Lange haben wir nicht mehr darüber diskutiert, aber in den letzten Tagen kam wieder vermehrt der Gedanke und die Fragen auf, ob der EUR/USD jetzt doch bald die Parität, also einen Kurs von 1.0000, erreichen könnte. An genau diesem Punkt waren wir ja schon einmal vor ca. 2 Jahren. Damals drückte gerade Draghi nach und nach die Zinsen runter und kündigte QE an, was er dann auch durchzog. Das war alles extrem bärisch für den EUR/USD. Gleichzeitig für die USA langsam ihr QE zurück, was gut für den USD war. Das führte zu einem großen Einbruch im EUR/USD von 1.4000 nach letztendlich 1.0500 - dann war jedoch die Luft raus, verständlich. Was folgte war eine Seitwärtsphase zwischen ca. 1.0500 und ca. 1.1500, die nun ca. zwei Jahre anhält.
Was geschah in diesen zwei Jahren? Draghi senkte die Zinsen weiter, sogar auf 0.0% und diverse Einlagezinsen für Banken ins Minus. Yellen fing langsam damit an die Zinsen für den USD anzuheben, jedoch extrem zaghaft. Naja, und dann war da noch Brexit und ein paar andere "Unfälle". Alles durchaus Sachen, die dieses Währungspaar weiter schwächen hätten können. Doch da es bereits im Vorfeld 3500 Pips gefallen war, war dann doch die Luft raus. Aus diesem Grund gab es zwar durchaus Volatilität, doch diese spielte sich innerhalb dieser 1000 Pip-Seitwärtsphase ab.
Wie geht es nun weiter? Inzwischen wurde Trump zum President-elect und viele glauben, dass es jetzt endlich zur großen Rate-Hike-Parade der Fed kommen wird. Die EZB drückt weiter aufs Gas und einige Rechnen auch damit, dass Signore Draghi bei seiner lockeren Geldpolitik nochmal irgendwo nachschrauben könnte. Jetzt, wo zwei Jahre vergangen sind und sich der Preis lange genug erholt hat, könnte es natürlich zum Ausbruch kommen. Aktuell erwarte ich mir jedoch noch einmal massiven Support bei ca. 1.0620 und später in der 1.0500er-Zone, denn da sind alte Tiefs bzw. Trendlinien. Wenn das jedoch bricht, also besonders bei einem Dailyclose (Tagesschlusskurs) unter 1.0500, könnte es ganz schnell gehen und die 1.0000 rücken näher. Ich bereite mich jedenfalls auf einen großen Short vor, aber ich bereite mich auch darauf vor, dass wir in der 1.0600er-Region eine große Umkehr sehen könnten und wir dann in dieser langen Range einfach wieder nach oben fahren. Man muss aber festhalten, dass der Fall der letzten Wochen deutlich vielversprechender für weitere Shorts aussieht, als die Einbrüche der letzten Monate.
(KOREFX.de)