Ist der jüngste Anstieg des EURUSD von Dauer? Seit dem 1-Jahres-Low bei 1,2499 US-Dollar sahen wir eine kurzfristige Erholung der europäischen Gemeinschaftswährung bis auf ein Niveau von 1,2791 US-Dollar. Auf längerfristige Sicht ist es sogar die erste Erholung seit dem 3-Jahres-Hoch vom 8.5.14 bei 1,3992 US-Dollar. Der Kurs bewegt sich aktuell in einem neuen Aufwärtskanal mit einer Range von zwei Cent.
Die heute um 11 Uhr erschienen Zahlen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung hinterließen ihre Spuren im Kurs. Die Stimmung unter den Analysten und Investoren hatte sich demnach deutlich eingetrübt. Und das sowohl auf deutscher als auch europäischer Ebene. Die ZEW-Konjunkturerwartung für Deutschland sinkt dabei zum zehnten Mal in Folge auf jetzt negative -3,6 und für die Europa auf 4,1 Prozent. Damit folgt der Index den schlechten Ergebnissen der vergangenen Woche zur Industrieproduktion, den Exporten sowie dem Ifo-Institut für Deutschland.
Sowohl Finanzminister Schäuble als auch der Chef der Deutschen Zentralbank Weidmann lehnen zusätzliche Schulden zur Stützung der Konjunktur in Deutschland ab. Einziger Ausweg: Private Finanzinvestoren, die Projekte zum Bau von Straßen und sonstigen Infrastrukturen finanzieren könnten. Diese Maßnahmen lässt derzeit Wirtschaftsminister Gabriel überprüfen. Mit ihrer Meinung, die vereinbarte Schuldenbremse einzuhalten, scheinen Schäuble als auch Weidmann international anzuecken. Sowohl IWF Chefin Lagarde, Draghi als auch die USA fordern mehr Investitionen von Deutschland.
Morgen Dienstag folgt die Sitzung des EZB-Rats. Gegen großen Widerstand denkt Mario Draghi über den Aufkauf von Staatsanleihen aus EU-Krisenländern wie Griechenland und Spanien nach. Der Europäische Gerichtshof wird über die Rechtmäßigkeit der Aufkäufe beraten. Demnach ein weiteres Mammutvorhaben nach der Entscheidung ABS Papiere über zwei Jahre in Höhe von 1000 Milliarden Euro aufzukaufen.