Starke Schweizer Daten und das geopolitische Risiko haben den CHF im Vergleich zum EUR unterstützt. Allgemein wird aber davon ausgegangen, dass das QE der EZB die SNB-Mitglieder „nachts wach halten wird“. Der EUR/CHF unter 1,2100 lässt einen Test des SNB-"Floors"- bei 1,2000 vermuten. Die aktuellen Kommentare von Seiten der Zentralbanken zeigen, dass das Niveau mit dem Einsatz unbegrenzter Geldmittel verteidigt werden wird, da die Inflation keine Anzeichen auf einen Anstieg zeigt. Mit einer aufgeblähten Bilanz wird sich eine Verteidigung jedoch auf die negativen Zinssätze und reine CHF-Verkäufe verlassen müssen. In dieser Hinsicht werden umfangreiche Anleihenkäufe durch die EZB in der Gegend von 1 oder 2 Billionen EUR zu Zweifeln über die Nachhaltigkeit einer Mindestschwelle des Wechselkurses führen. Die SNB-Mitglieder müssen jetzt darum beten, dass es in den USA zu einem Anstieg des Lohnwachstums kommt.
BoE-Straffung - nicht so bald
Das Protokoll des MPC der Bank of England zeigte zum ersten Mal in 3 Jahren, dass es eine gespaltene Entscheidung zum Zinssatz gab. Dieses Ereignis führt dazu, dass einige nun einen Anstieg im November prognostizieren. Aktuell glauben jedoch 7 von 9 Mitglieder, dass eine Straffung die Erholung in Gefahr bringen könnte. Die Mitglieder glauben, dass bei einer anhaltenden Erholung, das Risiko von Zinserhöhungen, das zu einem Abwürgen der Wirtschaft führen könnte, verschwindet, und dass ein Niedrighalten der Zinssätze weniger effektiv werden wird. Wir sind jedoch nicht sicher, dass die Mitglieder schnell eine restriktive Meinung einnehmen werden. Die Verbraucherpreisinflation wurde im Juli auf 1,6% herunter korrigiert, was zeigt, dass der Anstieg im Juni ein einmaliges Ereignis war (Abwärtstrend seit Mitte des letzten Jahres der Verbraucherpreisinflation), während ein H2-Anstieg eventuell nicht die Niveaus erreicht, die einige erwartet haben (belegt durch den schwächeren Einzelhandelsumsatz von gestern). Wir gehen auch davon aus, dass die Mitglieder auf den Inflationsbericht vom November warten, bevor sie handeln. Mit einer unproblematischen Inflation ist es weniger wahrscheinlich, dass die Mitglieder ihre Meinung ändern, um mit der Normalisierung einer Zinssätze zu beginnen.
Thailand und regionale Devisen interessant
Der thailändische Baht ist gefallen, da die USD-Rallye sich auf die hochverzinslichen Währungen der Schwellenmärkte ausgeweitet hat. Zudem konnten die inländischen Nachrichten dem Baht nicht helfen. Die nationale gesetzgebende Versammlung hatte einstimmig dafür gestimmt, den Chef der Junta, Prayuth Chan-Ocha, zum PM zu wählen. Trotz dieses Rückschlags für die Demokratie und mit einer militärischen Regierung im Land, die die so nötige Stabilität bietet, erfuhr die Binnennachfrage eine starke Erholung von 10,8% q/q. Thailand meldete, dass das BIP im 2. Quartal um 0,4% y/y über die Markterwartungen von 0,0% gestiegen ist und somit teilweise den Rückgang von -0,5% aus dem 1. Quartal wieder wett gemacht hat. Die Wachstumsbeschleunigung wurde teilweise durch die chinesische Exportnachfrage angetrieben. In den kommenden Monaten erwarten wir, dass sich die Geschäfts- und Verbraucherstimmung bessert und der lukrative Tourismus ansteigen wird (insbesondere vom Festland China und aus Malaysia). Die Prognosen der Bank of Thailand (BoT) für das Wachstum in 2014 liegen bei schwachen 1,5%, was aufgrund der Zahlen von gestern unter dem Niveau von 2,0% liegt, das wir als möglich ansehen. Das MPC der BoT hat sehr wahrscheinlich seinen Lockerungszyklus beendet und die Rückkaufmarktsätze bei 2,00% belassen (ehemals 3,50%). Da das Wachstum eines der stärksten in der Region ist, und das Vertrauen der Anleger in eine stärkere nationale Bilanz hoch ist, erwarten wir, dass sich der THB weiter erholt.
Im Allgemeinen sind wir konstruktiv für die asiatische Region. Das regionale Wachstum ist überall angestiegen und die Erholung in den USA und in China hat das Exportwachstum unterstützt. Zudem ist auch die Binnennachfrage nun angesprungen. Endlich können die Regierungen ihre Energie auf finanzielle Verbesserungen konzentrieren, da das Umfeld nach den Wahlen in Indonesien und Indien und dem Militärputsch in Thailand stabiler ist.
EURUSD Der EUR/USD konnte sich von seinen 2014er Tiefständen um 1,3153 erholen, doch ist das Kaufinteresse nach wie vor gering. Die technische Struktur ist negativ, so lange die Preise unterhalb des Stundenwiderstands bei 1,3297 (Hoch vom 22. 8. 2014) verharren. Ein erster Stundenwiderstand zeigt sich bei 1,3220 (Tief vom 25. 8. 2014). Eine Schlüsselunterstützung liegt bei 1,3105. Langfristig befindet sich der EUR/USD in einer Abfolge von tieferen Hochs und tieferen Tiefs seit Mai 2014. Ein langfristiger Abstieg in Richtung der starken Unterstützungszone zwischen 1,2755 (Tief vom 9. 7. 2013) und 1,2662 (Tief vom 13. 11. 2012) wird favorisiert. Aufgrund der überverkauften Bedingungen achten Sie jedoch kurzfristig auf die Schlüsselunterstützung bei 1,3105 (Tief vom 6. 9. 2013). Ein Schlüsselwiderstand liegt bei 1,3444 (Hoch vom 28. 7. 2014).
GBPUSD Der GBP/USD hat am Montag intraday eine bullische Trendumkehr (Hammer) vollzogen. Infolge der überverkauften Bedingungen und der Nähe zur Schlüsselunterstützung bei 1,6460 ist eine kurzfristige Erholung möglich. Ein Anfangswiderstand befindet sich bei 1,6601 (Hoch vom 21. 8. 2014). Weitere Widerstände finden sich bei 1,6679 (achten Sie auf die abfallende Trendlinie) und 1,6739. Eine Stundenunterstützung liegt bei 1,6501 (Tief vom 25. 8. 2014). Langfristig macht der Bruch der Schlüsselunterstützung bei 1,6693 (Tief vom 29. 5. 2015, beachten Sie auch die 200er DMA) den positiven Ausblick ungültig, der von dem vorherigen 4-Jahreshoch stammt. Doch das Fehlen eines mittelfristig bärischen Umkehrmusters und die kurzfristig überverkauften Bedingungen deuten nicht auf eine unmittelbare bärische Entwicklung hin. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich nun bei 1,6460 (Tief vom 24. 3. 2014).
USDJPY Der USD/JPY konnte sich nicht über seinem Schlüsselwiderstand bei 104,13 halten, was kurzfristig auf ein zurückgehendes Kaufinteresse hindeutet. Ein Bruch der Stundenunterstützung bei 103,50 (Tief vom 22. 8. 2014) würde die verschlechterte kurzfristige technische Struktur bestätigen. Eine weitere Unterstützung liegt bei 102,91 (Intradaytief). Ein Widerstand liegt nun bei 104,49 (Hoch vom 25. 8. 2014). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, solange die Schlüsselunterstützung bei 100,76 (Tief vom 4. 2. 2014) hält. Ein Ausbruch nach oben aus der bestehenden Konsolidierungszone zwischen 100,76 (Tief vom 4. 2. 2014) und 103,02 würde darauf hindeuten, dass der zugrunde liegende bullische Trend wieder aufgenommen wird. Starke Widerstände befinden sich bei 105,44 (Hoch vom 2. 1. 2014) und 110,66 (Hoch vom 15. 8. 2008).
USDCHF Der USD/CHF hat den starken Widerstand bei 0,9156 durchbrochen, doch die Rallye ist bei 0,9183 ausgelaufen. Die kurzfristige technische Struktur ist positiv so lange die Stundenunterstützung bei 0,9138 (Tief vom 26. 8. 2014) hält. Eine weitere Unterstützung liegt bei 0,9104 (Tief vom 22. 8. 2014). Aus einer langfristigen Perspektive deutet die jüngste technische Verbesserung auf ein Ende der großen korrektiven Phase hin, die im Juli 2012 begonnen hat. Das durch die Doppelboden-Formation implizierte langfristige Aufwärtspotenzial liegt bei 0,9207. Ein Schlüsselwiderstand befindet sich bei 0,9250 (Hoch vom 7. 11. 2013).