch vom 1. 12. 2014). Aus einer langfristigen Perspektive deutet die technische Struktur ein komplettes Retracement der großen korrektiven Phase an, die im Juli 2012 begonnen hatte. Ein Hauptwiderstandsbereich findet sich zwischen 0,9972 (Hoch vom 24. 7. 2012) und 1,0067 (Hoch vom 1. 12. 2010). Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,9351 (Tief vom 19. 11. 2014).

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.