Der EUR handelt seit Juni im Bereich von 1,16 gegenüber dem Greenback seitwärts und fiel letzte Woche während des Zusammenbruchs der türkischen Lira am stärksten. Trotz Wachstum und besser werdenden Stimmungsindikatoren wird die Einheitswährung weiter gegenüber dem USD schwächer, während der USDTRY-Trend in die gegengesetzte Richtung geht. Tatsache: Der Euro ist kein sicherer Hafen. Aktuell handelt der EURUSD bei 1,1327 und dürfte weiter fallen und sich dem Bereich bei 1,1300 annähern.
Unterstützt durch das stärker als erwartet ausgefallene deutsche BIP im 2. Quartal und einer Inflation bei 2% geht es der EU-Wirtschaft gut. Das BIP, das bei 0,40% und 2,20% angegeben wird, bleibt stark, ein viel versprechendes Zeichen für die Europäische Zentralbank, deren Normalisierungsplan weiter gleichbleibt: die nächste Zinserhöhung wird für das 3. Quartal 2019 erwartet. Da die italienischen Schulden jedoch weiter steigen und die Bedenken im Zusammenhang mit dem Plan des italienischen Premierministers Giuseppe Conte, die Steuersenkungen zu erhöhen und die Leistungsausgaben anzuheben, zunehmen, wird die EU wohl in den kommenden Monaten Belastungen ausgesetzt sein. Der italienische Haushalt, der im Oktober ansteht, könnte, sollte er erhöht werden, die Kosten Italiens erhöhen und einen Dominoeffekt auf die EU-Banken mit italienischen Schulden hervorrufen. Auch wenn die Anzeichen auf eine vitale Wirtschaft eine Zinserhöhung im Jahr 2019 begünstigen, wird die EZB in den kommenden Monaten vorsichtig bleiben, da weitere Unsicherheiten eine Zinserhöhung verzögern würden, ein für den EUR nicht positives Argument für die Wirtschaft der Eurozone.