EUR schaukelt zwischen Sorgen um Ukraine & Spekulationen um EZB

Veröffentlicht am 04.03.2014, 14:38
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10

Die Stimmung bleibt aufgrund der ukrainischen/russischen Krise mild. Die Währungen in Zentral- und Osteuropa machen die Verluste von gestern teilweise wieder gut, aber das Ereignisrisiko ist immer noch hoch. Der Euro wird aufgrund der Sorgen von Herrn Draghi über die Risiken der niedrigen Inflation in der Eurozone schwächer gehandelt. Die EZB hält ihre Sitzung am Donnerstag den 6. März ab und die Markterwartungen sind eher zurückhaltend. Der Euro schaukelt zwischen den Sorgen um die Ukraine und den Spekulationen um die EZB. Der Erzeugerpreisindex, der heute Morgen bekanntgegeben wurde, ging im Januar in der Eurozone in erhöhtem zurück. Im Vereinigten Königreich schwächte der Rückgang beim PMI für das Baugewerbe den Appetit nach GBP. Im Ausland injiziert die PBoC weiterhin Liquidität in die Märkte; CNY ist im Vergleich zum CNH wieder nachgefragt.


GBP in enger Spanne

Der PMI für das Baugewerbe, der heute Morgen veröffentlicht wurde, zeigte im Februar eine langsamere Expansion. Die Schwäche bei den Daten hatte begrenzte bis keine Auswirkungen auf den GBP-Handel. Technisch wird Kabel in einer engen Spanne mit einer leicht positiven Tendenz gehandelt, der kurzfristige Trend soll laut dem MACD Indikator für 12 und 26 Tage für einen Tagesschluss über 1,6665 positiv bleiben. Optionsbarrieren mit heutigem Ablauf zeigen sich bei 1,6685/1,6700, Angebote liegen über 1,6710/50/60 und 1,6800. EUR/GBP bleibt über 0,82000 angeboten, man sieht jedoch Widerstand vor dem gleitenden 50-Tagesdurchschnitt (aktuell bei 0,82685). Abnehmender Appetit nach dem EUR sollte sich bald auf das Währungspaar auswirken. Ein Bruch der 0,82000 wird andererseits die Optionsbarrieren vor 0,82000 mit Fälligkeit heute, Mittwoch und Donnerstag aktivieren. Die Barrieren gehen ab Freitag auf 0,81500 zurück. Aufwärtsangebote sind gemischt.

Draghi sieht ein Risiko in einem längeren Zeitraum mit niedriger Inflation

Der EUR zeigt Schwäche, nachdem EZB-Präsident Draghi gestern erwähnt hat, dass die „Risiken mit der Zeit zunehmen, die die Inflation niedrig bleibt“. Die Worte von Herrn Draghi heizten die Spekulationen zu einer zurückhaltenden EZB vor dem Treffen am 6. März an. Die Märkte setzten auf mögliche Maßnahmen, die schon am Donnerstag ergriffen werden könnten. Wie sehen die Optionen vor der EZB-Sitzung aus?

Zuerst haben wir in der Hoffnung auf eine Abschreckung vor EUR-Einlagen und um die Liquidität in Zirkulation zu bringen, mehrere Monate damit verbracht, über eine mögliche Senkung der Einlagensätze ins Negative zu sprechen. Aufgrund der leichten Zunahme der letzten VPI-Werte und der ständigen Besserung der PMIs, ist die Konkretisierung dieser Lösung unserer Meinung nach immer noch zu aggressiv. Zweitens stehen mehrere Analysten hinter der Idee, dass die EZB die Sterilisierung ihres SMP-Programms stoppen sollte, um die Liquidität im März um ca. 180 Mrd. EUR zu erhöhen. Sind Maßnahmen zu ergreifen, scheint letztere eine ziemlich sanfte und realistische Option zu sein. Drittens könnte sich die EZB dafür entschieden, den Refi-Satz zu senken, was sehr wenig wahrscheinlich ist, da dies die Flexibilität für weitere Zinssatzmaßnahmen in der Zukunft deutlich einschränken würde. Zuletzt könnte sich die EZB dafür entscheiden, den jetzigen Status beizubehalten, da sie sich bewusst ist, dass ein höherer EUR eine ernsthafte Bedrohung für die Inflationsdynamik in der Eurozone ist. Da Draghi klar ein disinflationäres Szenarium vermeiden möchte, sollte die begleitende Aussage auf jeden Fall stark zurückhaltend bleiben.

Trotz den oben genannten Erwartungen scheint die geopolitische Krise in der Ukraine die EUR-Nachfrage seit Freitag gesichert zu haben. Die Währungen aus Zentral- und Osteuropa wurden für Euros verkauft, zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Newsletters angeführt vom PLN (-0,91%), RUB (-0,76%) und HUF (-0,51%). Nebenbei erwähnen wir, dass 46% der ukrainischen Handelsbeziehungen zu Russland (39%), Polen (5%) und Ungarn (2%) bestehen. Auf der anderen Seite machen Russland und Polen ca. 20% der Gesamthandelsaktivität der EU aus. Vielleicht sieht Draghi begrenzte Auswirkungen der Krise in der Ukraine für die Eurozone, die Beziehungen bleiben jedoch gefährlich eng.


Schnelle Anmerkung zum CNY

Der Chinesische Yuan konsolidiert ca. beim 76,4% Fibonacci die Rallye von Januar bis Februar, der CNY erholt sich im Vergleich zum CNH über dem gleitenden 100-Tagesdurchschnitt und zieht den MACD zurück in den grünen Bereich. Die PBoC gab den Rückkauf von 35 Mrd. Yuan für ein 14-tägiges Repo bei 3,8% und 50 Mrd. Yuan für ein 28-tägiges Repo bei 4,0% bekannt. China hat außerdem laut MNI die Beschränkungen für die Anleiheemission für einige lokale Behörden gelockert.

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EURUSD Der EUR/USD bleibt trotz der gestrigen Schwäche in der Nähe seiner wichtigsten Widerstandszone zwischen 1,3832 (Hoch vom 25.10.2013, s. a. die langfristige rückläufige Trendlinie) und 1,3893. Stündliche Unterstützungen sind bei 1,3694 (Tief vom 28.02.2014) und 1,3643 zu beobachten. Auf längere Sicht ist unserer Meinung nach eine breite horizontale Zone zwischen 1,3296 (Tief vom 07.11.2013) und 1,3893 (Hoch vom 27.12.2013) zu beachten. Allerdings sollte man die potenzielle aufwärtsgerichtete Dreiecksformation im Auge behalten. Ein weiterer starker Widerstand liegt bei 1,4247 (Hoch vom 27.10.2011).

GBPUSD Der GBP/USD befindet sich nach seinem rapiden Anstieg vom Tief bei 1,6252 weiterhin in einer Konsolidierungsphase. Stündliche Unterstützungen liegen bei 1,6641 (Intraday-Tief) und 1,6617 (Tief vom 27.02.2014), wobei eine Schlüsselunterstützung bei 1,6584 erkennbar ist. Widerstände sind bei 1,6769 und 1,6823 zu finden. Auf längere Sicht begünstigt die technische Struktur eine bullische Tendenz, solange sich die Unterstützung bei 1,6220 (Tief vom 17.12.2013) hält. Der entscheidende Durchbruch des Widerstands bei 1,6668 ebnet den Weg für eine Bewegung in Richtung auf den Hauptwiderstand bei 1,7043 (Hoch vom 05.08.2009). Allerdings ist eine nachhaltige Bewegung oberhalb dieses Niveaus in den nächsten Wochen unwahrscheinlich.

USDJPY Der USD/JPY bewegte sich in der Nähe seiner Unterstützung bei 101,25, was auf eine kurzfristige Erholung des Kaufinteresses hindeutet. Ein Durchbrechen des Widerstands, das durch die kurzfristig rückläufige Trendlinie angedeutet wird, würde eine Verbesserung der charttechnischen Struktur bestätigen. Weitere Widerstände finden sich bei 102,29 (Hoch vom 28.02.2013) und 102,70. Eine Schlüsselunterstützung liegt bei 100,76. Es wird eine langfristige bullische Tendenz begünstigt, solange die Schlüsselunterstützungszone zwischen dem 200-Tage-Durchschnitt (ca. 100,21) und 99,57 (s. a. die ansteigende Trendlinie vom Tief bei 93,79 gering (13.06.2013)) sich halten kann. Ein stärkerer Widerstand ist bei 110,66 (Hoch vom 15.08.2008) zu sichten.

USDCHF Beim USD/CHF kam es am gestrigen Tag in der Nähe seiner Schlüsselunterstützung bei 0,8800 zu einer bullischen Intraday-Umkehr (Hammerformation). Eine kurzfristige Erholung ist wahrscheinlich. Es zeigt sich ein stündlicher Widerstand bei 0,8872 (Tief vom 27.02.2014). Allerdings ist ein Durchbrechen des Widerstands bei 0,8930 (Hoch vom 26.02.2014, s. a. die abwärts gerichtete Trendlinie) nötig, um den aktuellen Abwärtstrend zu negieren. Aus einer längerfristigen Perspektive ist die seit der Marke von 0,9972 (24.07.2012) vorherrschende Struktur als ausgiebige Korrekturphase zu betrachten, die möglicherweise zum Abschluss gekommen ist. Die Unterstützungszone zwischen 0,8931 (Tief vom .02.2012) und 0,8833 begünstigt eine mögliche mittelfristige Basisbildung. Allerdings würde ein entscheidender Durchbruch unter diese Zone den Weg für einen weiteren Rückgang in Richtung der nächsten Schlüsselunterstützung bei 0,8568 (Tief vom 27.10.2011) ebnen.

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