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EZB - Die Märkte spekulierten und wurden nicht enttäuscht

Veröffentlicht am 08.09.2014, 19:02

Zu Wochenbeginn blieb es an den Märkten sehr ruhig. Dies war wenig verwunderlich, denn einerseits hatten die US-Anleger aufgrund des Feiertages in den USA am Montag ein verlängertes Wochenende, was sich wie so oft auch in einem lustlosen Handel außerhalb der Staaten bemerkbar machte, andererseits begaben sich die Börsen vor der wichtigen EZB-Sitzung am Donnerstag in Wartestellung.

Durchatmen im Ukraine-Konflikt

Als dann aber kurz nach Start des Handels am Mittwoch die Meldung kam, dass sich im Ukraine-Konflikt eine Waffenruhe anbahnen könnte, brannten die Börsen ein Feuerwerk der Erleichterung ab. Die Aktienmärkte sprangen deutlich nach oben, der Rentenmarkt wurde als sicherer Hafen von den Anlegern verlassen und der Euro konnte sich ein wenig erholen.

Die Märkte spekulierten auf weitere geldpolitische Maßnahmen…

Im Vorfeld der EZB-Sitzung am Donnerstag hatten sich viele Anleger auf weitere geldpolitisch expansive Maßnahmen eingestellt. Insbesondere waren die Erwartungen an Aufkäufe ABS-besicherter Papiere hoch, es wurde aber auch vielfach ein „Quantitative Easing“ (QE) gefordert.
 
Und dies obwohl die EZB schon im Juni ein dickes Paket geschnürt hatte, welches neben einer Senkung des Leitzinses auf das Rekordtief von 0,15 Prozent und dem Beschluss eines erstmals negativen Strafzinses für Einlagen auch neue Langfristkredite für Banken vorsah. Letztere sollten erst im September und Dezember umgesetzt werden.

…und wurden nicht enttäuscht

Angesichts dieser Vorgeschichte hätte das Verlangen des Marktes auch durchaus unerfüllt bleiben können. Doch tatsächlich beschloss die EZB den Ankauf von ABS. Die Spekulation der Marktteilnehmer auf ein QE wurde allerdings enttäuscht, dafür gab die EZB den Märkten aber ersatzweise eine Senkung der Leitzinsen. Insofern kann man sagen, dass den Märkten ihre Wünsche mithilfe von Alternativen erfüllt wurden. Entsprechend konnten Aktien zulegen. Das fehlende QE wurde über Kursverluste am Rentenmarkt bzw. im Bund Future und die überraschende Zinssenkung über weitere Wechselkursbewegungen im Euro eingepreist.

Bis Jahresende dürfte die EZB nun die Füße still halten

In unseren Augen wird die EZB nun erst einmal die beschlossenen Maßnahmen vollständig umsetzen (im September, Oktober und Dezember) und dann abwarten, ob und wie diese wirken. Immerhin können sich die Banken im Rahmen der Langfristkredite (TLTROs) alleine im laufenden Monat (am 18. September) bereits bis zu 400 Milliarden Euro zu günstigen Konditionen ausleihen, im Dezember dann noch einmal die gleiche Summe. Und über die ABS-Käufe sollen noch einmal 500 Milliarden Euro in die Wirtschaft fließen. Mindestens bis zum Jahresende sind daher keine weiteren geldpolitischen Maßnahmen in der Euro-Zone zu erwarten.

Augen auf die USA richten

Entsprechend sollte man nun die Augen auf die USA richten. Hier dürfte die Notenbank Fed an ihrem Plan einer Beendigung der Anleihekäufe festhalten. Daran wird auch der schwächer als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag nichts geändert haben.
 
Nachdem die ADP-Daten am Mittwoch noch mit 204.000 neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft im August recht ordentlich ausfielen - erwartet wurden 216.000 nach (von 218.000 nach unten revidierten) 212.000 im Vormonat - lagen die Erwartungen für die offiziellen Zahlen in einem ähnlichen Bereich (216.000 bis 235.000). Tatsächlich wurden in den USA im August aber lediglich 142.000 neue Jobs geschaffen. Allerdings sank die Arbeitslosenquote von 6,2 auf 6,1 Prozent.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 07.09.2014, Autor: Sven Weisenhaus)
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