Die Aktienmärkte haben sich in dieser Woche sehr stabil entwickelt. An den US-Börsen führten die Kursgewinne teilweise sogar zu neuen Hochs. Hier kann man kaum von einer Korrektur sprechen, sondern lediglich von einer kleinen Unterbrechung im Aufwärtstrend.
Unterschiedliches Marktverhalten
In Europa kam es zumindest zu einer ordentlichen Gegenbewegung. Aber im DAX haben wir zum Beispiel noch viel Platz bis zu dem vorangegangenen Hoch bei über 10.000 Punkten. Ähnlich sieht es im EuroStoxx50 und anderen Indizes auf unserem Kontinent aus. Daher kann man klar behaupten, dass wir uns hier noch in einer Korrektur befinden.
Neue Hochs oder neue Tiefs?
Vor dem Hintergrund, dass die Aktien hierzulande sehr oft den US-Märkten folgen, stellt sich nun natürlich die Frage, welcher Markt denn nun Recht hat. Korrektur oder nicht? Neue Hochs oder neue Tiefs?
Natürlich kann Ihnen diese Fragen niemand mit Sicherheit beantworten, höchstens im Nachhinein. Aber man kann sich anhand der vorliegenden Informationen eine Meinung bilden und sich mit seinen Investments sinnvoll positionieren.
Das „Geldanlage Premium Depot“ ist auf alles vorbereitet
Wir haben beides getan. Unserer Meinung nach wird es zu einem erneuten Einbruch der Aktienmärkte kommen. Und unsere Depotstrategieist so ausgerichtet, dass wir sowohl steigenden als auch fallenden Kursen etwas Positives abgewinnen können. In dieser Woche gab es auch keine Ereignisse oder Meldungen, die etwas Wesentliches an unserer bisherigen Einschätzung hätten ändern können.
Der Plan der US-Notenbank Fed
Zum letzten Treffens des „Federal Open Market Committee“ (FOMC) wurde (aus dem FOMC-Bericht vom Mittwoch) zum Beispiel lediglich bekannt, dass sich die Diskussion innerhalb des Komitees nicht mehr darum drehte, ob eine Zinserhöhung angebracht wäre, sondern ob man in Anbetracht der gestiegenen Inflation und der schneller als erwartet verlaufenden Verbesserung am Arbeitsmarkt mit den Zinserhöhungen schon eher beginnen sollte, um zu verhindern, dass die Ziele der US-Notenbank bezüglich der Arbeitslosigkeit und Inflation übertroffen werden.
Doch dies ändert nichts an unserer Erwartung, dass die Leitzinsen nicht vor Mitte 2015 angehoben werden. Das Ende der Anleihenkäufe wird nach jüngsten Aussagen der Fed-Chefin Yellen im Oktober sein. Insofern lesen wir aus dem FOMC-Bericht lediglich eine klare Botschaft an den Markt, dass dessen „Fed-Funds“-Ratenerwartungen denen der US-Notenbank hinterherhinken.
Euro und Aktienmärkte haben Abwärtspotential
Daraus ergeben sich Risiken für den Aktienmarkt und den Wechselkurs des Euro zum US-Dollar – beide haben (weiteres) Abwärtspotential. Da dies unseren bisherigen Erwartungen entspricht und unser Musterdepotentsprechend positioniert ist, ergibt sich daraus für uns derzeit kein Handlungsbedarf.
Geopolitische Entwicklungen können Problem für Aktienmärkte darstellen
Auch nicht durch die Meldung, wonach am Freitag erste russische Lastwagen mit Hilfslieferungen laut Separatisten in Luhansk angekommen sind, die Ukraine dies als russische Invasion bezeichnet und sich die NATO alarmiert über die wachsende Anzahl russischer Truppen an der Grenze zur Ukraine zeigt. Denn auch dass die geopolitischen Entwicklungen ein Problem für die Aktienmärkte darstellen können, haben wir bereits mehrfach erläutert und hinreichend in unserem Depot berücksichtigt.
Die Zeit ist derzeit die höchste Hürde
Trotz der Kursgewinne in dieser Woche und teils neuen Hochs (USA) haben diverse Indizes noch wichtige Hürden zu überwinden, bevor man von einem endgültigen Ende der Korrektur sprechen kann. Eine der größten Hürden dürfte dabei die Zeit sein, denn die saisonal schwächste Phase des Jahres liegt erst noch vor uns.
Insbesondere im September müssen die US-Indizes oft am meisten Federn lassen, wie der durchschnittliche Verlauf des Dow Jones der vergangenen 30 Jahre exemplarisch zeigt (weitere saisonale Charts finden Sie auf www.seasonalcharts.de).
Der DAX beginnt seine korrektive Phase übrigens saisonal betrachtet (siehe folgender Chart) früher als die US-Indizes. Genau wie in diesem Jahr bereits gesehen, starten hierzulande die Kursverluste gewöhnlich bereits im Juli und halten bis Ende September an. Daher ist es keineswegs ungewöhnlich, dass der DAX auch aktuell deutlich schwächer notiert als die US-Indizes.
Wir trauen daher der aktuellen Entwicklung nicht und rechnen fest mit einer erneuten Korrektur, die das Ausmaß der vorangegangenen sogar übersteigen könnte.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 24.08.2014, Autor: Sven Weisenhaus)
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