(DailyFX.de) – Beeindruckende NFPs am Freitag mit 288.000 neu-geschaffenen Stellen ex-Agrar und dennoch: ein fader Beigeschmack für den US-Dollar bleibt. In der kommenden Woche steht die EZB im Fokus.
Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Auch wenn diese Daten imposant ausschauen, der USD Index von FXCM war nicht in der Lage seine Aufwärtsstruktur zumindest zunächst auf neutral zu switchen, tradet weiter in seinem übergeordneten Abwärtstrendkanal und bleibt der Gefahr ausgesetzt seine Jahrestiefs zu attackieren und mit einem Bruch die Abwärtsstruktur zu bestätigen:
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Überraschend ist dies nicht, denn die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag müssen und dürfen angezweifelt werden.
So fiel die Partizipationsrate im Bezug auf die Berechnung der Arbeitslosenquote von 63,2 auf 62,8%. In absoluten Zahlen ausgedrückt fielen bei dieser Berechnung rund 800.000 Leute aus der Berechnung. So ist die Ausgabe der niedrigsten Arbeitslosenquote seit September 2008 legitim anzuzweifeln.
Die Stagnation der durchschnittlichen Stundenlöhne und somit die Tatsache, dass wir im letzten Monat kein Lohnwachstum zu sehen bekommen haben srgt zudem dafür, dass die Lohn-Inflation nicht anzog.
Diese Entwicklungen schlugen sich schon recht zügig nach der Veröffentlichung der NFPs auch in diversen US-Zinsstrukturkurven nieder, welche abflachten. So fiel beispielswiese der Zinsspread 5- und 30-jähriger US-Schuldtitel auf den niedrigsten Stand seit September 2009.
Ausgehend hiervon darf die oben eingefangenen US-Dollar-Kurs-Rallye legitim als begrenzt gesehen werden, sicherlich auch ausgehend von den sehr schlechten BIP-Daten am Mittwoch, welche große Zweifel an der Gesundung der US-Wirtschaft und einer Normalisierung der FED-Geldpolitik (=Zinserhöhungen) ab Mitte 2015 aufkommen lassen.
In der kommenden Woche wird es dann einzig aus der Perspektive des Euro spannend mit der EZB-Zinsentscheidung am Donnerstag, seitens des Wirtschaftsdatenkalenders stehen keine signifikanten US-Daten auf der Agenda.
Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Zu erwarten ist eine Beibehaltung des geldpolitischen Status Quo der EZB. Spannend erachte ich tatsächlich nur, ob die EZB auf die derzeitige Bewertung des Euro zum USD und die Stabilisierung in der 1,40er Region thematisiert und die hiervon ausgehenden möglichen negativen Effekte besonders für südeuropäische Peripherie-Staaten und ob die EZB hier plant aktiv zu werden.
Alles in allem bleibt mein Ausblick für den EUR/USD bullish. Selbst eine kurze Aufwertung des US-Dollar und einen Bruch der übergeordneten Aufwärtstrendkanalbegrenzung mit Stint in Richtung der 1,3650er Region würde mein übergeordnetes Bild nicht eintrüben.
Tatsächlich könnte ich mir vorstellen im Bereich um 1,3650 USD als Käufer aufzutreten.
Ein erneutes Aufdrehen im Bereich der unteren Aufwärtstrendkanalbegrenzung und ein Überschreiten der 1,39er Marke würde den Weg in Richtung Jahreshoch um 1,3970 USD ebnen und mit einem Überschreiten dieses Levels die nächste Progression in Richtung 1,4250 USD auf den Weg bringen.
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de