Während der asiatischen Sitzung konnte der US-Dollar seine gestrigen Gewinne ausweiten, verlor aber schnell seinen Vorsprung, da die Risikostimmung sich weiter besserte. Nachdem die Einheitswährung auf 1,1655 USD eingebrochen war, erholte sie sich wieder in Richtung der Schwelle bei 1,17. Es wird wohl eine grosse Woche für die Einheitswährung werden, da die Marktteilnehmer sehnsüchtig auf Mario Draghi warten. Der Rat der Europäischen Zentralbank wird sich diese Woche in Frankfurt treffen, um die Geldpolitik zu besprechen. Wie üblich wird die Aufmerksamkeit auf die Meinung des Rats zu den Wirtschaftsprognosen sowie zu den Inflationsentwicklungen gerichtet sein. Seit der Sitzung im Juni haben die Anleger ihre Erwartungen gesenkt und gehen nicht davon aus, dass die EZB die Zinsen vor Sommer 2019 anheben wird.
Sieht man sich die Entwicklung des Eurokurses an, so hat die Einheitswährung dieses Jahr fast sicher die Talsohle erreicht, da die US-Zinsen sich weiter schwertun, das Aufwärtsmomentum zu halten. Daher werden die 1,1510 USD sehr wahrscheinlich der niedrigste Wert in diesem Jahr bleiben. Auch wenn eine weitere Euroaufwertung das wahrscheinlichste Szenario bleibt, könnte die Unsicherheit durch den Handelskrieg diese möglichen Gewinne begrenzen. Der Composite Purchasing Manger Index für das Gebiet ist im Juli bereits auf 54,3 zurückgegangen, gegenüber 54,9 im Vormonat, was einen schwachen Start in das dritte Quartal signalisiert. Auch wenn wir zuversichtlich bleiben, so dürfte die Einheitswährung gegenüber dem Greenback aufgewertet werden, da die US-Zinsen stagnieren und die EZB ihre Zinsen bald straffen wird; zudem hat die Unsicherheit durch den Handelskonflikt zumindest kurzfristig den Vorteil auf Seiten des USD gebracht.