Der Euro im Verhältnis zum US-Dollar musste seit Jahreswechsel herbe Verluste einstecken, konnte sich in den letzten zwei Wochen aber wieder stabilisieren. Die Tiefs bei 1,2054, 1,1952 und 1,2023 definieren dabei eine inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation. Die charttechnischen Indikatoren, die sich allmählich wieder auf den Weg nach Norden machen, bestätigen die Kursstabilisierung. Um eine Trendwende zu vollziehen, muss die Gemeinschaftswährung jetzt die Nackenlinie der Umkehrformation bei 1,2180 Dollar knacken, die durch die Glättung der letzten 100 Tage bei 1,2153 Dollar verstärkt wird.
Rein rechnerisch würde die Bodenbildung in der laufenden Korrektur ein kalkulatorisches Anschlusspotenzial von rund 220/230 Pips freisetzen, was zu einem Kursziel im Bereich von 1,2400/1,2410 Dollar führt.
Auf der Unterseite gilt es den Fokus auf die o.g. Tiefs bei 1,2054/1,2023 Dollar zu legen. Sollte der Euro/Dollar unter diesen Kursbereich rutschen, droht dem Paar eine größere Korrekturbewegung nach unten.
Christine Lagarde, Chefin der Europäischen Zentralbank, hatte zuletzt betont, die EZB beobachte die Entwicklung der nominalen Renditen sehr genau. Der Notenbankchef Jerome Powell spielte den Renditeanstieg in den USA dagegen herunter und sagte, dieser sei auf ansteigende Wachstums- und Inflationserwartungen zurückzuführen. Daraus lässt sich schließen, dass die Renditen in den USA noch etwas Spielraum nach oben haben könnten, während in Europa die EZB einschreiten könnte, falls es für die Anleiherenditen noch weiter nach oben gehen sollte. In der Folge könnte sich der Spread zwischen den Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen und deren Pendants aus den USA noch vergrößern, was den EUR/USD belasten sollte und eine größere Aufwärtsbewegung vorerst verhindern dürfte.