(DailyFX.de) – Ein regelrechter Kollaps in der derzeitigen FX-Volatilität, ein dünner Wirtschaftsdatenkalender und dann noch ein Feiertag am Donnerstag im Großteil Europas, welcher für dünne Umsätze zumindest an den europäischen Devisenschauplätzen sorgen und somit eine „verkürzte“ Handelswoche begünstigt – nicht die besten Voraussetzungen für entscheidene Bewegungen.
Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Ein Blick auf den Vola-Kollaps:
Doch auch wenn diese Tatsahcen nicht unbedingt einem schwankungsfreudigen EUR/USD-Kurs in die Hände spielen, so ist dennoch denkbar, dass der EUR/USD bis zum 05. Juni, der nächsten EZB-Sitzung, sich in Richtung seiner Jahrestiefs um 1,3470 USD orientiert.
Einerseits ist dort die technische Signifikanz der 200-Tage-Linie, welche bereits zum Wochenschluss härter attaciert wird. Ein Bruch und Schluss (eventuell sogar auf Wochenbasis) entspräche einem klar bearishen Signal mit Ziel Jahrestief.
Und zudem sollten man nicht die Möglichkeit von Überraschungen der am Sonntag stattfindenden Europ-Wahl unterschlagen. So zeichnet sich in Deutschland bspw. ein Wahlergebnis von im Schnitt deutlich meh als 5% für die Euro-kritische Partei AfD ab. Ausreißer nach oben, ähnlich wie die Überraschung, dass die FDP bei der letzten Bundestag der Einzu in den Bndestag nicht gelang, beinhalten zusätzlich bearishes Potential für den EUR/USD, welche einen solchen Bruch katalysieren könnte.
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Sentimenttechnisch steht dem bearishen Ausblick für den EUR/USD allerdings noch etwas im Wege. So haben sich die offenen Long- und Short-Positionen im Vergleich zur Vorwoche nur marginal verändert, es sind weiter die Mehrzahl der Retail-Trader bei FXCM Short positioniert.
Als Kontra-Indikator favorisiert der SSI somit eher einen bullishen EUR/USD. Trader sollten also genaustens darauf achten, ob die Breaks der signifikanten 200-Tage-Linie tatsächlich durch Schlusskurse unterhalb dieser das bearishe Bild bestätigen und nicht vorschnell agieren, die Gefahr von Fehlausbrüchen ist als realistisch zu erachten.
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de